Sabine Heißwasser,  Aufrechter Gang der ersten Menschen 

Uns finf Stoammfilosofe daht awä aach werkli(s)ch nix äschpaat bleiwe, eunes Daaches begliggte Soabin Heißwassä unsre hochgeisdi(s)ch Filosoferund mit ihrä Oawäsenhaat, ohne doaas er(s)chendjemoand se eugeloade hodd.

„Hier in diesä Kneip Zim weise Mondmoann koannsde net Soahnetort schaufle, Soabin“, klärte i(s)ch se uf, „de Wert Mosjö Mondmoann koann dä net doamit diene.“

„Koann i(s)ch doch“, wirräsproach Mosjö Mondmoann, „i(s)ch werd glaa eun poar Stickä ufdaue.“

„Deun Owend seun geredd, Soabin“, babbelte i(s)ch, „du braachst aach net so välä(s)che mit deunäm Bobbes uffen Stuhl hie und hä rutsche. I(s)ch waaß, du hosd deun Porttmonee vägesse un willst froage, ob i(s)ch dä ebbes Geld bor(s)che kennt. Unsre Filosoferund werdä

schun helfe.“

„Viele  Doank, Hä Schor(s)chi Schnabbelschnut......äh Schor(s)chi“,seufzte se älei(schtert, „i(s)ch hebb fer ei(s)ch hier aach Informazjoone, die bestimmt eiä noach Woahrhaat derstendes Hern schun immä drinke wollt.“

„Woas moansde denn demit?“ froate Babett(s)che Edeldoam.

„Woas wissdä denn iwä die erste Mensche, wie koam de ufrä(s)chte Goang zuschtoanne?“ froate se zurick.

„Des seun doch schun längst gekläät“, winkte Klausi Vielreddnä, unsä Schäff-Filosof, oab, „die erste Menschewäse schtie(s)che vun de Beem runnä un dahte si(s)ch ufri(s)chte, waal se doann eun besserä Iwäblick iwä die afrikoanisch Savann hodde. Un des dahte se halt immä heifi(s)chä mache un er(s)chendwoann dahte se alleweil nur noch ufrä(s)cht laafe.“

„In de Schuul hosde des viellaa(s)cht so gelernt“, niggte unsä Gast, „die Lebbb  hobbe mä woas anneres väzählt.“

Se väzählte doann awä noch nix. Mosjö Mondmoann stellte äh Stick Soahnetort vorä uffen Disch un die Fraa schaufelte  mit ne kloa Gawwel des Äsehnte in ihr Meil(s)che.

Noach finf Minute woar se demit ferddi(s)ch.

„So.Jetz seun i(s)ch beraat,  meu Wisse mit ei(s)ch zu deile. Also, des woar so: Vo uugefäh vier bis finf milljoone Joahrn koame moal Aaaßaerdische unsern Globus besuche. Die woarn greeßä als wä Mensche un hielte unsre Vofaan, die noch uf alle viere laafe dahte,als Hausdiern. Se väsuuchte denne Kunstschtickä bei zu bringe, zim Baaspiel Männ(s)che mache, in däm se uf de Hinnboa schtoande un si(s)ch ufri(s)chtete.“

Des koann joa net schtimme“, waff i(s)ch eu, „Hansi Wassäeis hodd gesoat, doass die Aaßäerdische, viermoal woarn die baa uns, niemoals engere Kontakte mit unsre Vofaan flä(s)che dahte.“  

„Ach“,winkte Soabin oab, „dä Depp hodd doch koa Oahnung. Die Lebb wisse des bessä als de Zwiffelsaft drinkende Vollidjoot.

Also,nochemoal, unnäbri(s)ch mi(s)ch nemmä: Die Aaßaerdische foande des puddsi(s)ch, wenn so schimpanseähnli(s)che Wäse uf de Hinnäboa schtoande un beddeln dahte, um äh Scheib Worscht orrä äh Sießi(s)chkaat zu ägaddern. Deshoalb begoanne se aach unsre Oahne zu zi(s)chte, also besunners Geschle(s)chtsparddnä zusoamme zu fiern, die des aaßägewehnli(s)ch gut bewäldi(s)chte. So koams, doass loangsoam äh Rass vo Zwaabeinern entschtanne seun, nämli(s)ch wä.    

Allädings,die Aaßäerdische seun doann vo eunäm Daach uf de annern väschwunne un dahte nemmä uf unserm Globus ufkreize.“

„Werklich,hochindresoant“, frotzelte Klausi.

„Hobbe die aach des Bierbraue uns Mensche beigebroacht?“ froate Heunä Koampfdrinkä.

Soabin iwäging diese bleed Bemerkung. „S´duht heit noch Vähoaltensweise gewwe, die des beschtädi(s)che“, behaaptete die Fraa, „zim Baaspiel baa grooße Musikväoastaltunge,die wo riesi(s)che Menschmenge besuche. Doa duhn viele, oft sogoar fast alle, väzickt  die Erm in die Hee(s)ch strecke un hin un hä bewe(s)che.“

„Sowoas duht doch iwähaapt nix beweise“, äwirrerte Klausi, „die Leit mache des halt, waal se doamit oadeite, wie se gliggseeli(s)ch im Mä dä wohlteenend Gereischfolge väsinke.“

„Des kimmt aaßädäm hinzu“, daht die Torteschauflärin zugewwe,„nadierli(s)ch wisse die nemmä, woas die ei(s)chendli(s)che Ursach gewäse seun. Sowoas steckt halt immä noch uubewusst in uns drin.“

„Eun Zusoammehoang duh i(s)ch net äkenne“, musste Ludwig vun Edelheun zugewwe, „des kapier i(s)ch net.“

Soabin niggte. „Des waaß i(s)ch, s´is aach schwieri(s)ch zu västehe.Viellaa(s)cht kimme die Elljens doch nochemoal uf unsern Globus zurick un mache wirrä Zuchtväsuche mit uns Mensche. Zim Baaspiel baa sol(s)che Musikväoaschtaltunge misse die Leit ebbes in die Hee(s)ch springe, um hiegehoaltene Lecker(s)che zu ägaddern.Womee(s)chli(s)ch entstehe doann Mensche, die mit Lei(s)chdi(s)chkaat drei orrä vier Metä vom Stoand aas in die Hee(s)ch hippe kenne.Si(s)chä sehe doann die Boa un Fieß ebbes annersdä aas.“

 

 

Übersetzung:Uns 5 Stammfilosofen blieb aber auch wirklich nichts erspart. EinesTages beglückte  Sabine Heißwasser unsere hochgeistige Filosofenrunde mit ihrer Anwesenheit,

ohned ass irgendjemand sie eingeladen hatte.

„Hier in dieser Kneipe Zum weisen Mondmann kannst du nicht Sahnetorte schaufeln, Sabine“, klärte ich sie auf, „der Wirt Mosieur Mondmann kann dir damit nicht dienen:“

„Kann ich doch“, widersprach Mosieur Mondmann, „ ich werde gleich ein paar Stücke auftauen.“

„Dein Abend ist gerettet, Sabine“, schwätzte ich, „du brauchst auch nicht so verlegen mit deinem Hintern auf dem Stuhl hin und her rutschen. Ich weiß, du hast dein Portemonnaie vergessen und willst fragen, ob ich dir etwas Geld borgen könnte. Unsere Filofenrunde wird die schon helfen.“

„Vielen Dank, Herr Schorschi Schnabbelschnut.....äh Schorschi“, seufzte sie erleichtert, „ich hab für euch auch Informationen, die bestimmt euer nach Wahrheit dürstendes Hirn schon immer trinken wollte.“

„Was meinst du denn damit?“ fragte Babettchen Edeldame.

„Was wisst ihr über die ersten Menschen, wie kam der aufrechte Gang zustande?“ fragte sie zurück.

„Das ist doch schon längst geklärt“, winkte Klausi Vielredner, unser Chef-Filosof, ab, „die ersten Menschenwesen stiegen von den Bäumen runter und richteten sich auf, weil sie dann einen besseren Überblick über die afrikanische Savanne hatten. Und das machten sie halt immer häufiger und irgendwann gingen sie stets nur noch aufrecht.“

„In der Schule hast du das vielleicht so gelernt“, nickte unser Gast,„die Lebb haben mir was anderes erzählt.“

Sie erzählte dann aber noch nichts, Mosieur Mondmann stellte ein Stück Sahnetorte vor ihr auf den Tisch und die Frau schaufelte mit einer kleinen Gabel das Ersehnte in ihr Mäulchen.

Nach 5 Minuten war sie damit fertig.

„So.Jetzt bin ich bereit, mein Wissen mit euch zu teilen. Also, das war so: Vor ungefähr 4 bis 5 millionen Jahren kamen mal Außerirdische unseren Globus besuchen. Die waren größer als wir Menschen und hielten unsere Vorfahren, die noch auf allen Vieren gingen, als Haustiere.

Sie versuchten denen Kunststückchen bei zu bringen, zum Beispiel Männchen machen, indem sie auf den Hinterbeinen standen und sich aufrichteten.“

„Das kann ja nicht stimmen“, warf ich ein, „Hansi Wassereis hatte gesagt, dass die Außerirdischen,viermal waren die bei uns, niemals engere Kontakte mit unseren Vorfahren pflegten.“

„Ach“,winkte Sabine ab, „der Depp hat doch keine Ahnung. Die Lebb wissen das besser als der Zwiebelsaft trinkende Vollidiot.

Also nochmal, unterbrich mich nicht mehr. Die Außer-irdischen fanden das putzig, wenn so schimpansenähnliche Wesen auf den Hinterbeinen standen und bettelten, um eine Scheibe Wurst oder eine Süßigkeit zu ergattern. Deshalb begannen sie auch unsere Ahnen zu züchten, also  

besondere Geschlechtspartner zusammen zu führen, die das außergewöhnlich gut bewältigten. So kams, dass langsam eine Rasse von Zweibeinern entstanden ist, nämlich wir.  

Allerdings, die Außerirdischen sind dann von einem Tag auf den anderen verschwunden und kreuzten nie mehr auf unserem Globus auf.“

„Wirklich,hochinteressant“, frotzelte Klausi.

Haben die auch das Bierbrauen uns Menschen beigebracht?“ fragte Heiner Kampftrinker.

Sabine überging diese blöde Bemerkung. „Es gibt heute noch Verhaltensweisen, die das bestätigen“, behauptete die Geschichtenerzählerin, „zum Beispiel bei großen Musikveranstaltungen, die riesige Menschenmengen besuchen. Da strecken viele, oft sogar fast alle, verzückt die Arme in die Höhe und bewegen sie hin und her.“

„Sowas beweist doch überhaupt nichts“, erwiderte Klausi, „die Leute machen das halt, weil sie damit andeuten, wie sie glückseelig im Meer der wohltuenden Geräuschfolgen versinken.“

„Das kommt außerdem hinzu“, gab die Tortenschauflerin zu, „natürlich wissen die nicht mehr, was die eigentliche Ursache gewesen ist. Sowas steckt halt immer noch unbewusst in uns drin.“

„Einen Zusammenhang erkenne ich nicht“, musste Ludwig von Edelhain zugeben, „das kapier ich nicht.“

Sabine nickte. „Das weiß ich, es ist auch schwierig zu verstehen.Vielleicht kommen die Aliens doch noch mal auf useren Globus zurück und machen wieder Zuchtversuche mit uns Menschen. Zum Beispiel bei solchen Musikveranstaltungen müssen die Leute etwas in die Höhe springen, um hingehaltene Leckerchen zu ergattern. Womöglich entstehen dann Menschen, die mit Leichtigkeit 3 oder 4 Meter vom Stand aus in die Höhe springen können.

Sicher sehen dann die Beine und Füße etwas anders aus.“