Kurzweil bei der Kraftfahrzeugzulassungsstelle


Leddsdens hebb i(s)ch wirrä moal de Maddin gedroffe. I(s)ch moan net de oald Maddin Woaldfreind, sunnern de Maddin Riebestrunk, dä wo seun Buckel uugefäh glaa(s)ch viel Lenze ufwies wie meunä.

„Na Schor(s)chi, wie geht`s oaldä Spinnä?“ dahtä mi(s)ch begrieße, „Woas mache die Intelligente Buckelwoale?“

„Alleweil des Selwe wie sunst aach“, daht i(s)ch oantwordde, „vägnie(s)cht im Mäwassä rim schwimme.“

„Vo euni(s)che Daache hebb i(s)ch die Sachbearweidä vo de Kraftfoahrzeigzulassungstell  mit meunä Oawäsehaat begliggt. Meu oald Scherb daht`s nemmä mache. I(s)ch musst die oabmelde un glaachzaadi(s)ch äh annä Audo oamelde, aach nur ne eldä Karre.“

I(s)ch nickte. „Meu oald Kist werd vämutli(s)ch aach nemmä lonag uf de Stroaße rim kuddschiern.“

„Ob die Mitarweidä in de Beheerd werkli(s)ch begliggt woarn dor(s)ch mi(s)ch, waaß i(s)ch nadierli(s)ch net. I(s)ch selwä koannt koa Gliggsgefiehl emfinne.“

„Wiess denn des?“ froate i(s)ch iwärascht, „seun die Leit dordd uufreindli(s)ch?“

„Iwähaapt net“, schiddelte Maddin seun Kopp, „die loange Waddezaate dahte mi(s)ch uumenschli(s)ch kwäle.  I(s)ch hebb mä dordd so euni(s)ches iwälä(s)cht, wie mä die Waddezaate korzwaali(s)chä gestalte kennt.“

„So? Oan woas hosde denn gedenkt? Soll doa ähn Deadästick vogefiehrt wern, etwoa mit den Noam  Woarim mä alleweil die Geschwindi(s)chkaatsgrense beachte misse  orrä     Unsä Foahrzei(s)ch muss stänni(s)ch gepflee(s)cht wern, besunners die Bremse un die Scheuwerffä. orrä   Ufrä(s)chend sei..i(s)ch Widds sollt mä nie während nä Audofoahrt väzähle?“

„Des wär net schlä(s)cht, sei..i(s)ch Widds sollt mä nur väzähle, wenn mä uffen Sofa hocke duht Allädings wär des Vofiehrn sol(s)chä Sket(s)che  bestimmt zu deiä, die Schauspielä wolle joa ebbes Geld eusacke.  Noa mä kennt Film(s)chä in eunäm äkstra Raam orrä Eck zei(s)che. Koppheerä, doamit die annern Besuchä, die wo des net gucke un heern wolle, net gesteert wern, misse nadierli(s)ch aach zur Väfie(s)chung stehe.“

„Des seun awä doch aach mit Uukoste väbunne und duht bestimmt die fianoanzjell Meegli(s)chkaate vo de Zulassungstell iwästei(s)che“, daht i(s)ch äwirrern.

„Die Film(s)chä mache die joa net selwä, sunnern annere Ferme“, daht Maddin mi(s)ch ufklärn, „s`braache net viel zu seun, hee(s)chtens zeh Stick, die iwäall uf entsprechend Beheerde in goans Deitschloand gezei(s)cht wern.“

„Kennt mä mache“daht i(s)ch zustimme, „hosde schun gewisse Vostellunge in deunäm Hern enwickelt, Maddin?“

„Hebb i(s)ch“, nickte de Oagesprochene, „zim Baaspiel eun Kasperledeadästick. De Kaspä duht mit seunä Klatsch däm Seppel kräfdi(s)ch zeh bis zwoanzi(s)ch moal uffen Wersching kloppe un soat dezu   Des daffsde nemmä mache, du uugezohänä Bu, du daffst in geschlosse Orddschafte hee(s)chdens fuffzi(s)ch foahrn.

De Seppel duht doann joammern un flehe Net waatä schlaa(s)che, Kaspä, i(s)ch will aach sofordd alleweil addi(s)ch un lieb die Väkärsrejeln euhoalte.   Doann duht noch de Bolizist Knell(s)chschreiwä ufkreize,

Seppel, du koannst froh seun, doass i(s)ch heit guud Laun hebb, sunst däht i(s)ch di(s)ch sofordd vähafte, orrä zuminnest ähn safdi(s)ch Knell(s)che väbasse.

Uf die Oart koann die Geschi(s)cht korzwaali(s)ch waatä gesponne wern.

Zim Oabschluss   soat Hä Knell(s)chschreiwä noch:



De Seppel muss sofordd de Väkährsrejeln addi(s)ch gehor(s)che

un des net nur heit, aach  iwämor(s)che.

Die Boliziste mussä alleweil noch lieb grieße

doann bräachtä wäni(s)chä mit Knell(s)chä bieße. „

„Kasperlestickä duhn net jedäm gefalle“, daht i(s)ch zu Bedenke gewwe“, mä kennt aach annern korze Filme oabiete, zim Baaspiel  Vier Spitzbuhwe duhn si(s)ch in de Hell wirrä sehe.

Alle vier Spitzbuhwe seun nadierli(s)ch gefähli(s)che Geseddsesbre(s)chä. De eune vo denne duht uf de Audoboahn drängle un die Li(s)chthuup velli(s)ch iwäflissi(s)ch bedähdi(s)che. De Zwaat fäht mit kaputte Bremse dor(s)ch die Stadt, de dritt duht eufach net zim Tiv foahrn, lässt awä des Audo net vo de Hitte stehe un de viert duht`s goans schlimm dreiwe, wennä wä(s)che eunä Väkährskontroll vo Boliziste oagehoalte wern soll, duhdä denne nur de Stinkefingä zei(s)che un rauscht devo. Zufälli(schäwaas hobbe die Vier Ähnli(s)chkaat mit annern bekoannte Päseenli(s)chkaate vo de Stadtväwoaltung.

In de Hell krieje se doann awä die vädient Stroaf.  Eunä vo denne muss jede Daach äneit in eun Audo mit kaputte Bremse stei(s)che. Des duht doann selwstänni(s)ch fordd rausche un ä duht hefdi(s)ch geje eune  Mauä stooße. De ehmoali(s)ch Geseddsbre(s)chä werd stack väleddst un muss mit fer(s)chdäli(s)ch Schmerzze  die Forzkiehl hiete, erst in de schloaflos Noacht duhn die Schmerzze oabklinge..    Oam näkste Daach is die Väleddsung aasgeheilt, muss awä wiirä des Glei(s)che mache. Des heert fer de oarme Moann niemoals uf. Daach-dächli(s)ch des Selwe.“

„Koannä si(s)ch net wehrn in de Hell? Viellaa(s)cht soatä zim Deifel: I(s)ch will liebä woas anners mache, zim Baaspiel Feiä schiern fer Leit, die wo in de Kessel hocke.“

„Noa, des koann ä orrä sie net. Womeegli(s)ch duht des er(s)chendwoann aach ebbes gefalle,ä orrä sie  koann si(s)ch goar nix anneres mä vostelle. Selwst die päjoodi(s)ch ufträtende Schmerzze.“    



Drim, liewe Leit, duht addi(s)ch befolge, woas Boliziste soage

kimmst doann net in die Hell, musst net jammern, kloage.

De Deifel duht si(s)ch är(s)chern, nur bleed gucke

koann nur wietend Gall un haaß Feiä spucke.

Übersetzung: Letztens hatte ich wieder mal den Martin getroffen. Ich meine nicht den alten Martin Waldfreund, sondern den Martin Rübenstrunk, dem sein Buckel ungefähr gleich viele Lenze aufweist wie meiner.

„Na Schorschi, wie geht`s, alter Spinner?“ begrüßte er mich, „was machen die Intelligenten Buckelwale?“

„Immer das selbe, wie sonst auch“, antwortete ich, „vergnügt im Meerwasser rum schwimmen.“

„Vor einigen Tagen hatte ich die Sachbearbeiter der Kfz-Zulassungsstelle mit meiner Anwesenheit beglückt.

Meine alte Scherbe machte es nicht mehr. Ich musste die abmelden und gleichzeitig ein anderes Auto anmelden, auch nur eine ältere Karre.“

Ich nickte. „Meine alte Kiste wird auch nicht mehr lang auf den Straßen kutschieren.“

„Ob die Mitarbeiter in der Behörde wirklich beglückt waren durch mich, weiß ich natürlich nicht. Ich selber konnte keine Glücksgefühle empfinden.“

„Wieso denn das?“ fragte ich überrascht, „sind die Leute dort unfreundlich?“

„Überhaupt nicht“, schüttelte Martin seinen Kopf, „die lange Wartezeiten quälten mich unmenschlich.

Ich hatte mir dort so einiges überlegt wie man die Wartezeiten kurzweiliger gestalten könnte.“    

„So? An was hat du denn gedacht? Soll da ein Theaterstückchen vorgeführt werden, etwa mit dem Name

Warum wir immer die Geschwindigkeitsgrenzen einhalten müssen oder  Unser Fahrzeug muss ständig gepflegt werden, besonders die Bremsen und die Scheinwerfer oder  Aufregend säuische Witze sollte man nie während der Autofahrt erzählen?“   

„Das wäre nicht schlecht, säuische Witze sollt man nur erzählen , wenn man auf dem Sofa sitzt.

Allerdings wäre das Vorführen solcher Sketche bestimmt zu teuer, die Schauspieler  wollen ja etwas Geld einsacken. Nein, man könnte Filmchen in einem extra Raum oder Eck zeigen. Kopfhörer, damit die anderen Besucher, die das nicht hören wollen , nicht gestört werden, müssen natürlich auch zur Verfügung stehen.“

„Das ist aber doch auch mit Unkosten verbunden und die übersteigen bestimmt die finaziellen Möglichkeiten der Zulassungsstelle“, erwiderte ich.

„Die Filmchen machen die ja nicht selber, sondern andere Firmen“, klärte Martin mich auf, `s`brauchen nicht viele zu sein, höchstens zehn Stück, die überall in entsprechenden Behörden in ganz Deutschland gezeigt werden.“

„Könnte man machen“, stimmte ich zu, „hast du schon gewisse Vorstellungen in deinem Hirn entwickelt. Martin?“

Hab ich“, nickte der Angesprochene, „zum Beispiel ein Kasperlestück. Der Kasper klopft mit seiner Klatsche dem Seppel zehn bis zwanzigmal auf den Kopf und schimpft dazu: Das darfst du nicht mehr machen, du ungezogener Junge, du darfst in geschlossenen Ortschaften höchstens fünfzig fahren.

Der Seppel jammert dann und fleht  Nicht weiter schlagen, Kasper, auch will auch sofort immer artig und lieb die Verkehrsregeln einhalten.        Dann kreuzt noch der Polizist Herr Knöllchenschreiber auf, Seppel, du kannst froh sein, dass ich heute gute Laune habe, sonst würde ich dich sofort verhaften oder zumindest ein saftiges Knöllchen verpassen.

Auf diese Art kann die Geschichte kurzweilig weiter gesponnen werden.

Zum Abschluss sagt Herr Knöllchenschreiber noch:

Der Seppel muss sofort den Verkehrsregeln artig gehorchen

und das nicht nur heuten auch übermorgen     (auf hessisch reimt es sich)

Die Polizisten muss er immer noch ganz lieb grüßen

dann braucht er weniger mit Knöllchen büßen.

Kasperlestücke gefallen nicht jedem“, gab ich zu Bedenken, „man könnte auch andere kurze Filme anbieten, zum Beispiel  Vier Spitzbuben treffen sich in der Hölle wieder.

Alle 4 Spitzbuben sind natürlich gefährliche Gesetzesbrecher. Der eine von denen drängelt auf der Autobahn und betätigt völlig überflüssig die Lichthupe. Der zweite fährt mit kaputten Bremsen durch die Stadt, der dritte fährt einfach nicht zum TÜV, lässt aber seinen Wagen nicht vor dem Haus stehen und der vierte treibt es ganz schlimm, wenn er wegen einer Verkehrskontrolle von Polizisten angehalten werden soll, zeigt er ihnen nur den Stinkefinger und rauscht davon. Zufälligerweise haben die Vier Ähnlichkeit mit anderen bekannten Persönlichkeiten der Stadtverwaltung.

In der Hölle kriegen sie dann die verdiente Strafe. Einer von denen muss jeden Tag erneut in ein Auto mit kaputten Bremsen steigen. Das rauscht dann selbstständig weg und stößt heftig gegen eine Mauer. Der ehemalige Gesetzesbrecher wird stark verletzt und muss mit fürchterlichen Schmerzen das Bett hüten, erst in der schlaflosen Nacht klingen die Schmerzen ab.  Am nächsten Tag ist die Verletzung ausgeheilt, muss aber wieder das Gleiche machen. Dies hört für den armen Mann nicht mehr auf. Tagtäglich das Selbe.“

„Kann er sich nicht wehren in der Hölle? Vielleicht sagt er zum Teufel: Ich will lieber was anderes machen, zum Beispiel Feuer schüren für Leute, die in den Kesseln sitzen.“

„Nein, das kann er oder sie nicht. Womöglich gefällt so was auch irgendwann etwas oder er oder sie kann sich gar nichts mehr anderes vorstellen, selbst die periodisch auftretenden Schmerzen.“

Drum, liebe Leute, befolgt artig, was Polizisten sagen

kommt dann nicht in die Hölle müsst nicht jammern, klagen.

Der Teufel wird sich ärgern, nur blöd gucken

kann nur wütend Galle und heißes Feuer spucken.