Wir essen gerne

Auf dieser Seite unten noch die Anekdote   Edles und unedles Essen

 

Uf unsä Filosoferund, däm wechentli(s)che Kneipedreffe, informierte uns de Ludwi(s)ch, Freind vun de franzesi(s)ch Kie(s)ch, iwä die Essgewohnhaate vun unsre Noachboarlännä.

„In Deitschloand gewwe mä uugefä zwelf Prozent vom Vädienst fers Esse aas. Des seun sä wäni(s)ch, nur die Hollännä un die Englännä gewwe in Eiropa noch wäni(s)chä fers Esse aas“, soatä.

„Denne ihre Ki(s)ch seun a nix Besunneres“, ägänste i(s)ch, de Schor(s)chi, „i(s)ch kenn in unsrä Gejend aach koa englisch Gastschtätt, awä wel(s)che vun Italjenä, Schpoanjä un Terke“

Ihr macht mä Hungä“, kwengelte de Klausi, unsä Schäff-Filosof, „Hä Wert, Mosjö Mondmoann, loss mä moal ähn Schokoloadriejel riwä wakse!“

„Schokoload is uugesund“, moante Heunä, „machsde des heifi(s)chä, duhsde finf Joahrn wäni(s)chä läwe. Du must biologisch euwoandfreue Läwensmiddel zu dä nemme.“

„Des däht i(s)ch joa a mache“, daht Klausi antwordde, „awä die seun so deiä. Un doa krigg i(s)ch Er(s)chä, dä meu  

friedli(s)ch Gemiet vägift, waal i(s)ch soviel Geld berappe muss. Un Er(s)chä teetet Nervezelle, woas wirrärim sä uugesund seun. Des väkerzt nämli(s)ch a meu Läwe.“

„Des beste seun wä esse, woas uns schmeckt. Wä fuddern halt alle gern. Mä misse die Schokoload joa net pundwaas in uns neuschtoppe“,moante i(s)ch.

Klausi nickte un bastelte ähn Vers:

                       „I(s)ch fuddä, woas mä schmeckt

                        ob biologisch, gesund orrä net.

                        Schterwe misse wä moal all,

                        leihe doann in de Sar(s)chhall“.    

Übersetzung:Auf unserer Filosofenrunde, dem wöchentlichen Kneipentreffen, informierte uns der Ludwig, Freund der französischen Küche, über die Essgewohnheiten unserer Nachbarländer.     „In Deutschland geben wir ungefähr zwölf Prozent vom Verdienst fürs Essen aus. Das ist sehr wenig, nur die Holländer und die Engländer geben in Europa noch weniger fürs Essen aus“, sagte er.

„Denen ihre Küche ist auch nichts Besonderes“, ergänzte ich, der Schorschi, „ich kenne in unserer Gegend auch keine englische Gaststätte, aber welche von Italienern, Spaniern und  Türken“.

„Ihr macht mir Hunger“, quengelte der Klausi, unser Chef-Filosof, „HerrWirt, Mosieur Mondmann,lass mir mal einen Schokoladenriegel rüber wachsen!“

„Schokolade ist ungesund“, meinte Heiner, „machst du das häufiger, lebst du fünf Jahre  weniger. Du musst biologisch einwandfreie Lebensmittel zu dir nehmen.“

„Das würde ich ja auch machen“, antwortete Klausi, „aber die sind so teuer. Und da kriege ich Ärger, der mein friedliches Gemüt vergiftet, weil ich soviel Geld berappen muss. Und Ärger tötet Nervenzellen, was widerum sehr ungesund ist. Das verkürzt nämlich auch mein Leben.“

„Das beste ist  wir essen, was uns schmeckt. Wir futtern halt alle gerne. Wir müssen die Schokolade ja nicht pfundweise in uns reinstopfen“, meinte ich.

Klausi nickte und bastelte einen Vers: 

Ich futter, was mir schmeckt                         

ob biologisch, gesund oder net (nicht)

 Sterben müssen wir mal alle,

  liegen dann in der Sarghalle.     

 

Edles und unedles Essen

Klausi hodd ähn Vers geboastelt:

                        „De Hoandkees kimmt aas Hesse

                          de Ludwi(s)ch duhten esse.

                          Ä rie(s)cht doann aasäm Meil(s)che

                          wie äh schtinki(s)ch Geil(s)che.“

„Des muss awä ähn annä Ludwi(s)ch seun“, daht deruf de Ludwi(s)ch vun unsrä Filosofenrund antwordde, „i(s)ch nämli(s)ch duh nur aasgewählt froanzeesi(s)ch Kees fuddern, Hoandkees aach moal, awä net heifi(s)ch. Ihr misst wisse, i(s)ch un ma Fraa, des Babett(s)che,seun goaloante Edelleit, woas des Esse un Drinke oageht. Edelleit hobbe oan besunners feune Geschmack.“

„Also,wie de des hier, ohne rood zuwern, frehli(s)ch gloddsend behaaptest,  kennt mä moane, du glaabst de droa. Woas de hier babbelst, seun bleede Posse. Sogenoannte Edelleit häm koa annern Geschmacksnerve als wä normoale Zaatgenosse. Un:

                          

                           A Holdolind vun Edelhain

                           seun nur äh gewehnli(s)ch Schwein

                           se duht a nur defdi(s)ch scheiße

                           de Annern duht`s die Noas zäreiße.“

Übersetzung:Klausi hatte einen Vers gebastelt:

                      Der Handkäs(e) kommt aus Hessen   (Handkäse= Harzer Roller)

                       der Ludwig tut ihn essen.

                       Er riecht dann aus dem Mäulchen

                       wie ein stinkig Gäulchen.“

„Das muss aber ein anderer Ludwig sein“, antwortete darauf der Ludwig von unserer Filosofenrunde, „ich nämlich futter nur ausgewählten,französischen Käse, Handkäse auch mal, aber nicht häufig. Ihr müsst wissen, ich und meine Frau, das Babettchen, sind galante Edelleute, was das Essen und Trinken angeht. Edelleute haben einen besonderen, feinen Geschmack.“

„Also,wie du das hier, ohne rot zu werden, fröhlich glotzend behauptest, könnte man meinen, du glaubts daran. Was du hier schwätzt, ist purer Unsinn. Sogenannte Edelleute haben keine anderen Geschmacksnerven als wir normale Zeitgenossen. Und:

                      Auch Holdolind von Edelhain

                      ist nur ein gewöhnlich(es) Schwein

                      sie kann auch nur deftig scheißen

                      den Andren tut`s die Nas(e) zerreißen.“