Frühling, Frühlingsfest in der Kneipe?


„Endli(s)ch kimmt wirrä de Friehling, des näkst Woche..end solle die Tempradurn uf fuffzeh bis zwoansi(s)ch Groad schtei(s)che,“babbelte Babett(s)che mit ähn erlei(s)chdernd seifsend Tonfall.

„Joa, des werd awä aach Zaat defier“, ägänste i(s)ch, „de Brure vom Klausi, dä wo im Offebä(s)chä Weddäoamt schaffe duht, hodd hier baa uns in de Filosooferund woas moal iwä aasfallend Wintä väzählt un wä dämnäkst nur noch vun Woarmpause redde kennte.....awä dies Joahr hämmä laadä noch net so viel devun gemerkt.“

„Goans so uurä(s)cht hodd meun Brure joa net“, äwirrerte Klausi, unsä Schäff-Filosoof, „de Wintä woar joa,mit Aasnoahm euni(s)chä Daache im Febbruar, werkli(s)ch maastens ar(s)ch mild, allädings, i(s)ch muss zugewwe, die Nadur hodd wirrä moal die leddste Woche ar(s)ch Posse mit uns gedriwwe. Zuerst hodd i(s)ch de Eudruck de Friehling will un will net uns begligge, so als wolltä soage    Ihr Leit in Deitschloand seid net addi(s)ch gewäse, ihr hebbt schun wirrä ...aach woas oadauernd mit de Nadur eiä depp Schpiel(s)chä gedriffe. I(s)ch werd mi(s)ch vo ei(s)ch noch ebbes väschdecke, ihr hebbt mi(s)ch net vädient.“

„So isses gliggli(s)chäwaas net gekumme“, woand i(s)ch eu, „geje de Sunn hodd halt de Wintä baa uns koa Schoas mä un hodd de Friehling gekiddselt, sodoassä doch noch gekumme is.“

„Jawoll, des schee Weddä hodd leddsli(s)ch doch gesiegt“, nickte Heunä, unsä Koampfdrinkä, „des sollde mä werdi(s)che.“

Heunä daht ähn kräfdi(s)che Schluck Bier kippe.

„Wie hosde dä die Werdi(s)chung vogestellt?“ fraote Babett(s)che.

„Wä kennte hier in unsrer Kneip Zim weise Mondmoann, hobb i(s)ch mä gedenkt, eun dolles Friehlingsfest feiern. Un als Doank, doass de Friehling doch noch kumme is, duht unsä liebä Wert die Bierpraasähee(s)chung zurick nemme, wäni(s)chsdens für zwaa Daache, also während des Festes.“

„Koa schlä(s)cht Idee“, lobte Klausi, „i(s)ch vämut jedoch, deraas werd nix. Wä häm hier in unsrä Rund schun moal gebabbelt, ähn Obstbaamblietefest zu geschdalde, Babett(s)che hodd si(s)ch sogoar beraat väklät als Baamblietkenigin uf eunäm Festumzugswouhe de begaasterte Leit zuzuwinke.

Un? Woas is deraas geworn?“ Klausi guckte froagend uns oa, „nix is deraas geworn, des Gebabbel is nur Gebabbel gebliwwe. Awä die Bierpraasähee(s)chung fer zwaa Daach aasfalle zu loasse....joa des is oan sä vänienfdi(s)ch Voschlaach."

Unsä Wert, Mosjö Mondmoann, schiddelte seun Kopp. „Die Bierpraasähee(s)chung koann i(s)ch fer zwaa Daach nur zurick nemme, falls ihr aach werkli(s)ch hier ein Fest geschdalde duht, doamit mä Gest meu Edelrestoroa besuche kimme un i(s)ch meu vämääte Uukoste wirrä beglei(s)che koann.“

Woas fer vämääte Uukoste des iwähaapt seun sollt, daht uns Filosoofe allädings väbor(s)che bleiwe.

Klausi, aach unsä Dorffdi(s)chtä, reumte:



Alle Gastwerte duhn gern Feste wolle

sofern die Eiro duhn ti(s)chdi(s)ch rolle.


   Hintergrundmusik:  Different Heaven-Nekozilla (NCS Release)


Übersetzung: „Endlich kommt wieder der Frühling, das nächste Wochenende sollen die Temperaturen auf 15 bis 20 Grad steigen“, schwätzte Babettchen mit einem erleichterndem seufzenden Tonfall.

„Ja, das wird aber auch Zeit dafür“, ergänzte ich, „der Bruder vom Klausi, der im Offenbacher Wetteramt tätig ist, hatte hier bei uns in der Filosofenrunde was mal über ausfallende Winter erzählt und wir demnächst nur noch von Warmpausen reden könnten......aber dieses Jahr haben wir nicht soviel davon gemerkt.“

„Ganz so unrecht hat mein Bruder ja nicht“, erwiderte Klausi, unser Chef-Filosof, „der Winter war ja, mit Ausnahme von einigen Tagen im Februar, wirklich meistens sehr mild, allerdings muss ich zugeben, die Natur hat wieder mal die letzten Wochen arge Possen mit uns getrieben. Zuerst hatte ich den Eindruck der Frühling will und will nicht uns beglücken, so als wollte er sagen   Ihr Leute in Deutschland seit nicht artig gewesen, ihr habt schon wieder...ach was andauernd mit der Natur eure deppen Spielchen getrieben. Ich werde mich vor euch noch etwas verstecken, ihr habt mich nicht verdient.“

„So ist es glücklicherweise nicht gekommen“, wandt ich ein, „gegen die Sonne hat halt der Winter bei uns keine Chance mehr un kitzelte den Frühling, sodass er doch noch gekommen ist.“

„Jawoll, das schöne Wetter hat letzlichst doch gesiegt“, nickte Heiner, unser Kampftrinker, „dies sollte man würdigen.“

Heiner kippte einen kräftigen Schluck Bier.

„Wie hast du dir die Würdigung vorgestellt?“ fragte Babettchen.

„Wir könnte hier in der Keipe Zum weisen Mondmann, hab ich mir gedacht, ein tolles Frühlinsfest feiern. Und als Dank, dass der Frühling doch noch gekommen ist, nimmt unser lieber Wirt die Bierpreiserhöhung zurück, wenigstens für zwei Tage, also während des Festes.“

„Keine schlechte Ideee, lobte Klausi, „ich vermute jedoch, daraus wird nichts. Wir hatten hier in unserer Runde schon mal geredet, ein Obstbaumblütenfest zu gestalten, Babettchen erklärte sich sogar bereit als Baumblütenkönigin auf einem Festumzugswagen den begeisterten Leuten zuzuwinken.Und? Was ist daraus geworden?“ Klausi schaute uns fragen an, „nichts ist daraus geworden, das Geschwätz ist nur Geschwätz geblieben. Aber die Bierpreiserhöhung für zwei Tage ausfallen zu lassen.....ja das ist ein sehr vernünftiger Vorschlag.“

Unser Wirt, Monsieur Mondmann, schüttelte seinen Kopf. „Die Bierpreiserhöhung kann ich für zwei Tage nur zurück nehm,en, falls ihr auch wirklich ein Fest gestaltet, damit mehr Gäste mein Edelrestaurant besuchen kommen und ich vermehrte Unkosten wieder begleichen kann.“

Was für vermehrte Unkosten das überhaupt seun sollten, blieb uns Filosofen allerdings verborgen.

Klausi, auch unser Dorfdichter, reimte:

„Alle Gastwirte gerne Feste wollen

sofern die Euro tüchtig rollen.“