Futterhäuschen für Vögel

 

„`S Fuddäheis(s)che für die Veehel hebb i(s)ch ferddi(s)ch un beraats im Gadde ufgeschtellt. Lisett(s)che, willsde meu Werk moal bewunnern?“ froate i(s)ch schtolz ma Fraa.

Mä ginge in de Gadde un meu bessä Helft begutoachtete kridisch des Gebastelte.

„Seun`s net schee geworn?“ froate i(s)ch, in  Äwaddung, des se glaa nickt un Lobeshymne seiselt.

Unnä schee duh i(s)ch woas anneres väschtehe“, oantwoarddete se uugeriehrt, „mä sieht sofordd, doass hier koan geschicktä Hoandwerkä gearweidet hodd, sunnern nur ähn Hobbiboastlä woas zusoammegeforzt hodd.“

„Awä schtoabil seun`s. Un groß“, väteidi(s)chte i(s)ch mi(s)ch. Ebbes belaadi(s)cht wor i(s)ch schun, debaa hodd i(s)ch mä so viel Mieh gewwe.

 „De Schor(s)chi glaabt, ä seun ähn Hoandwerks-Scheenie

ä seun awä nur ähn kloa uugeschickt Rindvieh.

Awä,mach dä nix draas“, väsuchte ma Fraa mi(s)ch ufzumuntern, se muss gemerkt hobbe, doass se mi(s)ch gedemidie(s)cht hodd, „die Veehel wern si(s)ch net droa schteern.“

„Woas krieje die Veehel(s)chä denn zu fuddern?“ froate unsä Bu, de elfjähri(s)che Macko, dä pletzli(s)ch newwä uns schtoand.

„Sonneblummekern,Haffäflocke, Rosine un ebbes oan Abbelstick(s)chä, Moandelkern un Hasselniss“,informierte i(s)ch meu diernfreindli(s)che Bu, „un des, noach Megli(s)chkaat, jede Daach.“

„So gut find i(s)ch des net“, moante unsä Seehn(s)che, „die gefiederte Wäse wolle doch aach Oabwekslung genieße. Newwe däm Fuddäheis(s)che misst noch äh Schild ufgeschtellt wern. Uf däm misst doann de Menieploan de Woch zu läse seun un viellaa(s)cht noch äh annä Schild. Zim Baaschpiel kennte die Diern läse, in Großschrift:

Heit aktuell-- Abbelschtick(s)chä.“

„Des seun doch Bleedsinn, woasde doa babbelst, Macko. Die Veehel kenne net läse.“

„Des waaß i(s)ch aach“, äwirrerte de Bu, „awä die Schildä geheern dezu. Erst doann duht ähn gelunge Gesoamt-kunstwerk unsern Gadde schmicke.“

„Wohä hosde denn dies schee Word ufgeschnappt, Macko?“ froate i(s)ch väwunnerd.

„Des hoddä vun dä, Schor(s)chi“, daht ma Fraa fer unsä gescheit Seehn(s)che antwordde, „in de letzte Daach hosde des mindestens zehmoal gebabbelt.“

Moag seun, iwälä(s)chte i(s)ch, awä de Bu hodd rä(s)cht. Fer Kunst in Gadde un Nadur wor i(s)ch immä schun zu begaastern. Doa isses net so wi(s)chdi(s)ch, ob äh Holzladd groad orrä net oagebroacht seun.

 Mä wolle gelunge Kunst hobbe im Gadde

doa kenne mä werkli(s)ch nemmä wadde.

Wenn die Dier(s)chä des noch zu werdi(s)che wisse,

wern mä dordd Gliggsgefiehle nemmä misse.  

 

 

 

 

 

 

Übersetzung:„`S Futterhäuschen für die Vögel habe ich fertig und bereits im Garten aufgestellt. Lisettchen,willst du mein Werk mal bewundern?“ fragte ich stolz meine Frau.

Wir gingen in den Garten und meine bessere Hälfte begutachtete kritisch das Gebasteltete.

„Ist es nicht schön geworden?“ fragte ich, in Erwartung , dass sie gleich nickt und Lobeshymnen säuselt.

„Unter schön versteh ich was anderes“, antwortete sie ungerührt, „man sieht sofort, dass hier kein

geschickter Handwerker gearbeitet hat, sondern nur ein Hobbybastler was zusammen gefurzt hat.“

„Aber stabil ist es. Und groß“, verteidigte ich mich. Etwas beleidigt war ich schon, dabei hatte ich mir soviel Mühe gegeben.

Der Schorschi glaubt, er sein ein Handwerks-Genie

 Er ist aber nur ein ungeschickt kleines Rindvieh.

Aber mach dir nichts draus“, versuchte meine Frau mich aufzumuntern, sie muss gemerkt haben,

dass sie mich gedemütigt hatte, „die Vögel werden sich nicht daran stören.“

„Was kriegen die Vögelchen denn zu futtern?“ fragte unser Bub, derelfjährige Marko, der plötzlich neben uns stand.

„Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Rosinen und ein wenig an Apfelstückchen,  Mandelkernen und Haselnüsse“, informierte ich meinen tierfreundlichen Bub, „und dies, nach Möglichkeit,  jeden Tag.“

So gut finde ich das nicht“, meinte unser Söhnchen, „die gefiederten Wesen wollen doch auch Abwechselung genießen. Neben dem Futterhäuschen müsste noch ein Schild aufgestellt werden.

Auf diesem müsste dann der Menueplan der Woche zu lesen sein und vielleicht noch ein anderes Schild. Zum Beispiel könnten die Tiere lesen: Heute aktuell—Apfelstückchen.“

„Das ist doch Blödsinn, was du da redest, Marko. Die Vögel können nicht lesen.“

„Das weiß ich auch“, erwiderte der Junge, „aber die Schilder gehören dazu. Erst dann schmückt ein gelungenes Gesamtkunstwerk unseren Garten.“

„Woher hast du dieses schöne Wort aufgeschnappt, Marko?“ fragte ich verwundert.

„Das hat er von dir, Schorschi“, antwortete meine Frau für unser gescheites Söhnchen, „in den

letztenTagen hast du das mindestens zehnmal geblappert.“

Mag sein, überlegte ich, aber der Bub hatte recht. Für Kunst im Garten und in der Natur war ich schon immer zu begeistern. Da ist es nicht so wichtig, ob eine Holzlatte gerade oder nicht angebracht ist.

Wir wollen gelungene Kunsthaben im Garten,

 da können wir wirklich nicht mehr warten.

Wenn die Tierchen das noch zu würdigen wissen,

werden wir dort Glücksgefühle mie mehr missen.