Gruselnacht I

In de Schuul froate die Lärärin Fraa Allesweis die Kinnä: „Wißt ihr, warum im Herbst Halloween gefeiert wird?“

„Joa,des waaß i(s)ch“, daht si(s)ch Rennee zu Wordd melde, „moanche Leit duhn so als dähte se koan Wersching mä uffen Hoals hobbe.Stadddesse draache se eun aasgehehlte Kerbis mit eugefie(s)cht Le(s)chä un inne drin ä Kerz. Un...“de Bu  woar im Babbelfluss net zu bremse, „Kerbisse duhts halt im Herbst gewwe, doann wern die uffen Ackä ge..ernt. Moan Babba, viele Leit in unserm Dorff kenne ihn als Mosjö Mondmoann, hodd gesoat, des hodd woas mit de Schtadd Wien in Eesterrei(s)ch zu duhn.“

„Des glaab i(s)ch net“ bezwaafelte Macko die dolle Äkenntnisse vom Rennee, „soviel i(s)ch waaß hodd dieses Gruselfest woas mit Irloand orrä Engloand zu duhn.“

„Doch, doch“, behadde Rennee uf seu Meunung, „des woar nämli(s)ch so. Friehä hodde die Terke moal Wien in Eesterrei(s)ch beloagert und dahte si(s)ch iwälä(s)che wie se die Bewohnä diesä Stadd in Oangst un Schrecke väseddse kennte. Doa hobbe halt die terkische Soldoate in de Herbstnoacht mit aasgehlte Kerbisse un nä Kerzz drin schauäli(s)ch vo de Staddmauä gerufe....hellou Wien, mä kimme.“

Fraa Allesweis musst lache. „Da hat dein Papa aber geflunkert“, moante se, „aber wir können, falls ihr wollt Kinder, so eine Gruselnacht hier im Klassenzimmer veranstalten.“

Sofordd foand diesä Voschlaach baa de Buhwe un Mäd(s)chä begaastert Zustimmung.

„Woas mache mä oan diesäm Oawend?“ froate Sabin(s)che.

„Doa waaß i(s)ch woas“, prustete es aas Lisa raas, „mä loade defier Opa Kall eu, dä seun doch werkli(s)ch grusli(s)ch, seu Oawäsehaat däht de reunste Horror bedeite.

Un doann noach die Fraa Kinnäschreck aas meunä Noachbarschaft, die seun eune goans fer(s)chdali(s)ch Hex. Selwst moan Vaddä moant des un dän koann sunst so schnell nix äschrecke.“

„Net schlä(s)cht“, nickte Filipp zustimmend, „ich wisst noch woas anneres, um Middänoacht, also wenn die ri(s)chdi(s)ch Gruselstunn beginne duht, duht Fraa  Alles weis die letzt Maddearweid zurickgewwe.“

Koanä konnt deriwwä lache, bloankes Entseddse konnt mä aas de Kinnägesi(s)chtä oabläse.    „Wenn des gemacht werd“, schiddelte Sabin(s)che de Wersching, „duh i(s)ch net kumme.“

Kopplos Monstä duhn gellend schreie, umhästrei(s)che

duhn selwst Leit, unnä de Bettdeck väkroche, ärei(s)che.

Ä Maddearweid duhd wie bluudi(s)ch Messä zuste(s)che

im grausoame Läwe duht si(s)ch halt so vieles rä(s)che.  

 

Übersetzung:In der Schule fragte die Lehrerin Frau Allesweis. „ die Kinder: „Wisst ihr warum im Herbst Halloween gefeiert wird?“

„Ja, das weiß ich“, meldete sich Renee zu Wort, „manche Leute tun soals ob sie keinen Kopf mehr auf dem Hals hätten. Stattdessen tragen sie einen ausgehöhlten Kürbis mit eingefügten Löchern und einer Kerze drin. Und..“, der Bub war im Redefluss nicht zu bremsen,„Kürbisse gibt`s halt im Herbst, dann werden die auf dem Acker geerntet. Mein Papa, viel Leute hier im Dorf kennen ihn als Monsieur Mondmann, hatte gesagt, das hat was mit der Stadt Wien in Österreich zu tun.“

„Das glaub ich nicht“, bezweifelte Marko die Tollen Erkenntnisse vom Renee, „soviel ich weiß hat dieses Gruselfest was mit Irland oder England zu tun.“

Doch,doch“,beharrte Renee auf seine Meinung, „das war nämlich so: Früher hatten die Türken mal Wien in Österreich belagert und überlegten sich wie sie die Bewohner der Stadt in Angst und Schrecken versetzen könnten. Da hatten halt die türkischen Soldaten in der Herbstnacht mit ausgehöhlten Kürbissen und einer Kerze drin schauerlich vor der Stadtmauer gerufen.......hello Wien, wir kommen.“

Frau Allesweis musste lachen. „Da hat dein Papa aber geflunkert“, meinte sie, „aber wir können, falls ihr wollt, Kinder, so eine Gruselnacht hier im Klassenzimmer veranstalten.“

Sofort fand dieser Vorschlag bei den Buben und Mädchen begeistert Zustimmung.

„Was machen wir an diesem Abend?“ fragte Sabinchen.

„Da weiß ich was“, prustete es aus Lisa raus, „wir laden dafür Opa Karl ein, der ist doch wirklich gruselig. Seine  

Anwesenheit würde der reinste Horror bedeuten.  Und dann noch die Frau Kinderschreck aus meiner Nachbarschaft; die ist eine ganz fürchterliche Hexe.Selbst mein Vater meint das und den kann so schnell nichts erschrecken.“

Nicht schlecht“, nickte Filipp zustimmend, „ich wüssst noch was anderes. Um Mitternacht, also wenn die richtige Gruselstunde beginnt,gibt Frau Allesweiß die letzte Mathearbeit zurück.“

Keiner konnte darüber lachen,blankes Entsetzen konnte man aus den Kindergesichtern ablesen.    „Wenn das gemacht wird“, schüttelte Sabinchen den Kopf, „komme ich nicht.“

 

Kopflose Monster tun gellend schreiend umherstreichen

tun selbst Leute, unter der Bettdecke verkrochen, erreichen.

Eine Mathearbeit kann wie blutige Messer zustechen

im grausamen Leben wird sich halt so vieles rächen.