Auf dem Flohmarkt

Video dazu weiter unten vor der Übersetzung

Mit Lisett(s)che duh i(s)ch iwern Flohmackt schlennern

es woar net meun Wunsch, i(s)ch koanns net ännern

Mit glänzende Aache daht se vo Stoand zu Stoand tigern

meun Wersching degeje is mied, ich duh sowoas nie gern

De uunidds Krembel is fer mich reichlich iwäflissisch

des seun mä alles schun läsdi(s)ch, iwädrissisch


„Ah, diese hälli(s)ch Jack däht deun Kerpä ziern

die Noachbaan wern staune, di(s)ch neidisch oastiern“

„I(s)ch braach koa Jack mä“, duh i(s)ch protesdiern

„S´seun worscht, ob Noachbaan mi(s)ch neidisch oastiern.“

Doch meu Entristung niddst nix, se duht äfriern

S` seun Euwänd, die nemmä zu ännern sind

meu Fraa duht die Jack kaafe sofordd geschwind


„So oan Flohmackt is fer die Seel eufach schee

aach fer`s Porttmonnee seuns äh Wohltat, juch-hee.“

Diese Oart Logik duht reichli(s)ch leihe denewwe

moan i(s)ch , um Geld zu spoarn, erst Geld aasgewwe?

S´stimmt zwa, aach Schnäpp(s)chä seun drunnä, billi(s)ch

sogoar noch zu gebrauche un dezu sä giensdi(s)ch


Net alles, woas die Händlä jubelnd oapreise

duht si(s)ch als Mill, Oabfall orrä Lumpe äweise

Viele Dellä, Dasse, Gläsä, Panne, Dippe

woas mä braacht um nen nei Haushalt ufbaue

doa koann mä nur frehli(s)ch iwämiedi(s)ch hippe

braach nemmä in deire, noble Läde schaue


Selbst, wenn vierfinftel vom Zeig seun fer die Milltonn

des restli(s)ch Finftel begliggt uns wie die Gnoadesonn


Doa äblicke meu mied Aache eune billi(s)ch Spitzhack

des is woas Vänienfdi(s)ches, net so ne bleed Jack.

Longärmli(s)ch oalde Hämmä duhn dordd aach rim leihe

un duhn meu indressierte Aache schee äfreie.


Meu Gefiehle schwoanke wie Gefiehle im Wind

seun i(s)ch ähn Pe(s)chvojel orrä äh Gliggskind?


„Zwa brauchbaa Hämmä will i(s)ch noch für geschenkt

als Beigab hebb ich mä des so gedenkt“.

„Doa misse se Geizhals mä schun ebbes mä biete

de deire Ploatzstoand muss i(s)ch schließlich miete.

Wäni(s)chdens des will i(s)ch wirrä reu kriege

meu Klamodde solle net uuväkaaft bleiwe liege.“

Fer finf Eiro hebb ich die Hack doann ägaddert  

die äwinschte scheene  Hämmä noch dezu

Ma Fraa woar goans baff, woar vädaddert:

„Werkli(s)ch, ähn gieri(s)ch Schliddsohr bist du.

I(s)ch wusst goar net, doassde  so gut feilsche koannst

jedds hebb i(s)ch`s awä zwaafelsohn äkoannt.“


Joa, so ähn Treedelmackt koann so moanches biete

aach wenn dordd koan Schätz seun, dän mä misst hiete

Mä muss halt sor(s)chfäldi(s)ch gucke un suuche

un wenn mä nix find, net glei wie ähn Depp fluuche.



Übersetzung: Mit Lisettchen tu ich über den Flohmarkt schlendern

es war nicht mein Wunsch, ich kann nicht ändern.

Mit glänzenden Augen tut sie von Stand zu Stand tigern

mein Kopf dagegen ist müde, ich mach sowas nie gern.

Der unnütze Krembel ist für mich reichlich überflüssig

das ist mir alles schon lästig, überdrüssig.


„Ah, diese herrliche Jacke würde deinen Körper zieren,

die Nachbarn wreden staunen, dich neidisch anstieren“

„Ich brauche keine Jacke mehr“, tu ich protestieren,

„es ist mir egal, ob Nachbarn mich neidisch anstieren.“

Doch meine Entrüstung nützt nichts, sie tut erfrieren.

S`sind Einwände, die nicht mehr zu ändern sind

meine Frau kauft  die Jacke sofort geschwind.


„So ein Flohmarkt ist für die Seele einfach schön

auch für`s Portemonaaie ist`s ne Wohltat, juch-hee  (auf hessisch reimt es sich)

Diese Art Logik tut reichlich liegen daneben

mein ich, um Geld zu sparenm erst Geld ausgeben?

S`stimmt zwar, auch Schnppchen sind drunter,billig

sogar noch zu gebrauchen, dazu sehr günstig.


Nicht alles, was die Händler jubelnd anpreisen

wird sich als Müll, Abfall oder Lumpen erweisen.

Viele Teller, Tassen, Gläser, Pfannen, Töpfe

was gebraucht wird, um nen Haushalt aufzubauen

da kann man nur freudig übermütig hüpfen

braucht nicht in teure, noble Läden schauen.


Selbst wenn vom Zeug sind vierfünftel für die Mülltonne

das restliche Fünftel beglückt uns wie die Gnadensonne.


Da erblicken meine Augen eine billige Spitzhacke

das ist was Vernünftiges, nicht so ne blöde Jacke

Langärmlige Hemden tun dort auch rum liegen,

sie wollen meine intressierte Augen rum kriegen.


Meine Gefühle schwanken wie Halme im Wind

bin ich ein Pechvogel oder ein Glückskind?


„Zwei brauchbare Hemden will ich noch für geschenkt

als Beigabe hab ich mir das so gedenkt“. (gedacht)

„Da müssen Sie Geizhals mir schon etwas mehr bieten

den teuren Platzstand muss ich schließlich mieten.

Wenigstens das will ich wieder rein kriegen

meine Klamotten sollen nicht unverkauft bleiben liegen.“


Für fünf Euro habe ich dann die Hacke ergattert

die erwünschten schönen Hemden noch dazu

Meine Frau war ganz baff, war verdattert:

„Wirklich, ein gieriges Schlitzohr bist du.

Wusste gar nicht, dass du so gut feilschen kannst

jetzt hab ich`s aber zweifelsohne erkannt.“


Ja, so ein Trödelmarkt kann manches bieten

auch wenn dort kein Schatz ist, den man müsst hüten.

Man muss halt sorgfältig gucken und suchen

und wenn man nichts findet, nicht gleich wie ein Depp fluchen.