Tiefgründige Sprüche  und ihre konkrete Bedeutung

             
Die nach Wahrheit hungern und nach Erkenntnis dürsten,

                                                                    mit Video 1m39s
              Die Waffen einer Frau
              Wer leben will, der muss was tun, mit Video 2m27s
              Ende gut, alles gut
              Unser Leben ist wie eine Handvoll Schnee in der Sommersonne
              Aus übertriebener Liebe wird Leidenschaft, aus übertrieben     
                   Leidenschaft wird schmerzhafter Kontrollverlust, mit Video 3m55s

             Die Geschichte der Astronomie ist die Geschichte der sich
                                           weitenden Horizonte
               


Die nach der Wahrheit hungern und nach Erkenntnis dürsten

Mit meunä Fraa, Lisett(s)che, hebb i(s)ch Klausi Vielreddnä un seu bessä Helft, die Mietzi,besucht.
„Unsre Filosooferunde un unsä Dreffe hier  is woas fer Leit, die wo noach de Woahrhaat hungern un noach Äkenntnis derste.“
„Woas moansde doamit konkret?“ froate Mietzi.
I(s)ch nickte. „Mä kennts nadierli(s)ch aach annersdä formuliern un froage    Woas duhts baa ei(s)ch un aach fer uns“, i(s)ch deitete uf mi(s)ch un Lisett(s)che, „zu Middaachesse gewwe un hebbdä aach schun genie(s)chend Bier aasäm Kellä gehoolt?“

   Hintergrundmusik: (No Copyright) Anthem of Inspiration


Übersetzung: Mit meiner Frau, Lisettchen, hab ich Klausi Vielredner und seine bessere Hälfte, die Mietzi, besucht.
„Unsere Filosofenrunde und unser Treffen hier ist was für Leute, die  nach der Wahrheit hungern und nach Erkenntnis dürsten.“
„Was meinst du damit konkret?“ fragte Mietzi.
Ich nickte. „Man könnte es natürlich auch anders formulieren und fragen  Was gibt es bei euch und auch für uns“, ich deutete auf mich und Lisettchen, „zum Mittagessen und habt ihr auch schon genügend Bier aus dem Keller geholt?“


Die Waffen einer Frau



Die Waffe eunä Frau
bringe Männä in Vänunftschtau,
sä heifi(s)ch, jedefalls“, moante Svenni.
„Djoa, des schtimmt“, nickte Tobi, „meun Noachbaa, de Fridds, duht in Poanik geroate, wenn seu Olle middäm Nudelholz orrä däm Teppi(s)chkloppä uffen eudresche duht. Oaschdadd sofordd fordd renne, woas vänienfdi(s)ch wär, duhtä nur oangstschloddernd seu Erm vors Gesi(s)cht hoalte un wimmert: „Bidde, bidde, net schloage.“
„Nudelholz un Teppi(s)chkloppä seun als Waffe de Fraa net gemeunt, sunnern die erotische Reize, die wo die Gefiehle des Moannes Oachtäboahn sause lässt un somit vänienfdi(s)che Hoandloange doch ar(s)ch äschwäre“, kommendierte Svenni.
„So? Des is joa noch schlimmä.   Allädings:



So woas duh i(s)ch gern ädraache
duh mi(s)ch net wehrn, ohne Fraache.“




Übersetzung:
Die Waffen einer Frau
bringen Männer in Vernunftstau
,
sehr häufig jedenfalls“, meinte Svenni.
„Ja, das stimmt, nuckte Tobi, „mein Nachbar, der Fritz, gerät in Panik, wenn seine Olle mit dem Nudelholz oder dem Teppichklopfer auf ihn eindrischt. Anstatt sofort weg zu rennen, was vernünftig wäre, hält er nur angstschlotternd seine Arme vors Gesicht und wimmert:  „Bitte, bitte, nicht schlagen.“
„Nudelholz und Teppichklopfer sind als Waffen der Frau nicht gemeint, sondern die erotischen Reize, welche die Gefühle des Mannes Achterbahn sausen lässt und somit vernünftige Handlungen doch sehr erschweren“, kommentierte Svenni.
„So? Das ist ja noch schlimmer. Allerdings:
Sowas tu ich gern ertragen
wehre mich nicht, ohne Frage(n).“



Wer leben will, der muss was tun

Wä, die Familje Schnabbelschnut, hockte oam Friehschtieksdisch.
„Wä läwe will, muss woas duhn“, babbelte i(s)ch.
„Hosde dä diese Läwenswoahrhaat jedds aasäm Fingä gesaugt?“  froate Lisett(s)che.
„Noa“, schiddelte i(s)ch meun Kopp, „diesä Schpruch duht vum Wilhelm Busch schtoamme, ä woar werkli(s)ch eun tiefgriendi(s)chä Filosoof.“
„Des koann schun schtimme“, moante maa Fraa, „wel(s)che Folgerunge duhsde deraas fer di(s)ch ziehe?“
„Wenn mä nix duht, duht mä zwaa aach läwe, awä net ri(s)chdi(s)ch, mä duht halt nur äksisdiern, veggediern“, daht i(s)ch oantwordde.
„Schtimmt“, nickte Lisett(s)che bejaahend, „du koannsd glaa noachäm Friehschtick moal ri(s)ch di(s)ch läwe, di(s)ch in de Kellä begäwe unnen ufraame.“
„So hebb i(s)ch diesän weise Schpruch awä net väschtoanne“, daht i(s)ch äwirrern, „woas duhn muss werkli(s)ch net bedeite  fer(s)chdäli(s)ch eede, net besunners wi(s)chdi(s)che Dähdi(s)chkaate  kwälend zu väri(s)chte. S` daff aach freidi(s)ches Schaffe seun, zim Baaschpiel im Maddsch eun Tiempel fer Mol(s)che un Fresch zu baue un si(s)ch debaa frehli(s)ch mit Schloamm eusuddle.“

     Hintergrundmusik: Energy -Elektronomia (No Copyright  Songs)

                                 Akash Gandhi -Borderless (No Copyright Music)

                                

Übersetzung: Wir, die Familie Schnabbelschnut, saßen am Frühstückstisch.
„Wer leben will, muss was tun“, quatschte ich.
„Hast du du diese Lebensweisheit jetzt aus dem Finger gesaugt?“ fragte Lisettchen.
„Nein“, schüttelte ich meinen Kopf, „dieser Spruch stammt von Wilhelm Busch. Er war wirklich ein tiefgründiger Philosoph.“
„Das kann schon stimmen“, meinte meine Frau, „welche Folgerungen ziehst du daraus für dich?“
„Wenn man nichts tut, lebt man zwar auch, aber nicht richtig, man existiert, vegetiert halt nur“, antwortete ich.
„Stimmt“, nickte Lisettchen bejahend, „du kannst gleich nach dem Frühstück mal richtig leben, dich in den Keller begeben und ihn aufräumen.“
„So hab ich diesen weisen Spruch aber nicht verstanden“, erwiderte ich, „was tun muss wirklich nicht bedeuten fürchterlich öde, nicht besonders wichtige Tätigkeiten quälend zu verrichten. Es darf auch freudiges Schaffen sein, zum Beispiel im Matsch einen Tümpel für Molche und Frösche zu bauen und sich dabei fröhlich mit Schlamm einsuddeln.“


Ende gut, alles gut

„Meune Familje, heert moal“, kindi(s)chte i(s)ch oa,  „Oam End werd alles gut. Und wenns net gut is, isses noch net des End.
Diesän Schpruch hebb allädings net i(s)ch väbroche, sunnern ähn englische Schriftschtellä mit de Noame Oskar Weild.  Dies Zitat duht awä doch schtimme, gell?“
„Moan i(s)ch iwähaapt net“, kommendierte Macko, unsä Seehn(s)che, meun Gebabbel, „wenn i(s)ch zim Baaschpiel zwaa Schtickä Ribbelkuche fuddern duh un es is oam Schluss nix mä devun doa, doann is des End doch net gut, sunnern schreckli(s)ch.“
„Aaas dä duht des gieri(s)che Kinn schpre(s)che“, waff Lisett(s)che eu, „du musst bedenke, Macko, des woarn joa net die leddste Ribbelkucheschtickä in deunäm Läwe, friehä orrä schpätä wersde wirrä mit neie begliggt.“
„Macko, deun Euwoand hodd vielaa(s)cht doch woas fier si(s)ch“, daht i(s)ch zubilli(s)che, „wenn i(s)ch zim Baaschpiel vun eunäm Felse runnäschdärdds un eun Boa werd so zämaddscht, doasses nur noch oambudiert wern koann, doann koann i(s)ch joa werkli(s)ch net soage  Ende gut, alles gut. Des välorne Boa duht mä net noachwoakse.
Orrä wenn i(s)ch eun Gloas Bier aasgedrunke hebb un s` duht loange Zaat nix mä devun gewwe, doann is des doch ein schreckli(s)ch fer(s)chdäli(s)ch End, gell?“





Übersetzung: „Meine Familie, hört mal !“ kündigte ich an, „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
Diesen Spruch hab allerdings nicht ich verbrochen, sondern ein englischer Schriftsteller mit dem Namen  Oskar Wilde. Dieses Zitat stimmt doch, gell?“
„Meine ich überhaupt nicht“, kommentierte Marko, unser Söhnchen, mein Gerede, „wenn ich zum Beispiel zwei Stück Streuselkuchen futtere und es ist am Schluss nichts mehr davon da, dann ist das Ende doch nicht gut, sondern schrecklich.“
„Aus dir spricht das gierige Kind“, warf Lisettchen ein, „du musst bedenken, Marko, das waren ja nicht die letzten Streuselkuchenstücke in deinem Leben, früher oder später wirst du wieder mit neuen beglückt.“
„Marko, dein Einwand hat vielleicht doch was für sich“, billigte ich zu, „wenn ich zum Beispiel von einem Felsen runter stürze und ein Bein Bein wird so zermatscht, dass es nur noch amputiert werden kann, dann kann ich ja wirklich nicht sagen  Ende gut, alles gut. Das verlorene Bein wächst nicht nach.
Oder, wenn ich ein Glas Bier ausgetrunken haben und es gibt eine lange Zeit nichts mehr davon, dann ist dies doch ein schrecklich fürchterliches Ende, gell?“


Unser Leben ist wie eine Handvoll Schnee in der Sommersonne

„Unsä Läwe is wie eune Hoandvoll Schnee in de Summäsunn“, väkiendete Lisett(s)che, „des wär ähn oaroabi(s)ch Schpri(s)chwordd, hodd die Walli gesoat.“
„Des is seltsoam“, kommendierte i(s)ch , „in de oaroabische Lännä isses doch viel heißä als baa uns un die Leit häm dordd maastens nur goans, goans selde Schnee.
Awä viellaa(s)cht muss mä des symboli(s)ch sehe, Schnee un Summäsunn muss mä dor(s)ch woas anneres aasdausche.“
„Doa fällt mä aach beraats woas Bassendes dezu eu“, daht i(s)ch waatä babble, „schtell dä vo Lisett(s)che, du hosd eun volles Porddmonnee mit Scheune un Miense un du bist mit Marie(s)che un Macko im Eukaafsvertel vun Dammschdadd.
Un woas werd in sonä Sidduaddsjoon bassiern?“ Ich daht koa Oantwordd äwadde un soate glaa: „Des Geld werd schmelze wie Schnee in de Summäsunn.“
„Schor(s)chi! Du willst doch wohl net behaapte, doass mä Geld mit Läwe väglei(s)che koann.“
„Net alleweil. Allädings, falls mä devun, also vum Geld, net viel seun Ei(s)chen nennne koann....wie baa uns....doann hodd des schun woas mit Läwe zu duhn.“




Übersetzung: „Unser Leben ist wie eine Handvoll Schnee in der Sommersonne“, verkündete Lisettchen, „das wäre ein arabisches Sprichwort, hatte die Walli gesagt.“
„Das ist aber seltsam“, kommentierte ich, „in den arabischen Ländern ist es doch viel heißer als bei uns und die Leute dort haben meistens ganz, ganz selten Schnee.
Aber vielleicht muss man das symbolisch sehen, Schnee und Sommersonne muss man durch was anderes ausdauschen.“
„Da fällt mir auch was passendes dazu ein“, redete ich weiter, „stell dir vor, Lisettchen, du hast ein volles Portemonnaie mit Scheinen und Münzen und du bist mit Mariechen und Marko im Eikaufsviertel von Darmstadt.
Und was wird in so einer Situation passieren?“ Ich erwartete keine Antworte und sagte gleich: „Das Geld wird schmelzen wie Schnee in der Sommersonne.“
„Schorschi! Du willst doch wohl nicht behaupten, dass man Geld mit Leben vergleichen kann.“
„Nicht immer. Allerdings, falls man davon, also vom Geld,nicht so viel sein Eigen nennen kann....wie bei uns... dann hat das schon was mit Leben zu tun.“


Aus übertriebener Liebe wird Leidenschaft, aus übertriebener Leidenschaft entsteht schmerzhafter Kontrollverlust

„Hach, i(s)ch lieb Ribbelkuche“, daht Macko seifdse, „besunners, wenn debaa noch eunische Kersche reugebacke seun.“
„Aas iwädriwwe Lieb werd Leideschaft“, daht i(s)ch euwenne, „aas iwädriwwe Leideschaft duht schmärddshaft Kontrollvälust wuchern.“
„Kapier i(s)ch net“, eißerte de Buh, „woas soll des bedeite Kontrollvälust?“
„Djoa, Macko, des is so: Du host leddsdens weje zu viel Ribbelkucheschtoppe eune ga(r)sdi(s)ch Väschtoppung gekriegt, du host schun gejoammert weje Baachschmärddse.
De Addst Doktä Oantikroank hoddä des weje Oabfiehrmiddel väschreiwe misse. Des hodd aach gewerkt, du host sogoar im Schuulunnäri(s)cht Dinnschiss bekumme un deune liewe Mitschielä häm di(s)ch deshalb aasgeloacht.“
„Mä koann awä dän Schpruch iwä Lieb un Leideschaft aach fer di(s)ch oawenne, Schor(s)chi“, waff Lisett(s)che eu, „i(s)ch duh mi(s)ch noch sä gut äinnern, als du im Gadde, velli(s)ch gedoankeväsunke, eune Käfäbor(s)ch aas dicke Holzschtickä zusoamme gebaut host un desweje deun Dammdrang erst zu schpät bemerkt host, woas zur Folg hodde: Du host defdi(s)ch in die Hoos geschisse, bevo du des Kloo ärei(s)che dahst.   Mä muss dezu noch äwähne, doassde glaabst, du wärst eun goaloantä, edlä Nadurschiddsä.“
„Des koann joa moal bassiern“, daht i(s)ch oabwinke,



aach dä goaloante Edelmoann
hodd moal väschissne Hoose oan
.“

Übersetzung:„Hach, ich liebe Streuselkuchen“, seufzte Marko, „besonders, wenn dabei noch einige Kirschen reingebacken wurden.“
„Aus übertriebener Liebe wird Leidenschaft“, wandt ich ein, „aus übertriebener Leidenschaft wuchert schmerzhafter Kontrollverlust.“
„Kapiere ich nicht“, äußerte der Junge, „was soll das bedeuten, Kontrollverlust?“
„Dja, Marko, das ist so: Du hast letztens wegen zu viel Streuselkuchenstopfen eine schlimme Verstopfung gekriegt, du hast schon gejammert wegen Bauchschmerzen.  Der Arzt Doktor Antikrank hat dir dewegen Abführmittel verschreiben müssen.   Dies wirkte auch, du hast sogar im Schulunterricht Dünnschiss bekommen und deine lieben Mitschüler haben dich deshalb ausgelacht.“
„Man kann aber den Spruch über Liebe und Leridenschaft auch für dich anwenden, Schorschi“, warf Lisettchen ein, „ich erinnere mich noch sehr gut, als du im Garten, völlig gedankenversunken, eine Käferburg aus dicken Holzstücken zusammen gebaut hast, was zur Folge hatte: Du hast deftig in die Hose geschissen bevor du das Klo erreicht hast. Man muss dazu noch erwähnen, dass du glaubst, dü wärst ein galanter, edler Naturschützer.“
„Das kann ja mal passieren“, winkte ich ab,
auch der galante Edelmann
hat mal verschissne Hosen an
.“


Die Geschichte der Astronomie ist die Geschichte von den sich weitenden Horizonten

„De US-amerikoanisch Asdronom Eddwinn Habbel hodd moal gesoat:  Die Geschicht dä Asdronomie is die Geschi(s)cht vun dän si(s)ch weitende Horidsonte“, informierte uns Klausi Vielreddnä uf de Filosoferund.
„Woas is denn doamit konkret gemoant?“ wollte Ludwig wisse.
„Vo zwaaoanhalbdausend Joahrn hodd die Menschhaat zuerst gedenkt, unsä Globus wär koane Kuhell, sunnern eine flach Scheib un de Himmel wär so woas wie eune Add Käseglock deriwwä. Un die Sunn un die Schternne nur  sowoas wie eine große beziehungswaas kloane Lampe.   Schpätä, noachdäm die Kuhelgeschtoald allgemeun oaäkannt woar, worde aach die Planete endeckt un noch ebbes schpätä aach die Mil(s)chschtroaß als Galaksis. De Edwin Habbel endeckte, vo uugefäh hunnerd Joahrn, doass viele Schternne, wie mä friehä glaabte, in Werkli(s)chkaat Galakdsien seun. Un vun denne dähts viele Milljardde gewwe, die wo awä sä, sä waat weg vun uns im Universum äksisdiern.“
„Des hosde schee gesoat, Schor(s)chi“, lobte Klausi.
„Un woas duht uns diese Äkenntnis niddse?“ froate Babett(s)che.
„Direkt fer unsä Alldaachsläwe net viel“, daht i(s)ch oanwordde, „die Läwensmiddel seun desweje net billi(s)chä worn, des Bier aach net un die Klamodde ewwefalls net.“
„Allädings daff mä des Dsidaht, also des mit de Äwaaterung de Horidsonte, net uf annern Fänomäne iwädraache“, äleiterte Klausi, „zim Baaschpiel seun die Meegli(s)chkaate Bleedsinn un hoahnebi(s)chernä Uusinn in de Welt zu väbreite doch ar(s)ch älei(s)chtert worn, zim Baaschpiel im Intänet häm doodgeglaabte Voschtellunge wirrä Ufäschtehung  gefeiert wie die Behaaptung eunä flach Erd orrä die  bidsarre Oanoahme wie
Räbbdiloide in Menschegeschdoald, Korona- un Holokaustlei(s)chnung, Kämdrails un viel annern hochlä(s)chäli(s)chä Uufuugs-Väschweerungsdeorien. Des seun joa werkli(s)ch koane Äwaatärung dä Horidsonte, sunnern gewoaldi(s)che Rickschridde in de Geschi(s)cht dä Ufklärung.“



Pseidowisseschafte un Väschweerungsdeorien rei(s)che si(s)ch die Hoand,
se duhn nur äinnern oan finsdere Zaate in unserm Loand.






                                                Übersetzung: „Der US-amerikanische Astronom Edwin Hubble sagte mal: Die Geschichte der Astronomie ist die Geschichte von den sich weitenden Horizonten“ informierte uns Klausi Vielredner auf der Filosofenrunde.
„Was ist damit konkret gemeint?“ wollte Ludwig wissen.
„Vor zweieinhalbtausend Jahren hatte die Menschheit zuerst gedacht, unser Globus wäre keine Kugel, sondern eine flache Scheibe und der Himmel wäre so was wie eine Art Käseglocke darüber. Und die Sonne und die Sterne nur so was wie eine große bzw. kleine Lampen. Später, nachdem die Kugelgestalt allgemein anerkannt war, wurden auch die Planeten entdeckt und etwas später auch die Milchstraße als eine Galaxis. Der Edwin Hubble entdeckte, vor ungefähr 100 Jahren, dass viele Strene, wie man früher glaubte, in Wirklichkeit Galaxien sind. Und von denen würde es viele Milliarden geben, die aber sehr weit weg von uns im Universum existieren.“
„Das hast du schön gesagt, Schorsachi“, lobte Klausi.
„Und was nützt uns diese Erkenntnis?“ fragte Babettchen.
„Direkt für unser Alltagsleben nicht viel“, antwortete ich, „die Lebensmittel sind deswegen nicht billiger geworden, das Bier auch nicht und die Klamotten ebenfalls nicht.
„Allerdings darf man dieses Zitat, also das mit der Erweiterung der Horizonten, nicht auf andere Phänomene übertragen“, erläuterte Klausi, „zum Beispiel sind die Möglichkeiten  Blödsinn und hahnebüchernen Unsinn in der Welt zu verbreiten doch sehr erleichtert worden. Zum Beispiel haben im Internet  todgeglaubte Vorstellungen wieder Auferstehung gefeiert, wie die Behauptungen einer flachen Erde oder die bizarren Anahmen  von Reptiloiden in Menschengestalt, Corona- und Holocaustleugnung, Chemtrails  und vielen anderen hochlächerlichen Unfugs-Verschwörungstheorien.  Das sind ja wirkliche keine Erweiterungen der Horizonte, sondern gewaltige Rückschritte in der Geschichte der Aufklärung.“
Pseudowissenschaften und Verschwörungstheorien reichen sich die Hand
sie erinnern nur an finstere Zeiten in unserem Land.