Wissenschaftliche Untersuchung zum Handkäse

Moan(s)che Leit behaapte, baa Kinnä däht des heifi(s)che Esse vun Hoandkäs die Intelligenz ferddern. Laadä woar i(s)ch mä net si(s)chä, ob des schtimme däht. Aach im Internet foand i(s)ch deriwwä nix. So woar i(s)ch entschlosse sowoas moal dor(s)ch ne Unnäsuchung zu priefe.

Deshoalb daht i(s)ch eun Termin mit de Klasselärärin vum Macko, Fraa Allesweiß, väeuboare.

„Viellaa(s)cht hobbe se deriwwä aach schun woas geheert, Fraa Allesweiß“, begoann i(s)ch mittä in de Schul zu babble, „mä misst eunä Grupp vo Buhwe un Mäd(s)chä eune Woch loang jede Mor(s)che zwa Hoandkäsrolle pro Schielä  zim Fuddern gewwe un doamit des net schun de zwaate orrä dritte Daach de Kinnä wie uugenießboare Schtaab zim Hals enausdringt, ebbes Oabwekslung in de Zuberaatung bringe. I(s)ch moan oamoal Hoandkäs pur, doann moal mit Kimmel un eun annernmoal mit Salz, Peffer un Eel.“

Die Lärärin woar doamit euväschtonne un schlug vo, des mit eunäm Maddetest zu iwäpriefe,also vo Beginn de Väsuchsrei de Schielä finf Re(s)cheufgaabe gewwe un noach oanä Woch Hoandkäsgenuss ewwefalls finf Re(s)cheufgaabe. Eune Väglei(s)chgrupp misst mä aach noch bilde, die awä ohne Hoandkäs die Woch iwäschtehe misst.

Mit meunäm Schäff in de Ferma,Schreihans Winterstorm, daht i(s)ch deriwwä mi(s)ch aach beredde,doass i(s)ch mor(s)chen erst um zeh Uhr baa de Arweid äscheine kennt. Defier musst i(s)ch allädings aach Samsdaach arweide.

In de Schul daht i(s)ch doann oan eunäm Mondaach draazeh Kinnä vun de Klass, in dä wo aach meuelfjähri(s)chä Bu Macko hockte, jewaals zwa Hoandkäsrolle gewwe.Zeh Kinnä bekoame nix, woriwwä  Schtreit aasbrach.

„Mä wolle aach Käs fuddern“,dahte die lä Aasgegoangene kwengle, „des seun gemeun.“

„Beruhi(s)cht ei(s)ch, liewe Kinnä“, ämoante i(s)ch die Schpresslinge, „i(s)ch will hier eune wisseschaftliche Unnäsuchung dor(s)chfiehrn un defier braach i(s)ch halt eune Väglei(s)chsgrupp ohne Kees.“

„Awä des näkst moal seun wä droa“, fordderte äh Mäd(s)che.

Woas sollt i(s)ch dezu soage? I(s)ch daht nur nicke.

Nadierli(s)ch woar des mit eunä gewiss Gereischkuliss väbunne, sodoass pletzli(s)ch die Schuldirektorin, Fraa Priehelpeitsch, im Klassezimmä äschien.

Woas machtä hier fer eun Krach, Kinnä?“ froate die Fraa un... als se mi(s)ch endeckte:„Woas wolle se doann hier, Hä Schnabbelschnut? Wolle se kondrolliern, ob ihr Seehn(s)che Macko si(s)ch aach addi(s)ch im Unnäri(s)cht benemme duht?

Beraatwilli(s)ch kläte i(s)ch Fraa Priehelpeitsch uf.

„Oh, des seun werkli(s)ch indresont“, moante die Direktorin, „mache se waatä, awä informiern se mi(s)ch bitte, wel(s)che Ägäwnisse diese Väsuchsrei bringe duht.“

                 Oam näkste Daach äschien i(s)ch wirra in de Schul mit eun Sack voll Hoandkäs.

„De Keesunkel seun wirrä doa“, riefe die Kinnä freidi(s)ch un hockte si(s)ch äwaddungsvoll hie, in Hoffnung scheenä Gaumegeniss, zumindest die Schielä vun de Keesgrupp.

Aaßä mä woar noch oan annä Moann gekumme, de Dschornalist Sven Hinterfrager.

„Iwä deu wi(s)chdi(s)ch Väsuchsrei mit Hoandkäs will i(s)ch mit mährere Addiggel die Lesä meunä Zaatung begligge“, begrindete Sven seun Äscheune.

Doa seun mä uf oamoal kloar worn, woarim moanche Zaatgenosse die erddli(s)ch Daacheszaatung aach als Keesblatt diduliern.

               Vun de Hoandkäs-Aksjon is sunst net viel zu beri(s)chte, i(s)ch hebb des eune Woch loang dor(s)chgezohe.

Besunners  neigieri(s)ch daht i(s)ch doann uf die Ägäwnisse vun de Re(s)cheufgaabe-Tests wadde.Fraa Allesweiß daht die

Dor(s)chfiehrung un Aaswerddung doankeswerdäwaas iwänemme. Es stellte si(s)ch raas: Koa siknifikoante Ännerunge seun eugedräre. Die Keesgrupp woar net bessä worn gejeiwä de keeslos Grupp. Werklich: Nix genaahes konnt mä aas de Väsuchsreih folgern. Womee(s)ch woar alles noch viel zu owäflä(s)chli(s)ch un nur eune Woch viel zu korz.Woahrscheunli(s)ch misst mä so ne Väsuchsreih uf seks Woche orrä noch bessä uf seks Monate aasdehne.  

                   Is ne Väsuchsrei viel zu korz

                 is se net mä als eun Forz.

Übersetzung: Manche Leute behaupten, bei Kindern würde das Futtern von Handkäse die Intelligenz fördern. Leider war ich mir nicht sicher, ob das stimmt. Auch im Internet fand ich darüber nichts. So war ich entschlossen,sowas mal durch eine Untersuchung zu prüfen.

Deshalb vereinbarte ich mit der Klassenlehrerin von Markus, Frau Allesweiß, einen Termin .

„Vielleicht haben Sie darüber auch schon was gehört, Frau Allesweiß“, begann ich mit ihr darüber in der Schule zu reden, „man müsste einer Gruppe aus Jungen und Mädchen eine Woche lang jeden Morgen jeweils 2 Handkäserollen pro Schüler geben und damit das den Kindern nicht schon den zweiten oder dritten Tag wie ungenießbarer Staub aus dem Hals dringt, etwas Abwechselung in der Zubereitung bringen. Ich meine einmal Handkäse pur, dann mal mit Kümmel und ein anderes mal mit Salz, Pfeffer und Öl.

Die Lehrerin war damit einverstanden und schlug vor, das mit einem Mathetest zu überprüfen, also vor Beginn der Versuchsreihe den Schülern 5 Rechenaufgaben zu geben und nach einer Woche Handkäsegenuss ebenfalls 5 Rechenaufgaben. Eine Vergleichsgruppe müsste man auch noch bilden, die aber ohne Handkäse die Woche überstehen müsste.

Mit meinem Chef in der Firma, Schreihans Wintersturm, sprach ich mich darüber auch ab, dass ich morgens erst um 10 Uhr auf der Arbeit erscheinen könnte. Dafür musste ich allerdings auch samstags arbeiten.

In der Schule gab ich dann an einem Montag 13 Kindern der Klasse, in der auch mein Söhnchen Marko saß, zwei Handkäserollen. 10 Kinder bekamen nichts, worüber Streit ausbrach.

„Wir wollen auch Käse futtern“, quengelten die leer Ausgegangenen, “das ist gemein.“

„Beruhigt euch, liebe Kinder“,ermahnte ich die Sprösslinge, „ich will hier eine wissenschaftliche Untersuchung durchführen und da brauche ich halt eine Vergleichsgruppe ohne Käse.“

„Aber das nächste mal sind wir dran“, forderte ein Mädchen.

Was sollte ich dazu sagen? Ich nickte nur.

Natürlich war das mit einer gewissen Geräuschkulisse verbunden, sodass plötzlich die Schuldirektorin, Frau Prügelpeitsch, im Klassenzimmer erschien.

„Was macht ihr hier für einen Krach, Kinder!?“ fragte die Frau ungehalten und...als sie mich entdeckte: „Was wollen Sie dann hier, Herr Schnabbelschnut? WollenSie kontrollieren, ob ihr Söhnchen Marko sich auch artig im Unterricht benimmt?“

Bereitwillig  klärte ich die Frau Prügelpeitsch auf.

„Oh, das ist wirklich interessant“, meinte die Direktorin, „machen Sie weiter, aber informieren Sie mich bitte, welche Ergebnisse diese Versuchsreihe bringt.“

                   Am nächstenTag erschien ich wieder in der Schule mit einem Sack voll Händkäse.„Der Käseonkel ist wieder da“, riefen die Kinder freudig und setzten sich erwartungsvoll hin, in Hoffnung schöner Gaumengenüsse,zumindest die Schüler von der Käsegruppe.

Außer mir war noch ein anderer Mann gekommen, der Journalist Sven Hinterfrager.

„Über deine wichtige Versuchsreihe mit Handkäse will ich mit mehreren Artikeln die Leser meiner Zeitung beglücken“, begründete Sven sein Erscheinen.

Da ist mir auf einmal klar geworden, warum manche Zeitgenossen die örtliche Tageszeitung als Käseblatt titulieren.

                 Von der Handkäse-Aktion ist sonst nicht viel zu berichten, ich hatte das eine Woche lang durchgezogen.

Besonders neugierig wartete ich dann auf die Ergebnissse der Rechenaufgaben-Tests. Frau Allesweiß übernahm dankeswerterweise die Durchführung und Auswertung.

Es stellte sich raus: Keine signifikanten Änderungen waren eingetreten. Die Käsegruppe war nicht besser geworden gegenüber der käselosen Gruppe. Wirklich:Nichts genaues ließ sich aus der Versuchsreihe folgern. Womöglich war alles noch viel zu oberflächlich und nur eine Woche war viel zu kurz. Wahrscheinlich müsste man so eine Versuchsreihe auf 6 Wochen oder noch besser auf 6 Monate ausdehnen.

                      Ist eine Versuchsreihe viel zu kurz

                     ist sie nicht mehr als ein Furz.