Alsbach, wie der Name entstand


Während  eunä Filosooferund in de Kneip  Zim weise Mondmoann  babbelte Klausi: „ Wisstä, wie eigentli(s)ch de Noame vun unserm Noachbaaordd Alsbach enschtanne is?“

Alle schiddelte nur de Kopp, niemoand, aaßä Klausi, wusste des.

„I(s)ch will ei(i(s)ch mit diesäm Wisse berei(s)chern“, nickte Klausi gennäri(s)ch, „muss awä ebbes aashoole. Also, des woar so: Friehä hodds in Eiropa maol viele Miele gewwe, Wassä- und Wind-miele. Oachtzehhunnerdfuffzi(s)ch soll`s eloa in Deitschloand se(s)chsi(s)chdausend Miele gewwe hobbe. In jedäm Dorrf hier oan de Bergstroaß dahte märere Wassämiele klappern, nadierli(s)ch aach in Juräm un selwsväschtännli(s)ch aach in Alsbach, des wo friehä velli(s)ch anners hieß.Maastens hodde so ne Miel aach ähn Mieletei(s)ch. Dä woar fer Drockezaate gedenkt. Wenn nämli(s)ch de Bä(s)ch wäni(s)chä orrä moan(s)chmoal sogoar koan Wassä fließe daht, wollte die Millä droddsdäm des Road laafe loasse kenne.In eunä Miel daht ähn Froanzoos schaffe, dä wo oft un gern, besunners im Summä eun Boad in sol(s)ch eunäm Tei(s)ch genosse hodd un....“

„Jedds kimm schun zim Wäsentli(s)che, Klausi, sunst hosde heit noawend erst de Oafoang eunä elleloang, ämiedend Geschi(s)cht väzählt“, ämoahnte Babett(s)che unsern Schäff-Filosoof, „un wä wisse immä noch net wie de Noam Alsbach enschtanne is.“

„Net so uugeduldi(s)ch, Filosoofin, s` kimmt joa glaa. Also: De Froanzoos...joa ihr braacht net so bescheiert gucke, liebe Leit, aach in friehere Joahrhunnerde dahte schun Aaslännä in Deitschloand un nadierli(s)ch aach oan de Bergstroaß läwe. Awä des is ähn annä Thema, des wo i(s)ch jedds net nähä vätiefe will un desweje.....“

Babett(s)che daht schtehne: „Koa uuwi(s)chdi(s)e Eunzelhaate!“

„Also, des woar so: De Froanzoos konnt im Wassä aach on de tiefst Schtell schtehe, s` rei(s)chte däm Moann bis zim Hals. Desweje hoddä dän Bach, dä wo des Mieleroad oadreiwe daht, Halsbach genoannt.        Vielaa(s)cht wisstä, Filosoofe, die maaste Froanzoose kenne des Ha net aasschpre(s)che, unsä Moann aach net, ä soate nur Alsbach.Seu Kollä(s)che, awä aach moan(s)che Bauern vum Dorff, machte si(s)ch deriwwä mit bleedäm Hern un Grinse lusdi(s)ch. „Noa, Froanzoos Dschack, hosde wirrä im Alsbach geploanscht? Is des net schädli(s)ch fer deu Aut?“Sol(s)ch depp Schpri(s)ch musste si(s)ch unsä Aushilfsmillä gefalle loasse.Doch die Schpeddä häm mit ihrm Bleedgebabbel net ufgehheert un sogoar in de Noachbaaderffä koam de Begriff Alsbach allmähli(s)ch uf.

Joa, so is de Noam Alsbach enschtoanne.“

Klausi, unsä Schäff-Filosoof un Dorffdi(s)chtä, musste noach diesäm Vielgebabbel erst maol ähn kräfdi(s)che Schluck Bier dor(s)ch seu drocke Kehl fließe loasse.

„Des woar awä net schee, si(s)ch so iwä ähn Aaslännä, dä wo velli(s)ch in ne annä Schproach ufgewakse is, lusdi(s)ch zu mache“, moante mitlaadi(s)ch Babett(s)che.

„Koannte seu Kollä(s)che aaßä Deitsch in annern Schproache babble?“ froate Heunä.„Wo denkstde hie? Fer diese Vollidjoote woar`s schun eun Probläm si(s)ch väschtännli(s)ch in hochdeitsch zu eißern. Des is joa net waatä schlimm, awä die koannnte oft noch nettemoal hochdeitsch väschtehe, die Deppe koannte nur ihrn siedhessi(s)che Dialekt un sunst nix.“

Klausi reumte noch:

Vers 3.mp3 (502.92KB)
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Wenn jemoand soat, de Fremd is werkli(s)ch bleed,
duht net so babble wie i(s)ch es koann, 

duht debaa noch  uuväschämt wiehern, gemeun lache,
doass die Lachmuskeln seunä Visaa(s)ch nur so krache,
is schli(s)cht un eufach ähn Uhrumpel un ähn Bleedmoann.



Übersetzung: Während einer Filosofenrunde in der Kneipe  Zum weisen Mondmann schwätzte Klausi:  „Wisst ihr, wie eigentlich der Name von unserem Nachbarort Alsbach entstanden ist?“

Alle schüttelten nur den Kopf, niemand, außer Klausi, wusste das.„Ich will euch mit diesem Wissen bereichern“, nickte Klausi gönnerhaft, „muss aber etwas ausholen, Also, das war so: Früher gab es mal in Europa sehr viele Mühle, Wasser- und Windmühlen. Achtzehnhundertfünfzig soll es alleine in Deutschland sechzigtausend Mühlen gegeben haben. In jedem Dorf hier an der Bergstraße klapperten mehrere Wassermühlen,natürlich auch in Jugenheim und selbstverständlich auch in Alsbach, dass früher völlig anders hieß.Meistens hatte so eine Mühle auch einen Mühlenteich. Der war für Trockenzeiten gedacht. Wenn nämlich in den Bächen weniger oder manchmal sogar gar kein Wasser floss, wollten die Müller trotzdem das Rad laufen lassen können.  In einer Mühle arbeitete ein Franzose, der oft gern, besonders im Sommer, ein Bad in solch einem Teich genoss und.....“

„Jetzt komm schon zum Wesentlichen, Klausi, sonst hast du heute Abend erst den Anfang einer ellenlangen, ermüdenden Geschichte erzählt“, ermahnte Babettchen unseren Chef-Filosofen, „und wir wissen immer noch nicht wie der Name Alsbach entstanden ist.“

„Nicht so ungeduldig, Filosofin, es kommt ja gleich. Also: Der Franzose....ja ihr braucht nicht so bescheuert zu gucken, liebe Leute, auch in früheren Jahrhunderten lebten schon Ausländer in Deutschland und natürlich auch an der Bergstraße. Aber das ist ein anderes Thema, welches ich jetzt nicht näher vertiefen will und deswegen.....“

Babettchen stöhnte: „Keine unwichtigen Einzelheiten !“

„Also, das war so: Der Franzose konnte im Wasser auch in der tiefsten Stelle stehen, es reichte dem Mann bis zum Hals. Deswegen hatte er den Bach, der das Mühlenrad antrieb, Halsbach genannt.      Vielleicht wisst ihr, Filosofen, die meisten Franzosen können das Ha nicht aussprechen, unser Mann auch nicht, er sagte nur Alsbach.Seine Kollegen, aber auch manche Bauern vom Dorf, machten sich darüber mit blödem Hirn und Grinsen lustig. „Na Franzose Jaques, hast du wieder im Alsbach geplantscht? Ist das nicht schädlich für deine Aut?“

Solche deppen Sprüche musste sich unser Aushilfsmüller gefallen lassen.Doch die Spötter hörten nicht auf mit ihrem Blödgeschwätz und sogar in den Nachbardörfern kam der Begriff Alsbach allmählich auf.

Ja, so ist der Name Alsbach entstanden.“

Klausi, unser Chef-Filosof und Dorfdichter, musste auf dieses Vielgerede hin erst mal einen kräftigen Schluck Bier durch seine trockene Kehle fließen lassen.

„Das war aber nicht schön, sich über einen Ausländer, der völlig mit einer anderen Sprache aufgewachsen ist, lustig zu machen“, meinte Babettchen mitleidig.

„Kannten seine Kollegen außer deutsch  in anderen Sprachen reden?“ fragte Heiner.

„Wo denkst du hin? Für diese Vollidioten war es bereits ein Problem sich verständlich auf hochdeutsch zu äußern.     Das ist ja nicht weiter schlimm, aber die konnten noch nicht einmal hochdeutsch verstehen, die Deppen konnten nur ihr ihren südhessischen Dialekt und sonst nichts.“

Klausi reimte noch:

Wenn jemand sagt, der Fremde ist wirklich blöd,
tut nicht so reden, wie ich es kann
und tut dabei noch unverschämt wiehern, gemein lachen
dass die Lachmuskeln  seiner Visage nur so krachen
ist schlicht und einfach ein Uhrumpel und ein Blödmann
.     (Uhrumpel = törrichter Trottel)