Kunstvolles Erbrechen


Wä hodde wirrämoal unsre Filosooferund in de Kneip  Zim weise Mondmoann.Als Gast beglickte  aach Lena Bescheide uns mit ihrä Oawäsehaat, unsre Edeldoame un Äkspärdin fer gesellschaftli(s)ch, bolidi(s)che Brobläme wie Terror der Dinge un Konsumidjodismus.

Aaaßä uns hockte nur noch draa annern Gäst in de Wertschaft, die i(s)ch net nähä koannte.„I(s)ch muss moal aas de Gaststäddt raas gehe, um frisch Luft zu scheppe“, soate oanä, dä si(s)ch Ben noannte.Ä koam noach eunä Minut wirrä zurick.

„Des is joa ekelhaft“, dahtä si(s)ch beschwärn, „hej, Mosjö Mondmoann, duh des oabstelle: Oam Eugoang vo deunäm Biergadde is oanä un duht fer(s)chdäli(s)ch koddse. Bestimmt is des ähn arabischä Oasiloant, die kenne si(s)ch net benämme, selwst hier baa däm Edelrestoroant duhn die ihr Uuwäse dreiwe.“

Unsä Wert, de genoannt Mosjö Mondmoann, un wä Filosoofe schtärddse noach drauße, um zu gaffe, woas doa los is.Dahtsä(s)chli(s)ch, doa lehnte si(s)ch ähn Moann oannen Dierposte vum Eugoang zim Biergadde mittäm laa(s)cht hängende Kopp. „Mä is schlä(s)cht“, dahtä leis murmele, awä noch laut genug, sodoass wä ihn västehe koannte, „i(s)ch muss scheiße un koddse.“

„Des is goar koan Fli(s)chtling“, bemerkte Klausi, unsä Schäff-Filosoof, „des is de Kall aas Ballkause. Saat Korzäm duhtä baa uns in Juräm wohne. Moan(s)che Leit kenne dän aach als KKK.“

Unsä Wert kimmerte si(s)ch um de Kall un wä annnern ginge wirrä reu.

„Woarim haaßt de Kall KKK?“ froate Lena.„Na ja, KKK is nur seun Spiddsnoam“, klärte Klausi uns uf, „des is die Oabkerzung fer Kall, de Kunstvolle Koddsä. Ä bemieht si(s)ch nämli(s)ch baam Koddse, wennä wirrä zuviel gefresse orrä gesoffe hodd, alleweil ähn ringfermi(s)ch Gebilde zu äbrä(s)che un in de Mitt aach ebbes. Un seun Freind de FFF, des steht fer Fridds, de Fett Fotogroaf, knipst des un väarweidet die Ufnoahme mit schpeddsjelle Softwärprogroamme zu kunstvolle Billä.“

„Iih“, schiddelte Lena ihrn Kopp entristet, „des is joa ekelhaft, werkli(s)ch oabaddi(s)ch.“

„I(s)ch hebb schun seune Billä gucke derffe“, babbelte unsä Schäff-Filosoof, „se sehe net schlä(s)cht aas, se mache ähn indresoante Eudruck.“

„Un du Ben“, ziernte Klausi, „host velli(s)ch zu Uurä(s)cht wirrä moal die Arabä aas de Notunnäkunft beschuldi(s)cht. Doa kenne mä zu Rä(s)cht äwadde , doassde mor(s)che zu denne ihr Notunnäkunft tigerst un di(s)ch enschuldi(s)che duhst. Orrä is des baa ei(s)ch Rä(s)chtbobuliste so iebli(s)ch, doassä erst falsche Beschuldi(s)chunge raas posaunt, awä hinnähä doann nur schwei(s)che kennt?“

Offesi(s)chtli(s)ch koannte Klausi dän Ben, wä annern awä net.

Unsre Filosooferund koam doan wirrä ufs Kodds-Äei(s)chnis zu spreche un die Billä, die FFF deraas kre..iert.„FFF hodd aach schun probiert, doass KKK uf ähn greeßä Stick Papp koddse duht. Un de Kienstläfotogroaf hodd aas nä Spriehdos so oan Schutzkunststofffilm driwwä gebroacht. Allädings hodd des net gehoalte, euni(s)che Feddse von däm Kunstoffiwwäzuug seun oabgegoange un des foandasdi(s)ch Kunstwerk fing oa zu stinke.“

„Also, Schluss jedds“, väloangte Lena, „wä seun doch hier eune oaspruchsvoll Filosooferunn un koan Haufe vo äkli(s)ch väsoffene Gossepennä. Ich will nix mä deriwwä heern.“

Mä annern dahte ihr dän Gefalle. Klausi un ich aach dahte grinse iwä Lenas Ufrä(s)chung, ä reumte noch:



Koddskunst muss net schee seun un feun

se daff aach moal ar(s)ch schtinki(s)ch seun.

Droddsdäm braacht mä defier viel Geschick

doann isses des Koddskienstläs Glick.   


Übersetzung: Wir hatten wieder mal unsere Filosofenrunde in der Kneipe  Zum weisen Mondmann.Als Gast beglückte uns Lena Bescheiden mit ihrer Anwesenheit, unsere Edeldame und Expertin für gesellschaftlich, politische Probleme wie Terror der Dinge und Konsumidiotismus.

Außer uns saßen nur noch drei andere Gäste in der Wirtschaft, die ich nicht näher kannte.

„Ich muss mal kurz aus der Gaststätte rausgehen, um frische Luft zu schöpfen“, sagte einer, der sich Ben nannte.

Er kam nach einer Minute wieder zurück.

„Das ist ja ekelhaft“, beschwerte er sich, „hej, Monsieur Mondmann, stell das ab: Am Eingang von deinem Biergarten ist einer und kotzt fürchterlich. Bestimmt ist das ein arabischer Asylant, die können sich nicht benehmen, selbst hier bei diesem Edelrestaurant treiben die ihr Unwesen.“

Unser Wirt, der genannte Monsieur Mondmann, und wir Filosofen stürzten nach draußen, um zu gaffen, was da los ist.Tatsächlich, da lehnte sich ein torkelnder Mann an den Türpfosten vom Eingang zum Biergartens mit leicht hängenden Kopf.

„Mir ist schlecht“, murmelte er leise, aber noch laut genug, sodass wir ihn verstehen konnten, „ich muss scheißen und kotzen.“

„Das ist gar kein Flüchtling“, bemerkte Klausi, unser Chef-Filosof, „das ist der Karl aus Balkhausen. Seit kurzem wohnt er bei uns in Jugenheim. Manche Leute kennen den auch als KKK.“

Unser Wirt kümmerte sich um den Karl und wir anderen gingen wieder rein.

„Warum heißt der Karl KKK?“ fragte Lena.„Na ja, KKK ist nur sein Spitzname“, klärte Klausi uns auf, „das ist die Abkürzung für Karl, der Kunstvolle Kotzer. Er bemüht sich nämlich beim Kotzen, wenn er wieder zuviel gesoffen oder gefressen hat, immer ein ringförmiges Gebilde zu  erbrechen und in der Mitte davon auch etwas. Und sein Freund, der FFF, das steht für Fritz, der Fette Fotograf, knipst dies und verarbeitet die Aufnahmen mit speziellen Softwareprogrammen zu kunstvollen Bildern.“

„Iih..“, schüttelte Lena ihren Kopf entrüstet, „das ist ja ekelhaft, wirklich abartig.“

„Ich hab schon seine Bilder schauen dürfen“, schwätzte unser Chef-Filosof, „sie sehen nicht schlecht aus,sie machen einen interessanten Eindruck.“

„Und du, Ben“, zürnte Klausi, „hast völlig zu Unrecht wieder mal die Araber aus der Notunterkunft beschuldigt. Da können wir zu Recht erwarten, dass du morgen zu denen ihrer Notunterkunft tigerst und dich entschuldigst. Oder ist das bei euch Rechtspopulisten so üblich, dass ihr erst falsche Beschuldigungen rausposaunt und dann nur schweigen könnt?“

Offensichtlich kannte Klausi den Ben, wir aber nicht.Unsere Filosofenrunde kam dann wieder auf das Kotz-Ereignis zu sprechen und die Bilder, die FFF daraus kre..iert.„FFF hat auch schon probiert, dass KKK auf ein größeres Stück Pappe kotzt. Und der Künstlerfotograf hat aus einer Sprüdose so einen Schutzkunstofffilm darüber angebracht. Allerdings hielt das nicht, einige Fetzen von dem Kunststoffüberzug sind abgegangen und das fantastische Kunstwerk fing an zu stinken.“

„Also, Schluss jetzt“, verlangte Lena, „wir sind doch hier eine anspruchsvolle Filosofenrunde und kein Haufen von ekelhaft versoffenen Gossenpennern. Ich will nichts mehr darüber hören.“

Wir anderen taten ihr den Gefallen.  Klausi und ich grinsten über Lenas Aufregung, er reimte noch:

Kotzkunst muss nicht schön sein und fein

sie darf auch mal arg stinkig sein.

Trotzdem braucht man dafür viel Geschick

dann ist es des Kotzkünstlers Glück.