Streuselkuchen

Oan eunäm Noachmiddaach im Wintä koam mä de Macko, unsä elfjähri(s)ch Seehn(s)che entgeje gehippt als i(s)ch vun de Arweid in die guut Schtubb laafe daht, um mi(s)ch ufs Sofa hie zu hocke.

„Du kriggst eun Schtick Ribbelkuche“, kindi(s)chte ä mä oa un schtellte aach glaa oan Della mit sonäm Kucheschtick un ä doampfend Kaffeedass vo mä uffen Disch.

Sofordd daht i(s)ch zugreife un moamfte.

„Un?“froate Macko, „fälldä woas uf?“

„Woas soll mä schun uffalle“, daht i(s)ch bemerke, „s` seun halt Ribbelkuche.“

I(s)ch glaabte ebbes Entdeischung in seu Aache leese zu kenne, des woar wohl net die Oantwordd, die ä hobbe wollt.

„Na ja“, i(s)ch daht als däht i(s)ch de Geschmack iwäpriefe, „s` schmeckt er(s)chendwie anners als sunst, ebbes bessä.“

Des woar genaa des, woas seu Ohrn zu heern winschte.

Diesmoal hebb i(s)ch de Ribbekuche gemacht“, väkindete ä un seu Gesi(s)cht stroahlte, als wolltä de Sunn Konkurenz mache. Seu Visaa(s)ch-Mimik väriet ä Middelding zwische

gliggseeli(s)ch Grinse un selwsbewusste Schtolz, garniert mit nä laa(s)cht Reetung uf de Backe.

Also, wenn de Bu“ net sofordd ne Oabkiehlung väbasst kriggt, duht seun Deetz noch vo Iwähiddsung blatze, folgerte i(s)ch.

„Wä misse fer die Vehel Fuddä in ihr Heis(s)che schtreije. Un doamit wäs net vägesse, mache wä des sofordd. Losst uns in de Gadde laafe. Uf ne Jack kenne mä aach väzi(s)chte.“

Aas Selwstbewusstseun koann wern iwädriffe Stolz

s`seun so als duht uf eunmoal brenne nasses Holz

Konkret haaßt des also:

Wenn de Macko hodd ne iwähiddste Fraddse

muss ä Oabkiehlung hä, sunst duht se bladdse.

Übersetzung: An einem Nachmittag im Winter kam mir der Marko, unser elfjähriges Söhnchen,entgegen gehüpft als ich von der Arbeit in die gute Stube ging, um mich auf dem Sofa hin zu setzen.

„Du bekommst ein Stück Streuselkuchen“, kündigte er an und stellte auch gleich einen Teller mit so einem Kuchen- stück und eine Tasse dampfenden Kaffee vor mir auf den Tisch.

Sofort griff ich zu und mampfte.

„Und?“ fragte Marko, „fällt dir was auf?“

„Was soll mir schon auffallen“, bemerkte ich, „es ist halt Streuselkuchen.“

Ich glaubte etwas Enttäuschung in seinen Augen lesen zu können, das war wohl nicht die Antwort, dieer wollte.

„Na ja“, ich tat so als würde ich den Geschmack überprüfen, „es schmeckt irgendwie anders als sonst, etwas besser.“

Das war genau das, was seine Ohren zu hören wünschten.

Diesmal habe ich den Streuselkuchen gemacht“, verkündete er und sein Gesicht strahlte als wollte er der Sonne Konkurrenz machen. Seine Gesichtsmimik verriet ein Mittelding zwischen glückseeligem Grinsen und selbst-bewussten Stolz, garniert mit einer leichten Rötung auf den Wangen.

Also, wenn der Bub nicht sofort eine Abkühlung verpasst bekommt, wird sein Kopf noch vor Überhitzung platzen, folgerte ich.

„Wir müssen Futter für die Vögel in ihr Häuschen streuen. Und damit wir`s nicht vergessen, machen wir das sofort. Lasst uns in den Garten gehen. Auf eine Jacke können wir auch verzichten.“

AusSelbstbewusstsein kann werden übertriebener Stolz

es ist so, als würde einmal brennen nasses Holz.

Konkret heißt das also:

Wenn der Marko hat eine überhitzte Fratze

muss eine Abkühlung her, sonst wird sie platzen.