Jugendliche und das Leben  

 auf dieser Seite sind folgende Anekdoten:

Flatrate und Fatrate,

Grundbedürfnisse des menschlichen Lebens

                       mit 2 Videos 1m42s, 1m27s

Hemmungslose Tratschsucht schon bei   

    Jugendlichen? 

Lebensnotwendig      

Musik hören im Unterricht,      

Party und Alkohol,     

Zusätzliche Ferientage

 

Flatrate und Fatrate

 

Klausi Vielreddnä unnähielt si(s)ch mit seunäm Sohn Rolfi.

„Du duhst joa schun wirrä uf deunäm Eifoon rim schpiele“, kridisierte de Vaddä, „Unnäsuchunge hobbe gezei(s)cht, doass Leit die zuviel mit Smaatfoon orrä Kompjutä schpiele un jede freie Minut devo hocke immä dickä wern. Die Expärde moane beraats: Schtadd Fläddrejd misste mä ei(s)chendli(s)ch Fäddrejd soage. Des haaßt, dieFeddleibi(s)chkaat werd doador(s)ch nur uuneedi(s)ch geferddert.“

De oagesprochene Juuchendli(s)ch zuckte mit de Schuldern. „Woas soll i(s)ch mache? Meu Eifoon seun wie äh Kerpädaal vun mä. Ohne des wär i(s)ch uffen direkte Wäg zim Nervezusoammebruch.“

„Du kenntest zim Baaspiel ebbes Schpordd dreiwe, orrä heifi(s)chä mit mä zim Nadurschutzbund tigern, wenn mä dordd Arweidseusätz dähdi(s)che“, daht Klausi voschlaache, „wenn du so waatä machst, werst du friehä orrä spätä äh Fettkuhel wern.“

„Moan Lärä Mackus Bessäwissä daht aach so woas babble“, musste Rolfi zugewwe, „es misst awä oan Schpordd seun, baa däm mä des Eifoon benuddse koann, zim Baaspiel Laafe orrä Gehe.“

„Fuffzi(s)ch Kilometä Gehe seun sogoar äh olimpisch Disziplin“, informierte de Babba, „sowoas wär net schlä(s)cht fer deu Gesundhaat. Orrä Maradoonlaaf sollteste aach in Äwä(s)chung ziehe. I(s)ch hobb awä noch nie gesehe, doass die Schporddlä debaa mit so eunäm Gerät schpiele.“

I(s)ch schun“, daht de Juuchendli(s)che behaapte, „baa eunäm Maradoonlaaf in Froankfordd hodd de Sie(s)chä die goanz Zaat mit seunä Bagaa(s)ch in Afrika gebabbelt. Als ä schpätä vun Dschornaliste gefroat worn seun, woas ä doann oadauernd während däm Laaf geredd hädd, dahtä oantwordde, ä hädd iwä Hoandkees un Ebbelweu gesproche un des wolltä uubedingt dehoam, wenn ä wirrä in Afrika seun, aach uubedingt waatähie genieße.

Un ähn annerä, dä aach unnä de erste Finf zu finne woar, hodd laufend Muusik gelauscht.“

„Willsde ähn oalde Drappä in de Kolt pinkle? Die hobbe doch net die goanz Zaat so oan Gerät oans Ohr gehoalte.“

 

 

    „Hobbe se aach net. Des Smaatfoon woar oan de Gertel befesti(s)cht un eun Kabel välief zu eunäm Schpezioalkoppheerä, dä ihrn Wersching dsierte.

Awä du hosd rä(s)cht, Klausi-Babba, ebbes Schpordd misst i(s)ch schun dähdi(s)che. Maradoonlaafe seun fer mi(s)ch zu oaschtrengend, Gehe kennt i(s)ch groad noch so bewäldi(s)che, allädings koa fuffzi(s)ch Kilometä. Die Schtreck Juräm bis Zwingeber(s)ch hie un zurick, mit Pause zwischedor(s)ch, kennt i(s)ch schlennern, so alle verzeh Daache eunmoal. Wenn des alleweil noch zu viel Kraft vun meunäm Kerpä oabväloangt, doann halt eunmoal im Monat. Awä aach des muss aasfalle, wenns rejent, zu haaß orrä zu koalt is.“

(Die Strecke Jugenheim/Bergstraße bis Zwingenberg/Bergstraße beträgt etwa 4 bis 5 Kilometer)  

 

 

 

 

Übersetzung: Klausi Vielredner unterhielt sich mit seinem Sohn Rolfi.

„Du spielst ja schon wiederauf deinem iPhone rum“, kritisierte der Vater, „Untersuchungen haben gezeigt, dass die Leute, die zu viel mit Smartphone oder Computer spielen und jede freie Minute davor sitzen, immer dicker werden. Die Experten meinen bereits: Statt Flatrate müsste man eigentlich Fatrate sagen. Das heißt, die Fettleibigkeit wird dadurch nur unnötig gefördert.“

Der angesprochene Jugendliche zuckte mit den Schultern. „Was soll ich machen? Mein iPhone ist wie ein Körperteil von mir. Ohne das wäre ich dem direkten Weg zum Nervenzusammenbruch.“

„Du könntest zum Beispiel etwas Sport treiben, oder häufiger mit mir zum Naturschutzbund tigern, wenn wir dort Arbeitseinsätze haben“, schlug Klausi vor,„wenn du so weiter machst, wirst du früher oder später eine Fettkugel werden.“

„Mein Lehrer Markus Besserwisser quakte auch so was“, musste Rolfi zugeben, „es müsste aber ein Sport sein, bei dem man das iPhone benutzen kann,z.B. Laufen oder Gehen.“

50 Kilometer Gehen ist sogar eine olympische Disziplin“, informierte der Papa, „so was wäre nicht schlecht für deine Gesundheit. Oder Marathonlauf solltest du auch in Erwägung ziehen. Ich habe aber noch nie gesehen, dass die Sportler dabei mit so einem Gerät spielen.“

„Ich schon“, behauptete derJugendliche, „bei einem Marathonlauf in Frankfurt hatte der Sieger die ganze Zeit mit seinem Anhang in Afrika geredet. Als er später von Journalisten gefragt wurde, was er denn andauernd während dem Lauf gesprochen hätte, antwortete er,

er hätte über Handkäse und Apfelwein geredet und das wollte er unbedingt zuhause, wenn er wieder in Afrika wäre, auch unbedingt weiterhin genießen.

Und ein anderer, der auch unter den ersten 5 zu finden war, hatte laufend Musik gehört.“

„Willst du einen alten Trapperin den Colt pinkeln? Die haben doch nicht die ganze Zeit so ein Gerät ans Ohr gehalten.“

Haben sie auch nicht. DasSmartphone war an einem Gürtel befestigt und ein Kabel verlief zu einem Spezialkopfhörer, der ihren Kopf zierte.

Aber du hast recht, Klausi-Papa,etwas Sport müsste ich schon machen. Marathonlaufen ist für mich zu anstrengend. Gehen könnte ich gerade noch so bewältigen, allerdings keine 50 Kilometer. Die Strecke Jugenheim bis Zwingenberg, hin und zurück mit Pausen zwischendurch, könnte ich schlendern, so alle 14Tage einmal. Wenn das immer noch zu viel Kraft von meinem Körper abverlangt, dann halt einmal im Monat. Aber auch das muss ausfallen, wenn es regnet, zu heiß oder zu kalt ist.“

(DieStrecke Jugenheim/Bergstraße bis Zwingenberg/Bergstraße beträgtetwa 4 bis 5 Kilometer)   

 

Grundbedürfnisse des menschlichen Lebens

 

Innä Klass hodd die Lärärin Fraa Vielwissend de Juchendli(s)che äh Ufgaab geschtellt, se sollte moal schriftli(s)ch zusoamme draache die wi(s)chdi(s)chste Grundbederffnisse des menschli(s)che Läwens.

Oaschließend dahte moan(s)che ihre Ägäwnisse vorläse. Zim Baaschpiel Esse däht so oan uugemeun wi(s)chdi(s)ches Grundbederffnis seun, moante viele,Kiehlschroank, Elektroherd un Fernsehä geheern ewwefalls dezu.

Wieso denn?“ froate Fraa Vielwissend, „in einigen Ländern besitzen besitzen viele Menschen gar nicht solche elektrischen Geräte. Und sie leben auch fröhlich vergnügt.“

Die seun aach zu bedauern“, waff Kevin eu, „die läwe ja net wie Mensche, sunnern kenne nur ihrn Alldaach  wie Diern friste. Oagenumme die Kinnä seun aaßä Haas un wolle wisse woassses dehoam oam Owend zu esse gewwe duht. Wenn se doann noch nettemoal eun Handy ihr Ei(s)chen nenne kenne un net wisse, duht`s wirrä nur Boanoane zu fuddern, doass seun doch schreckli(s)ch.“

Oan orrä zwaa Audos muss aach jedä hobbe, doamit mä menschewerdi(s)ch exisdiern koann,“ waff Fillip eu.

Du hast doch auch noch kein Auto, Fillip, frühestens in zwei Jahren darfst du mit einem Wagen rum kutschiern.“

Laadä stimmt des, Fraa Vielwissend. Oan ri(s)chdi(s)chä, vollwerdi(s)chä Mensch derff mä erst  oab oachtzeh seun.“

Dem daht die Lärärin net wirräspre(s)che.

Die Laura daht doann oan die Dafel euni(s)che grundsätzl(s)che Punkte ufschreibe un die Klass stimmte driwwä oab. Fol(s)chende Reihefolg fer die erste sechs Grundbederffnisse hodd si(s)ch ägewwe: 1) Eifoon, 2)Audo, 3)Drinke, 4)Esse, 5) oagebasste modisch Klamodde geje Kält orrä Hidds  und 6) Schlowe.  

 

 

Oan Eifoon zu hobbe seun eißerst wi(s)chdi(s)ch

des doann aach zu nuddse alleweil ri(s)chdi(s)ch .


     Der Handywahn ist inzwischen zu einer Volkskrankheit geworden

     und keineswegs nur auf Jugendliche beschränkt.

     Hintergrundmusik:Elektronomoa -Limitless (No Copyright Songs)


Übersetzung:In einer Klasse hatte die Lehrerin Frau Vielwissend den Jugendlichen eine Aufgabe gestellt, sie sollten mal schriftlich die wichtigsten Grundbedürfnisse                                                    

des menschlichen Lebens zusammentragen.

Anschließend lasen manche ihre Ergebnisse vor. Zum Beispiel Essen würde so ein ungemein wichtiges  Grundbedürfnis sein, meinten viele, Kühlschrank,Elektroherd und Fernseher gehören ebenfalls dazu.

Wieso denn?“ fragte Frau Vielwissend, „in einigen Ländern besitzen viele Menschen solche elektrischen Geräte gar nicht. Und sie leben auch fröhlich vergnügt.“

Die sind auch zu bedauern“, warf Kevin ein, „die leben ja nicht wie Menschen, sondern können ihren Alltag nur wie Tiere fristen.Angenommen, die Kinder 

sind außer Haus und wollen wissen,

www.clipartsfree.de

was es am Abend zu essen geben wird. Wenn sie dann nicht einmal ein Handy ihr Eigen nennen können und  nicht wissen, gibt es wieder nur Bananen zufuttern, das ist doch schrecklich.“

Ein oder zwei Autos muss auch jeder haben, damit man menschenwürdig existieren kann,“

warf Fillip ein.

Du hast doch auch kein Auto, Fillip, frühestens in zwei Jahren darfst du mit einem Wagen rum kutschieren.“

Leider stimmt das, Frau Vielwissend. Ein richtiger, vollwertiger Mensch darf man erst ab 18 sein.“

Dem widersprach die Lehrerin nicht.

DieLaura schrieb dann einige grundsätzliche Punkte an die Tafel und die Klasse stimmte darüber ab. Folgende Reihenfolge für die ersten 6 Grundbedürfnisse hatte sich ergeben:

  1. iPhone, 2) Auto, 3) Trinken, 4) Essen, 5) angepasste  modische Kleidung gegen Kälte oder Hitze und 6) Schlafen.

    Ein iPhone zu haben ist äußerst wichtig

    das dann auch zu nutzen immer richtig.

Hemmungslose Tratschsucht schon bei Jugendlichen?

 

Marie(s)che,unsä finfjähriges De(s)chter(s)che, hodde uns iwä ihrn Kinnägaddefreind Sebastjoan aasfiehrlich informiert un woar jetz wirrä mit annern Sache beschäfdi(s)cht.

Unsä lieb Kinn seun werkli(s)ch sä putzi(s)ch“, babbelt i(s)ch, „vo zwaa Joahrn hodds noch net so schwätze kenne. Joa, die Zaat vägeht viel zu schnell. Im Nu werd des Mäd(s)che doann eune Juchendli(s)che seun un wä merke des noch nettemoal.“

Lisett(s)che,ma Fraa, schiddelte de Kopp. „Wenn i(s)ch doa oan meune Juchendzaat denke, des merke wä Eldern awä sofodd.“

Woas moansde demit konkret? Konnsde ähn Baaspiel gewwe.“

Als i(s)ch eune Juchendli(s)che woar“, väzählte Lisett(s)che, „hodds weje mä in de Schul eune Klassekonferenz gewwe.“

So?“froate i(s)ch iwärascht, „weje woas denn?“

Deriwwä will i(s)ch nix soage. Woas de net waaßt, macht di(s)ch net haaß.“

Doamit woar meu prickelnde Neigier selwsväschtännli(s)ch net befriedi(s)cht.Dän Spruch foand i(s)ch fer meu Siduaddsjoon iwähaapt net bassend,ri(s)chdi(s)ch musste es laute:


 

 

             Woas i(s)ch net genaa waaß

            macht mi(s)ch besunners haaß.

Awäi (s)ch wusst, ma Fraa woar fer längere Zaat net in de Loag,sol(s)che Äläwnisse  fer si(s)ch zu behoalte, i(s)ch musst se nur oab un zu deroa äinnern. Wie Wassä vun selwst de Ber(s)ch runnäschtreemt, so wern aach diese Informazjoone friehä orrä spätä aas ihräm Meil(s)che fließe.

Un so daht`s aach bassiern: In de Schulklass hämmä uns moal ähn Schpordd draas gemacht de Lärä Sache weg zu nemme un zu väschtecke, zim Baaschpiel oan Kuhelschreiwä, ihr Nootebuch orrä sogoa die Dasch. Baa fast alle Lärä hodde mä demit Äfolg.Wä Schielä, Buhwe un Mäd(s)chä, hobbe gut zusoamme gearweidet, moan(s)che häm de Lärä orrä die Lärärin, besunners noach Unnäri(s)chtsschluss, in Geschprä(s)ch väwickelt, annern häm si(s)ch als Si(s)chtschutz hiegestellt un noch annere häm Sache heumli(s)ch weg genumme.“

Is des net er(s)chendwoan uffgefalle?“

Lisett(s)che niggte. „Nadierli(s)ch. Alle bedroffene Lärä hodd des fer(s)chdäli(s)ch genervt.

Un es seun aach raas gekumme, wä des gemacht hodd, sogoar unsre Arweitsdeilung konnte die Lärä genaa mit Päsoone benenne.“

Wieso denn des?“ froate i(s)ch.

Die meiste Juchendliche vun unsä Klass hobbe demit geproahlt, fast alle Schielä vun unsrä gesoamt Schul wusste deriwwä Beschaad un aach viele Eldern.“

Un du, Lisett(s)che, host des aach wie äh Plaudädasch waatä väzählt.“

Noa,i(s)ch seun halt nur ebbes kommunikazjoonsfreidi(s)ch, nur meune beste Freindinne, hee(s)chtens siwwe, orrä oacht hebb i(s)ch devun väzählt “

Wenn ma Fraa soat net mä als oacht, doann hieß des: Viellaa(s)cht finfunzwoanzi(s)ch orrä dreißi(s)ch.

Du willst also doamit oadeite, doass baa Juchendli(s)che, wie`s zim Baaspiel bä dä so woar, die uubänni(s)ch Draatschsucht endgildi(s)ch aasgebildet werd und die hemmungslos Schwaddssucht doann ausreife duht, baa dä doann die Fri(s)chte awä net er(s)chendwoann iwäreif wie vonnäm Baam oabfalle, sunnern bis zim Läwensend hänge bleiwe.“

Uubänni(s)ch Draatschsucht und hemmungslos Schwaddssucht seun doch des Glei(s)che.“

Genaa,Lisett(s)che.“

 

 

 Aach Juchendli(s)che frehne gieri(s)ch de Dratschsucht

se schlä(s)cht uf Bekoannte, Freinde eu mit vollä Wucht.

Se hobbe debaa iwähaapt koa annä Woahl

se duht runnä streeme wie Wassä ins tief Toal. 





Übersetzung:Mariechen, unser fünfjähriges Töchterchen, hatte uns über ihren Kindergartenfreund Sebastian ausführlich informiert und war jetzt mit anderen Sachen beschäftigt.

Unser liebes Kind ist wirklich sehr putzig“, redete ich, „vor 2 Jahren hat es noch nicht so sprechen können. Ja, die Zeit vergeht viel zu schnell. Im Nu wird das Mädchen eine Jugendliche sein und wir merken das noch nicht einmal.“

Lisettchen, meine Frau, schüttelte den Kopf. „Wenn ich an meine Jugendzeit denke, das merken wir Eltern aber sofort.“

Wasmeinst du damit konkret? Kannst du ein Beispiel geben?“

Als ich eine Jugendliche war“, erzählte Lisettchen, „hatte es wegen mir in der Schule eine Klassenkonferenz gegeben.“

So?“fragte ich überrascht, „wegen was denn?“

Darüber will ich nichts sagen, Was du nicht weißt, mach dich nicht heiß.“

Damit war meine prickelnde Neugier selbstverständlich nicht befriedigt.Den Spruch fand ich für meine Situation überhaupt nicht passend,richtig müsste er lauten:

                  Was ich nicht genau weiß

                 macht mich besonders heiß.

Aber ich wusste, meine Frau war für eine längere Zeit nicht in der Lage solche Erlebnisse für sich zu behalten, ich müsste sie nur ab und zu daran erinnern. Wie Wasser von selbst den Berg runter strömt, so werden auch diese Informationen früher oder später aus ihrem Mäulchen fließen.

Und so geschah es auch:  In der Schulklasse hatten wir uns mal einen Sport daraus gemacht den Lehrern Sachen weg

zunehmen und zu verstecken, zum Beispiel Kugelschreiber, ihr Notenbuch oder sogar die Tasche. Bei fast allen Lehrern hatten wir damit Erfolg. Wir Schüler, Jungen und Mädchen, arbeiteten sehr gut zusammen, manche verwickelten den Lehrer oder die Lehrerin, besonders nach Unterrichtsschluss in Gespräche, andere stellten sich als Sichtschutz hin und noch andere nahmen die Sachen heimlich weg.“

Ist das nicht irgendwann aufgefallen?“

Lisettchen nickte. „Natürlich. Alle betroffenen Lehrer nervte das fürchterlich. Und es ist auch raus gekommen, wer das gemacht hatte,sogar unsere Arbeitsteilung konnten die Lehrer genau mit Personen benennen.“

Wieso denn das?“ fragte ich.

Die meisten Jugendlichen von unserer Klassen prahlten damit, fast alle Schüler von der gesamten Schule wussten darüber Bescheid und auch viele Eltern.“

Und du, Lisettchen, hast das auch wie eine Plaudertasche weiter erzählt.“

Nein,ich bin halt nur etwas kommunikationsfreundlich, nur meinen besten Freundinnen, höchstens 7 oder acht erzählte ich davon.“

Wenn meine Frau sagt nicht mehr als acht, dann heißt das, vielleicht 25oder 30.

Du willst also damit andeuten, dass bei Jugendlichen, wie`s zum Beispielbei dir so war, die unbändige Tratschsucht endgültig ausgebildet wird und die hemmungslose Schwatzsucht dann ausreift, bei der dann die Früchte aber nicht irgendwann überreif wie von einem Baum abfallen, sondern bis zum Lebensende hängen bleiben.“

UnbändigeTratschsucht und hemmungslose Schwatzsucht ist doch das Gleiche.“

Genau,Lisettchen.“

 Auch Jugendliche fröhnen gierig der Tratschsucht

 sie schlägt auf Bekannte, Freunde ein mit voller Wucht.

 Sie haben dabei überhaupt keine andere Wahl

 sie strömt runter wie Wasser ins tiefe Tal.  

 

Lebensnotwendig

 

Fillip.Sven un Kevin dahte middäm Bus zur Schul foahrn un hockte goans hinne uf de letzt Sitzreih.

Fillip un Sven woarn mit ihrm Smaatfoon beschäfdi(s)cht, Kevin soaß bescheiert, dä wo net wusst, woassä mache sollt, denäwe.

Wieso duhsde de net deu Eifoon benuddse“, froate jemoand, däm des ei(s)chenaddische Vähalte noach finf bis zeh Minute Busfoahrt uffiel .

Des däht i(s)ch joa liewend gern“, jammerte Kevin, seu Elend woar im Gesi(s)cht eugegroabe, „awä meu Gerät seun gestern kaputt gonge.“

Fer sol(s)che Notsituazjoone hodd jedä normoale Ber(s)chä oan Zwaathändi“.

Des hebb i(s)ch meunä Muddä aach schun gesoat, awä die is extrräm geizi(s)ch un moante, i(s)ch misst noch die drei Daach bis zim Monatsend wadde, bevo i(s)ch mä ähn neies kaafe kennt.  I(s)ch waaß net, wie i(s)ch die näkste drei Daach ohne fer(s)chdäli(s)che psisi(s)che Schäde iwäschtehe  soll, woas soll i(s)ch nur mache, zim Baaschpiel während de Busfoahrte orrä in de Schulpause? Eune grausoame Horrorzaat werd mi(s)ch kwäle.“

Koann deu Muddä dä net ihr Händi fer drei Daach aasleihe?“

Diesän Voschlaach hebb i(s)ch ä beraats gemoacht. Awä meu geizi(s)ch,egoisdi(s)ch Oald hodd nur bleed gebabbelt, des kennte se net aasleihe, des wär läwensnotwenni(s)ch fer se, des brei(s)chte se oagebli(s)ch uubedingt fer ihre Friehschticks- und Middaachspause.“

 

 

 Ähn Smaatfoon braacht jeed menschli(s)ch Geschepp

hodd mä`s net, is mä bloß so ähn bleedä Depp.

 I(s)ch will droatsche, Billä oagucke, Muusik heern

ei(s)chne Gedoanke solle mi(s)ch joa net steern.

Im sozjoale Netzwerk will i(s)ch uubedingt wisse

ob die Susi ihr välorn nei Jack duht misse.

Aach will i(s)ch uubedingt meu Freinde mitdeile

doass i(s)ch nemmä ohn meu lieb Eifoon väweile,

 Boanoane, Nussschokoload un Erdniss nemmä moag,

 aach koa loang Scheiße uffen Klo, ohne Froag.

 

Doa soat oanä, i(s)ch hädd koa Ei(s)cheninizjoative

däht nur dump vegediern mit dierisch primidiv Driebe.

Dä hodd nix begriffe, ä babbelt nur Posse

si(s)ch demit zu beschäfdi(s)che, sollte mä losse.

I(s)ch will net belaste im Kopp meun Hern

i(s)ch seun doch von heit, goanz modern.

Des Läwe seun korz, i(s)ch will es genieße

doa solle koa oabaddi(s)ch Gedoanke sprieße.

 

 

Übersetzung:Fillip, Sven und Kevin fuhren im Bus und saßen ganz hinten auf der letzten Sitzreihe.

Fillip und Sven waren mit ihrem Smartphone beschäftigt, Kevin saß bescheuert, der nicht wusste, was er machen sollte, daneben.

Wieso benutzt du nicht dein iPhone?“ fragte jemand, dem das eigenartige Verhalten nach 5 bis 10 Minuten Busfahrt auffiel.

Das würde ich liebend gerne machen“, jammerte Kevin, sein Elend war im Gesicht eingegraben, „aber mein Gerät ist gestern kaputt gegangen.“

Für solche Notsituationen hat jeder normale Bürger ein Zweithandy.“

Das habe ich meiner Mutter auch schon gesagt, aber die ist extrem geizig und meinte, ich müsste noch die 3 Tage bis zum Monatsende warten,bevor ich mir ein neues kaufen könnte,

Ich weiß nicht, wie ich die nächsten 3 Tage ohne fürchterliche,psychische Schäden überstehen soll. Was mache ich zum Beispiel während der Busfahrten oder in den Schulpausen? Eine grausame Horrorzeit wird mich quälen.“

Kann deine Mutter dir nicht ihr Handy für 3 Tage ausleihen?“

Diesen Vorschlag habe ich ihr bereits gemacht. Aber meine geizige,egoistische Alte hat nur blöde geschwätzt, das könnte sie nicht ausleihen, das wäre lebensnotwendig für sie, das bräuchte sie angeblich unbedingt für ihre Früstücks- und Mittagspausen.“

Ein Smartphone braucht jedes menschlich Geschöpf

hat man`s nicht, ist man nur ein blöder Depp.

Ich will tratschen, Bilder gucken, Musik hören,

eigene Gedanken sollen mich ja nicht stören.

Im sozialen Netzwerk will ich unbedingt wissen,

ob die Susi ihre verlorn neue Jacke tut missen.

Auch will will unbedingt meinen Freunden mitteilen,

dass ich nie mehr ohne iPhone will verweilen,

Bananen,Nussschokolade, Erdnüsse nicht mehr mag,

auch kein langes Scheißen auf dem Klo, ohne Frag(e).

 

Da sagt einer, ich hätte keine Eigeninitiative

würde nur dumpf vegetieren mit tierisch primitiv Trieben.

Der hat nichts begriffen, er schwätzt nur Possen

sich damit zu beschäftigen, sollte man lassen.

Ich will nicht belasten im Kopf mein Hirn

ich bin doch von heute, ganz modern.

 Das Leben ist kurz, ich will es genießen

 da sollen keine abartigen Gedanken sprießen.   

 

Musik hören im Unterricht

 

 

 

 De Lärä Dor(s)chgreife hodd mä doch dahtsä(s)chlich in de letzt Schulschtund meu Handy oabgenumme“, moddste Mories empeert.

Joa,des wunnert mi(s)ch  net“, moante dezu Soabin, „dä seun als goans haddä Knoche bekoannt. Daff dä des iwähaapt?“

Mories zuckte froagend mit de Schuldern. „Des waaß i(s)ch aach net. De Dor(s)chgreife daht behaapte, ä derff des, i(s)ch hädd de Unnäri(s)cht geschteert.“

Hosde denn ebbes Bleedsinn demit gedahn?“

Iwähaapt net. I(s)ch hebb nur Muusik gelauscht, awä nur mit de kloane Ohrkoopheerä. Koanä meunä Mitschielä hodd des geschteert, awä dän spießi(s)ch oalde Lerä. Na ja, viellaa(s)cht de deppe Sven, dä hodd noch nettemoal eun Händi. Oagäbli(s)ch duhtä so woas net brauche.“

Soabin niggte. „De Sven seun werkli(s)ch ar(s)ch ei(s)chenaddi(s)ch, eun Händi net zu besiddse un aach koans zu benuddse seun net nur eun Vähalte vunnäm Außeseitä, des seun schun hochgroadi(s)ch assozjoal, joa kriminell.“

 

 

 

Übersetzung:Der Lehrer Durchgreifen hat mir in der letzten Schulstunde dochtatsächlich mein Handy abgenommen“, motze Maurice empört.

Ja,dies wundert mich nicht“, meinte dazu Sabine, „der ist als ganzharter Knochen bekannt. Darf der das überhaupt?“

Mauricezuckte fragend mit den Schultern. „Das weiß ich auch nicht. DerDurchgreifen be-

hauptete,er dürfe das, ich hätte den Unterricht gestört.“

Hastdu denn irgendeinen Blödsinn damit gemacht?“

Überhauptnicht. Ich habe nur Musik gehört, aber nur mit den kleinenOhrkopfhörern. Keiner meiner Mitschüler hatte das gestört, aberden spießigen, alten Lehrer. Na ja, vielleicht den deppen Sven, derhat noch nicht einmal ein Handy. Angeblich bräuchte er so was nicht.“

Sabine nickte. „Der Sven ist wirklich sehr eigenartig, ein Handy nicht zubesitzen und auch keins zu benutzen ist nicht nur ein Verhalten vonAußenseitern, das ist schon hochgradig asozial, ja kriminell.“

 

Party und Alkohohol

 

 

 

 Zwa juuchendli(s)che Mäd(s)chä dahte si(s)ch unnähalte.

Woars schee uf de Paati baam griene Gintä?“, froate Susi, die mit de schwaddse Locke.

Joa...“,oantworddete Lisa, die mit de loange blonde Hoarn, ebbes zegäli(s)ch,„im große un goanze woars doch rä(s)cht lusdisch, obwohl si(s)ch moanche Buhwe fer(s)chdäli(s)ch denewwe benumme häm. De Jergi woar schtorzbedrunke un hodd sogoar in de Eck geleihe un in die Hoos geschisse.“

Och, des seun doch net schlimm“, winkte die Schwaddshaari(s)che oab, „sowoas seun mä aach schun bassiert. I(s)ch hebb net nur in die Hoos geschisse, sunnern aach gekotzt wie oan Brauereigaul.“

Hhm...,wennde des moanst. Awä goanz schlimm woar de Max. Dä woar net nur schtorzbedrunke, ä hodd aach ähli(s)ch, goanz ernsthaft gesoat....halt di(s)ch fest, Susi....ä wollt moal uubedingt des Progoamm de Regierungspaatei läse.“

Des seun werkli(s)ch sä ei(s)chenaddi(s)ch. Doa konnsde moal sehe, Lisa,woas Alkohol mit Mensche mache koann.“  

 

 

 

Übersetzung: Zwei jugendliche Mädchen unterhielten sich.

War`sschön auf der Party beim grünen Günter?“ fragte Susi, die mit den schwarzen Locken.

Ja...“,antwortete Lisa, die mit den langen blonden Haaren, etwas zögerlich,„im großen und ganzen war`s doch recht lustig, obwohl sich manche Jungen fürchterlich daneben benommen haben. Der Jörgi war sturzbetrunken und hat sogar in der Ecke gelegen und in die Hose geschissen.“

Och,das ist doch nicht schlimm“, winkte die Schwarzhaarige ab, „so was ist mir auch schon passiert. Ich hatte nicht nur in die Hose geschissen, sondern auch gekotzt wie ein Brauereigaul.“

Hhm...wenn du das meinst. Aber ganz schlimm war der Max. Der war nicht nur sturzbetrunken, er hat auch ehrlich, ganz ernsthaft gesagt......halt dich fest, Susi....er wolle mal unbedingt das Programm der Regierungspartei lesen.“

Das ist wirklich sehr eigenartig. Da kannst mal sehen, Lisa, was Alkohol mit Menschen machen kann.“

Zusätzliche Ferientage

 

I(s)ch daht mit meunä Fraa meu Schwä(s)chärin in Dammschtadd besuche. In de Wohnung woar aach noch ihr Sohn Kevin un seun Freind Krisdoffä oawäsend.

Hier de Kristoffä“, se deitete uf den Bu, so um die verzeh, fuffzeh Joahr oald, „hodd sich zwa Woche noach de letzt Summäferje werkli(s)ch äh goanz schlimm Poss geleistet. Seu Eldern häm Bluud un Wassä geschwitzt.“

Dä,um denns ging, hockte väschteert geduckt uffen Sofa. Mä soah sofodd, jetz däht eun uugoangenähm Geschichte iwä ihn gebabbelt wern.

Muss des jetz uubedingt fremde Leit bresendiert wern?“ froatä, halb murmelnd.

Joa des muss“, oantwortete meu Schwä(s)cherin Andrea bestimmt, „de dumm Bu woar eunes Daaches nemmä dehoam äschiene un de nächste Daach aach net. Awä euni(s)che vun seune Schulsache seun im Woald gefunne woarn. Die Bolizei, die nadierli(s)ch schun vohä vun de besor(s)chte Eldern informiert woarn seun, moante womee(s)chlich kennt des Kinn eun Opfä eunä Entfiehrung seun. Un genaa des hodd de Bu gewollt, die Leit sollte sowoas glaabe. In Werkli(s)chkaat hoddä seu Hefte un Bi(s)chä selwä im Woald ufs Moos geschidd un is doann vägnie(s)cht zu seunä oald Tant Maggidd noach Binge in Rheuhesse gefoahrn.

Un die Boliziste hobbe äh Suchaksjoon im Woald geschtadded, die awä keu Ägäwnisse brachte.“

Is dä oald Fraa net ufgefalle, doass de Krisdoffä in die Schul muss?“ froate i(s)ch.

De Bu soate, in Hesse wern noch Summäferie, woas awä gelouhe woar un als se froate, ob seu Eldern des wisse, doaas ä jetz baa seunä Tant Magidd Zwiffelkuche schtoppe däht, dahtä oantwoarte:Joa, die wisse des un i(s)ch soll di(s)ch rä(s)cht herrzli(s)ch grieße.

Oam Owend, als de Krisdoffä iwä Noacht bleiwe wollt, schluch die Fraa vo, ä sollt doch moal mit de Eldern delefoniern. Des Kinn hodd nur oabgewinkt un behaaptet, i(s)ch will die net schteern, die fiehle si(s)ch nur genervvt.“

Goans schee aasgekocht“, daht i(s)ch  bemerke, „issä doann wirrä vo si(s)ch aas hoam gefoahrn?“

Andrea schiddelte de Kopp.“Fraawilli(s)ch woar des net. Die Eldern hämm nadierli(s)ch wie die Bekloppte in de Väwoandschaft un Bekoanntschaft rim delefoniert. Oan die Maggidd hobbe se zuerst net gedenkt, mit dä hodde se nur sä seldene,owäflä(s)chli(s)che Kontakte geflä(s)cht. Awä nadierli(s)ch seun des raas gekumme un zwa Daach schpätä schtoande de Babba un die Mama in Binge vo de Dier. Seu Mama daht greune un de Vaddä musst si(s)ch zusoamme reiße, oam liebst häddä seu Sehn(s)che grie un blaa gehaache.“

Woarim hosde so woas gemoacht, Krisdoffä?“ froate i(s)ch, „deu Eldern kennte vo Sor(s)che iwä ihr Kinn oan Herrzschloag schterwe. S´kennt joa aach seun, doass se oan drauri(s)che Morddfall bekloage misste.“

Ach“,winkte de Bu oab, „die seun hadd im Nemme. I(s)ch wollt halt meu lieb Tant Maggidd wirrä moal sehe und uubedingt wollt i(s)ch euni(s)che zusätzli(s)che Ferjeedaache

genieße.Un des seun mä ja aach gelunge, gern hädd i(s)ch deraas äh goans Woch gemacht un net nur drei Daach. Meunäm Klasselärä braach i(s)ch sol(s)ch eun Oalie(s)che goar net vodraache, nur bleedsinni(s)ch Zoores hädd i(s)ch ädulde misse. Dä seun doa in sol(s)che Froage, wie halt oalde Schpießä seun, velli(s)ch uueusi(s)chdi(s)ch.“ 


Übersetzung:Ich besuchte mit meiner Frau meine Schwägerin in Darmstadt. In derWohnung war auch noch ihr Sohn Kevin und sein Freund Kristoffer anwesend.

Hier,der Kristoffer“, sie deutete auf den Jungen, so um die 14,  15Jahre alt, „hatte sich 2 Wochen nach den letzten Sommerferien einganz schlimmes Stück geleistet. Seine Eltern schwitzten Blut undWasser.“

Der,um den es ging,saß verstört geduckt auf dem Sofa. Man sah sofort,jetzt würde eine unangenehme Geschichte über ihn erzählt werden.

Muss das jetzt unbedingt fremden Leuten präsentiert werden?“ fragte erhalb murmelnd.

Ja,das muss“, antwortete meine Schwägerin Andrea bestimmt, „der dumme Bub war eines Tages nicht mehr zuhause erschienen und am nächsten Tag auch nicht. Aber einige von seinen Schulsachen sind im Wald gefunden worden. Die Polizei, die natürlich schon vorher von den besorgten Eltern informiert worden war, meinte womöglich könnte das Kind Opfer einer Entführung sein. Und genau das hatte der Junge gewollt, die Leute sollten so was glauben. In Wirklichkeit hatte er seine Hefte und Bücher selbst im Wald auf`s Moos geschüttet und ist dann vergnügt zu seiner alten Tante Margit nach Bingen in Rheinhessen gefahren. Und die Polizisten haben eine Suchaktion im Wald gestartet, die aber keine Ergebnisse brachte.“

Ist der alten Frau nicht aufgefallen, dass der Kristoffer in die Schule musste?“ fragte ich.

Der Bub sagte, in Hessen wären noch Sommerferien, was aber gelogen war und als sie fragte, ob seine Eltern wissen, dass er jetzt bei seinerTante Margit Ziebelkuchen essen würde, antwortete er: Ja,die wissen das und ich soll dich recht herzlich grüßen.

Am Abend, als der Kristoffer über Nacht bleiben wollte, schlug die Frau vor, er solle doch mal mit den Eltern telefonieren. Das Kind hatte nur abgewinkt und behauptet, ich will die nicht stören, die fühlen sich nur genervt.“

Ganz schön ausgekocht“, bemerkte ich, „ist er dann wieder vo sich aus nach hause gefahren?“

Andrea schüttelte den Kopf. „Freiwillig war das nicht. Die Eltern haben natürlich wie die Bekloppten in der Verwandtschaft und in der Bekanntschaft rum telefoniert. An die Margit haben sie zuerst nicht gedacht, mit ihr hatten sie nur sehr seltene, oberflächliche Kontakte gepflegt. Aber selbstverständlich ist sein Aufenthalt rausgekommen und 2 Tage später standen der Papa und die Mama in Bingen vor der Tür. Seine Mama weinte und der Vater musste sich zusammenreißen, am liebsten hätte er sein Söhnchen grün und blau geprügelt.“

     „Warum hast du so was gemacht, Kristoffer?“ fragte ich, „deine Eltern könnten vor Sorge für ihr Kind an einen Herzschlag sterben.S´könnte ja auch sein, dass sie einen traurigen Mordfall beklagen müssten.“

Ach“,winkte der Bub ab, „die sind hart im Nehmen. Ich wollte halt meine liebe Tante Margit wieder mal sehen und unbedingt wollte ich einige zusätzliche Ferientage genießen. Und das ist mir ja auch gelungen,gern hätte ich daraus eine ganze Woche gemacht und nicht nur3 Tage. Meinem Klassenlehrer bräuchte ich solch ein Anliegen gar nicht vortragen, nur blödsinnigen Ärger hätte ich erdulden müssen.Der ist in solchen Fragen, wie halt alte Spießer sind, völlig uneinsichtig.“