Marko und die Filosofie


In de Klass vum Macko daht in eunä Deitsch..schtunn de Begriff Filosofie uftau(s)che.
„Was versteht frau beziehungsweise man unter Philosophie?“ froate die Lärärin Fraa Allesweiß.
Oanä babbelte druf  los: „Er(s)chend so bleed Geschwädds mit däm mä nix oafoange koann. Werkli(s)ch totoal uuwi(s)chdi(s)ch Zeigs, oabsolut nix Konkretes.“
„Des schtimmt so net“, schiddelte Macko de Kopp, „vun eunäm Mensch, dä wo si(s)ch viel mit Filosoofie beschfädi(s)chte duht, soat mä  Die Päsoon hungert noach Woahrhaat un derstet noach Äkenntnis.“
„Oh, Marko, das hast du aber schön formuliert“, lobte die Lärärin, „koannst du auch Beispiele dafür nennen?“
„Awä selwsväschtännli(s)ch koann i(s)ch des“, teente Macko, „baam Middachesse zim Baaschpiel babbelt meun Vaddä....ah, i(s)ch hungä nach de Woahrhaat, i(s)ch werd jedds die leckere Broatkardoffeln fuddern. Dezu  drink i(s)ch noch eun Gloas Bier, denn i(s)ch derste noach Äkenntnis.
Allädings is des beraats aach schun prakdi(s)che Filosofie“, daht de Buh waatä informiern, „baa mä is prakdi(s)che Filosofie in hee(s)chsdä Form, wenn i(s)ch Ribbelkuche schtoppe koann, besunners, wenn noch Kersche drin seun.
Mä sieht also, Filosofie is eißerst wi(s)chdi(s)ch.
Baa meunäm kloa Schwesdä(s)che, däm Marie(s)che bedeitet prakdi(s)che Filosofie, wenns
Schokoload schmaddse koann.“
Woas die Fraa Allesweis dezu gesoat hodd, waaß i(s)ch net. Ob unsä Buh seu Aasfiehrunge zur Filosoofie werkli(s)ch ernst gemoant hodd, waaß i(s)ch ewwefalls net.



Woas nä Päsoon wi(s)chdi(s)ch äscheunt,
is ar(s)ch, werkli(s)ch ar(s)ch subjektiv
heifi(s)ch genung gnoadelos affektiv.
So moan(s)che lache, ähn Annä greunt.


De Fritzi duht gern in de Forzkuhl leije
Sabine si(s)ch oam indensiv Esse will freije.
Jergi muss Leit bolidi(s)ch begligge,
Liesel si(s)ch... un Annern mit Kuldur enzicke.


Anton muss äforsche dän Sinn des Läwens
duht debaa in hee(s)chsde Sfäre schweebe
duht net alleweil des ri(s)chdi(s)ch Läwe leebe,
ä waaß, seun Schträbe is viel zu oft vägäbens.


Übersetzung: In der Klasse vom Marko tauchte in einer Deutschstunde der Begriff Filosofie auf.
„Was versteht frau beziehungsweise man unter Philosohie?“ fragte die Lehrerrin Frau Allesweiß.
Einer redete drauf los: „Irgend so blödes Geschwätz mit em wir nichts anfangen können. Wirklich total unwichtiges Zeug, absolut nichts Konkretes.“
„Das stimmt so nicht“, schüttelte Marko den Kopf, „von einem Menschen, der sich iel mit Filosophie beschäftigt , sagt man   Die Person hungert nach Wahrheit und dürstet nach Erkenntnis.“
„Oh, Marko, das hast du schön formuliert“, lobte die Lehrerri, „kannst du auch Beispiele dafür nennen?“
„Aber selbstvberständlich kann ich das“, tönte Marko, „beim Mittagessen zum Beispiel sagt mein Vater....ah, ich hungere nach der Wahrheit, ich werde jetzt die leckeren Bratkartoffeln futtern.  Dazu trinke ich noch ein Glas Bier, denn ich dürste nach Erkenntnis.
Allerdings ist das bereits auch schon praktische Filosofie“, informierte der Bub weiter, „bei mir ist praktische Filosofie in höchster Form, wenn ich Streuselkuchen stopfen kann, besonders, wenn noch Kirschen drin sind.
Man sieht also, Filosofie ist äußerst wichtig.
Bei meinem kleinen Schwesterchen, dem Mariechen, bedeutet praktische Filosofie, wenn es Schokolade schmatzen kann.“
Was die Frau Allesweiß dazu gesagt hatte, weiß ich nicht. Ob unser Bub seine Ausführungen
zur Filosofie wirklich ernsat gemeint hatte, weiß ich ebenfalls nicht.
Was einer Person wichtig erscheint
ist sehr, wirklich sehr subjektiv
häufig genug gnadenlos affektiv.
So mancher lacht, ein Anderer weint.


Der Fritzi möcht` gern in der Furzkuhle liegen   (Furzkuhle = Bett)
Sabine sich am intensiv Essen will freuen.
      (auf hessisch reimt es sich)
Jörgi muss Leute politisch beglücken,
Liesel sich... und andere mit Kultur entzücken.


Anton muss erforschen den Sinn des Lebens
tut dabei in höchsten Sphären schweben
tut nicht immer das richtige Leben leben,
er weiß, sein Streben ist zu oft vergebens,