Kurzballade XX
Blitzeinschlag 
(mit Kurzvideo 43s)



Robbädd is unnäwee(s)chs mit Kloa Evi uf Tuur
se duhn schee genieße  die hä(r)lli(s)ch Nadur.
Rebhinkel fladdern vo se uf mit Getees
in de Fern heern se dän Ruf vum Foasoan
ä will oan die schmackhaft Kernä droan.
„Dehoam krieje mä pikant Sooß mit Klees“,
duht de Vaddä schmunzelnd frohlocke,
mit Evi uffen Ackäroandschtreife hocke.

Doch wie es so is in de Nadur
net alleweil is dordd alles Gligg pur.
Sunnescheun schwindet, Rejewolke ziehn uf
Robbädd schlägt vo: „Hippe mä schnell ins Audo reu
dordd seun mä im Drockne, des is doch feu.
Loasst uns eile, sunst schtärddst Wassä uf uns druf.“
So duhts aach kimme, die Zwaa wern pitschnass
nur fers De(s)chdä(s)che Evi is des eun Schpass.

Im Wouhe duhn die Zwaa Kekse fuddern, Kakau drinke
un fast vägnie(s)cht im Gedoankemä väsinke.
De Reje heert uf, doch waat weg is eun Gegrummel
Bliddse zucke, erst noch waat weg oam Summähimmel.
Des Gewiddä kimmt loangsoam nähä mit Rumpumpel.
„Duht de Blidds äbammungslos uf unsä Audo schloage?“
froat Evi, „un annern Leit wern uns zim Friedhof droage?“

„Des Audo duht uns wie eun Käfi(s)ch umgebe
wern  noachäm Euschloag vägnie(s)cht waatä lebe.“

Doch doa äziddert de Wouhe, es folgt fer(s)chdäli(s)ch Krach
es is so, als wär woas wuuchdi(s)ch gefalle ufs Dach.

Denoach duhn Vaddä un Dochdä sofordd
aasäm Audo schtei(s)che un sehe dordd:
Eun Baam is uffen Wouhe geschdärddst
s`hodd ihr Freid uf die Nadur ar(s)ch väkerddst.

Denne Zwaa is nix waatä bassiert
des Audodach, koann mä soage, is krepiert.

Übersetzung: Robert ist unterwegs mit Klein-Evi auf Tour
sie genießen schön die herrliche Natur.
Rebhühner flattern vor ihnen auf mit Getös`
in der Ferne hören sie den Ruf vom Fasan
er will an die schmackhaften Körner dran.
„Daheim kriegen wir pikante Sooß` mit Klös`“,
tut der Vater schmunzelnd frohlocken,
mit Evi auf dem Ackerrandstreifen hocken.

Doch wie es so ist in der Natur
es ist nicht alles dort Glück pur.
Sonnenschein schwindet, Regenwolken ziehen auf
Robert schlägt Vor: „Gehen wir schnell ins Auto rein
da sind wir im Drockenen, das ist doch fein.
Lasst uns eilen, sonst stürzt Wasser auf uns drauf.“
So tuts auch kommen, die Zwei werden pitschnass
nur fürs Töchterchen Evi ist das ein Spaß.

Im Wagen tun die Zwei Kekse futtern, Kakao trinken
und fast vergnügt im Gedankenmeer versinken.
Der Regen hört auf, doch weit weg ist ein Gegrummel
Blitze zucken, erst noch weit weg am Sommerhimmel.
Das Gewitter kommt langsam näher mit Rumpumpel.
„Werden die Blitze erbarmungslos auf`s Auto schlagen?“
fragt Evi, „und andere Leute uns zum Friedhof tragen?“

„Das Auto wird uns wie ein Käfig umgeben
werden nach nem Einschlag vergnügt weiter leben.“

Doch da erzittert der Wagen, es folgt fürchterlich Krach
es ist so, als wär` was wuchtig gefallen aufs Dach.

Danach tun Vater und Tochter sofort
aus dem Auto steigen und sehen dort:
Ein Baum ist auf den Wagen gestürzt
s`hat ihre Freud` auf die Natur arg verkürzt.

Denen Zwei ist nichts weiter passiert
das Autodach, kann man sagen, ist krepiert.


Kurzballade XXI
Erdbeben  
(mit Kurzvideo 52s)



Susi älebte mit Jergi un Hund Urlaab innäm fremde Loand
des wo fer seu Erdbebe is beri(s)chdi(s)cht un wohlbekoannt.
Eunes Mor(s)chens ging se mit Bello schpaziern, Moann Jergi blieb zurigg
es is net si(s)chä, ob des werkli(s)ch woar eun grooß orrä kloa Gligg.

 Jergi merkte, ä woar eloa, schtapptä innen Kellä Fernsehn gucke
de Raam woar ar(s)ch niedri(s)ch, ä musst si(s)ch fast ducke.
        Bello, des Dier, braachte net loang noach bassend Beem suche
        fers Pinkeln un Scheiße ähieltä denoach schtets Hunnekuche
        sozusoage als wohlwollend schee Belohnung
        doassä seu Geschäft net gemacht hodd in de Wohnung.

Bello daht groad oannem Baam schtehn un widdern
doa bebte die Erd, s`daht middäm seldsoam Gereisch ziddern.
Susi koannte si(s)ch noch oam dinne Baam festhoalte
als si(s)ch vorä effnet eune zeh Meter tief Schpoalte.

De Hund is doa sofordd gnoadelos reu gefalle
biss si(s)ch uf die Dsung, koannte net belle, nur lalle.
Doch Frau(s)che hieltän oan de Leun goans feste
des woar in dä Siduaddsjoon  werkli(s)ch des beste.
Susi hodden baumelnd Hund raas gezooge, kräfdi(s)ch
fer dän Hals vum Dier woar des schun hefdi(s)ch.

„Woas is nur mit meunäm Männleun Jergi bassiert?“
froate si(s)ch Susi, „is doch net elend krepiert?“
Hekdi(s)ch roannte die Fraa zim Ferjehaas zurigg,
moalte im Kopp schun aus eun schreckli(s)ch Uugligg.

Die Ferjehaus..siedlung schtoand als sol(s)che nemmä dordd
nur eugeschdärddste Dä(s)chä un Ruiene in däm Ordd.

Bello konnte wirrä belle un foand die ri(s)chdi(s)ch Schtell
ä zei(s)chte se Susi mit seunäm laut Gebell.
„Jergi“, daht se rufe, „lebst du noch?“
„Joa“, koams wimmernd, „i(s)ch schteck fest im dunkel Loch.“

S´vädunkeld väschlosse Kelläfenstä hodd se mit Schteu eugeschloage
des woar zwaafelsohn des eunzi(s)ch Ri(s)chdi(s)che, ohne Froage.
Jergi hodd si(s)ch doann aas de missli(s)ch Loage befreit
alle drei häm si(s)ch erst moal des geredd Läwens äfreit.

„Laadä konnt i(s)ch die Fernsehsennung net zu End gucke, s`duht er(s)chern
un meu froagend Hern doch werkli(s)ch uuneedi(s)ch bleed le(s)chern.
Aasäerdi(s)che“, soatä, „seun  eugedrunge in unsä Haus
i(s)ch waaß nun net, wie die Geschi(s)cht ging aus.“

      Hintergrundmusik: 30-second Epic Trailermusic (No Copyright) 


Übersetzung: Susi erlebte mit Jörgi und Hund Urlaub im fremden Land
das für seine Erdbeben ist berüchtigt und wohlbekannt.
Eines Morgens ging sie mit Bello spazieren, Mann Jörgi blieb zurück
es ist nicht sicher, ob das wirklich war ein großes oder kleines Glück.

Jörgi merkte, er war allein, schtapfte  in den Keller Fernsehn gucken
der Raum war sehr niedrig, er musste sich fast ducken.
     Bello, das Tier, brauchte nicht lang nach passend Bäume suchen
      fürs Pinkeln und Scheißen erhielt er danach stets Hundekuchen
      sozusagen als wohlwollende schöne Belohnung
       dass er seine Geschäfte nicht gemacht hat in der Wohnung.

Bello tat gerade an nem Baum stehen und wittern
da bebte die Erde, sie tat mit nem seltsam Geräusch zittern.
Susi konnte sich noch an einem dünnen Baum fest halten
als sich vor ihr öffneten zehn Meter tiefe Spalten.

Der Hund ist da sofort gnadenlos rein gefallen
biss sich auf die Zunge, konnte nicht bellen, nur lallen.
Doch Frauchen hielt ihn an der Leine ganz feste
das war in der Situation wirklich das beste.
Susi hat den baumelnd` Hund raus gezogen kräftig
für den Hals vom Tier war das schon heftig.

„Was ist nur mit meinem Männlein Jörgi passiert?“
Fragte sich Susi, „ist doch nicht elend krepiert?“
Hektisch rannte die Frau zum Frienhaus zurück
malte im Kopf schon aus ein schreckliches Unglück.

Die Ferienhaussiedlung stand als solche nicht mehr dort
nur eingestürzte Dächer und Ruinen in dem Ort.

Bello konnte wieder bellen und fand die richtige Stelle
er zeigte sie Susi mit seinem lauten Gebelle.
„Jörgi“, rief sie weinend, „lebst du noch?“
„Ja“, kam es wimmernd, „ich steck fest im dunklen Loch.“

S`verdunkelt` verschlossne Kelläfenster hat sie mit Steinen eingeschlagen
das war zweifelsohne das einzig Richtige, ohne Fragen.
Jörgi hat sich dann aus der misslichen Lage befreit
alle drei haben sich erst mal des  geretteten Lebens erfreut.

„Leider  konnte ich die Fernsehsendung nicht zu Ende gucken, s`tut ärgern
und mein fragend Hirn doch wirklich unnötig blöde löchern.
Außerirdische“, sagte er, Ssind eingedrungen in unser Haus
ich weiß nun nicht, wie die Geschichte ging aus.“