Galante Edelherren haben es schwer

Endli(s)ch konnte wä wirrä die Filosooferund dselebriern. Weje de Koronapoandemie hodde die Kneip   Zim weise Mondmoann net ge..effnet, jedds awä wäni(s)chdens wirrä de kloa Biergadde.
„Äksdra fer heit hebb i(s)ch eun Vers gebastelt“, babbelte i(s)ch, „mit däm Thema Galoante Edelherrn hobbes schwä. Duht moal lausche, liewe Filosoofe:



Eun werkli(s)ch goaloantä Edelhä
hoddes maast fer(s)chdäli(s)ch schwä.
Daff net vägnie(s)cht in die Hoos scheiße
deriwwä noch freidi(s)ch därbb Widdse reiße,
aach net baa Disch forze, rilpse, schmaddse
si(s)ch hee(s)chsdens oam Bobbesloch moal kraddse
.“
„Diesä Vers heert si(s)ch oa, als hädd si(s)ch eun Gossepennä mit seum Waddse..hern deriwwä Gedoanke gemoacht“, kommentierte Lena Bescheide meun Werk, „Schor(s)chi, des is vullkumme unnä deum sunsdi(s)che Nivoo. Orrä, vielaa(s)cht aach doch net.



Du, seldsoam Schor(s)chi, bist doch koan Edelhä
Benimmrejeln befolge fälldä viel zu schwä.
Aach oam Bobbesloch daff mä si(s)ch net kraddse
des mache nur die Gossepennäwaddse
.“
„Koann i(s)ch net so ohne waateres zuschtimme“, daht Klausi zu bedenke gewwe, „wennä des Kraddse mit Hoandschuhe dähdi(s)che duht, is ei(s)chendli(s)ch nix degeje euzuwenne, fallsä die Hoandschuh hinnähä aasziehe duht, bevo ä de Edeldoam zim Gruß ihr Händ schiddeln will. Oam beste seun womeegli(s)ch Eunmoalhoandschuh, die ä doann noachäm Kraddse oam Bobbes uu..uffälli(s)ch entsor(s)cht.“


Übersetzung: Endlich konnten wir wieder die Filosofenrunde zelebrieren. Wegen der Coronapandemie hatte die Kneipe  Zum weisen Mondmann  nicht geöffnet, jetzt aber wenigstens wieder der kleine Biergarten.
„Extra für heute hab ich einen Vers gebastelt“, schwätzte ich, „mit dem Thema  Galante Edelherren haben es schwer. Hört mal zu, liebe Filosofen:

Ein wirklich galanter Edelherr
hat es meist fürchterlich schwer.
Darf nicht vernügt in die Hose scheißen
darüber noch freudig derbe Witze reißen,
auch nicht bei Tisch` frzen, rülpsen, schmatzen
sich höchstens am Hinternloch mal kratzen.

„Dieser Vers hört sich an, als hätte ein Gossenpenner mit seinem Watzenhirn (Watz=  schmierig dreckiger Typ) sich darüber Gedanken gemacht“,
  kommentierte Lena Bescheiden mein Werk, „Schorschi, das ist vollkommen unter deinem sonstigen Niveau. Oder vielleicht auch doch nicht.
Du, seltsam` Schorschi, bist doch kein Edelherr
Benimmregeln befolgen fällt dir vier zu schwer.
Auch am Hinternloch darf man sich nicht kratzen
das machen nur die Gossenpennerwatze
.“
„Kann ich nicht so ohne weiters zustimmen“, gab Klausi zu bedenken, „wenn er das Kratzen mit Handschuhen ausführt, ist eigentlich nichts dagegen einzuwenden, falls er die Handschuhe hinterher auszieht, bevor er der Edeldame zum Gruß die Hände schütteln will.
Am besten sind womöglich Einmalhandschuhe, die er dann nach dem Kratzen am Hintern-loch unauffällig entsorgt.“


Welche Art  Handschuhe braucht man zum Kraddsen am Hintern?

Eune Woch schpätä hockte mä wirrä im Biergadde vun de Kneip  Zim weise Mondmoann baasamme.
„In de leddste Daache dahte viele niddsli(s)che Gedoanke in meunäm Kreadivhern kreise un zwaa iwä des eißerst wi(s)chdi(s)che Thema   Hoandschuh fers Kraddse oan Bobbesbacke un Bobbesloch“, daht i(s)ch die Filosoofe informiern un kippte ähn kräfdi(s)che Schluck Bier in meu dor(s)chdi(s)ch Kehl  „i(s)ch koann wirrä aas meum  Fillhorn mit sinnvolle Voschläg  vägnie(s)cht scheppe“.
„Eun eißerst wi(s)chdi(s)ch Thema fer unsern Schor(s)chi hier“, schpoddete Lena.
Sol(s)ch eune uukwalifidsiert un uuensibel Bemerkung iwäging i(s)ch un babbelte uugeriehrt waatä: „Diese eufache Eunmoalhoandschuh seun vämutli(s)ch doch net ge..ei(s)chnet fer dän vogesehne Zweck. Die seun nämli(s)ch viel zu gladd, un doa duht mä iwähaapt net des äwienschte Kraddsgefiehl  krieje. Des bedeit, des kwälend Juckgefiehl heert oam Bobbes  iwähaapt net uf.

Un wenn mä schtärkä mit de Fingänägel kraddse duht, wern nur Le(s)chä in dän Kunstschtoff äzei(s)cht, des haaßt, doa kennt mä aach ewwe so gut diese Schuddsdingä iwähaapt net oaziehe.
Des haaßt also, die Hoandschuh misste ebbes schtoabilä seun un oan de Fingäkuppe eun rauhe Beloag ufweise, doamit des Kraddsgefiehl oam Bobbes un Bobbesloch si(s)ch voll enfalte duht.“
„Ouh, de Schor(s)chi hodd si(s)ch werkli(s)ch  tiefgriendi(s)ch in des Thememä geschterdst“, lobte Heunä, „awä, duhts sol(s)che Dingä iwähaapt zu kaafe gewwe?“
„So viel i(s)ch waaß, noch net“, musste i(s)ch zugewwe, „mä misste halt gewisse Fermme doazu oaree(s)che so woas zu brodudsiern, etwoa Zubeheer fer Edelleit.
Selwsväschtännli(s)ch braache doann die Edelherrn, nadierli(s)ch aach die Edeldoame, eun Schpeddsjoalgertel, oan däm so eun Pack Hoandschuh eugeklemmt werd un doann noach oan kloanä Beitel, ähnli(s)ch eunäm Tabakbeitel, muss deroa baumeln, doamit benuddste Hoandschuh oabgeloagert wern.



Eun Edelhä is däm Edeltum väpfli(s)chtet
drim is ä mit Kraddshoandschuh aasgeristet.“


Übersetzung: Eine Woche später saßen wir wieder im Biergarten der Kneipe  Zum weisen Mondmann  beisammen.
„In den letzten Tagen kreisten viele nützliche Gedanken in meinem Kreativhirn und zwar über das Thema   Handschuhe fürs Kratzen an Hinternbacken und Hinternloch“, informierte ich die Filosofenrunde und kippte einen kräftigen Schluck Bier in meine durstige Kehle, „ich kann wieder aus meinem Füllhorn für sinnvolle Vorschläge  vergnügt schöpfen.“
„Ein äußerst wichtiges Thema für unsern Schorschi hier“, spottete Lena.
Solch eine unqualifizierte und unsensible Bemerkung überging ich redete ungerührt weiter:
„Diese einfachen Einmalhandschuhe sind vermutlich doch nicht geeignet für den vorgesehenen Zweck. Die sind nämlich viel zu glatt und man kriegt überhaupt nicht das gewünschte Kratzgefühl. Das bedeutet, das quälende Juckgefühl hört am Hintern überhaupt nicht auf.
Und wenn man stärker mit den Fingernägeln kratzt, werden nur Löcher in dem Kunststoff erzeugt, das heißt, da bräuchte man auch eben so gut  diese Schutzdinger nicht anziehen.

Das heißt also, die Handschuhe müssten etwas stabiler sein, damit sich das Kratzgefühl am Hintern und Hinternloch voll entfaltet.“
„Ouh, der Schorschi hat sich wirklich tiefgründig in das Themenmeer gestürzt“, lobte Heiner, „aber gibt es solche Dinger überhaupt zu kaufen?“
„So viel ich weiß, noch nicht“, musste ich zugeben, „wir müssen halt gewisse Firmen dazu anregen, so was zu produzieren, etwa Zubehör für Edelleute.
Selbstverständlich brauchen dann die Edelherren, natürlich auch die Edeldamen, einen Spezialgürtel, an dem  so ein Pack Handschuhe eingeklämmt wird. Und dann noch einen kleinen Beutel, ähnlich einem Tabakbeutel, muss daran baumeln, damit benutzte Handschuhe abgelagert werden.
Ein Edelherr ist dem Edeltum verpflichtet
drum ist er mit Kratzhandschuhen ausgerüstet“