Walli, Mensch und Menschen  (mit Video 2m25s)


Im kloane Dorffpack vun Juräm hodd si(s)ch eunes Daaches wirrä moal die fundimendalisdi(s)che Feminisdin Walli newwe mä uf die Siddsboank gehockt.
„Noa, du Maddscho“, daht se mi(s)ch begrieße, „duhst noch immä deu lieb Fraa, Lisett(s)che, unnädricke orrä sogoar kwäle?“
„So woas hebb i(s)ch noch nie gedähdi(s)cht“, daht i(s)ch entristet oantwordde, „im Gejedaal, schun heifi(s)chä daht i(s)ch äkstra fer se romoandi(s)che Zwaazaalä di(s)chte orrä inhoalts..schwäre Sädds mä aasgedenkt.
Zim Baaschpiel: Oadauernd muss i(s)ch in deun scheenes Oadlidds schaue, s` glei(s)cht eunä knospend Lutusbliet im gedämpfde Mor(s)cheli(s)cht.“
„Ob des beraats werkli(s)ch schun Di(s)chtung is, will i(s)ch jedds net nähä belei(s)chte“, kommendierte Walli meu di(s)chtäri(s)ch Kunstwerk.
„Walli, i(s)ch nämm oa, du duhsd di(s)ch fer eune gendägerä(s)cht Schproach euseddse, gell?“
„Awä nadierli(s)ch“, nickte die Fraa.
„Soag moal, wie duhsde di(s)ch iwä Mensch un Mensche aasdricke. Duhsde Fraue un Männä unnäscheide?“ fraote i(s)ch.
„Wieso denn des? Eune Fraa is doch aach eun Mensch un eune Grupp vun Fraue seun ewwefalls Mensche“, moante Walli.
„Duh i(s)ch net oabschdreide. Awä s` haaßt dä Mensch un net die Mensch. Des misst mä doch bericksi(s)chdi(s)che. Baa nä Fraa misst also gesoat wern:  Menschin orrä Mensch*in un die Mäzoahl doann Mensch*inne. Is doch logisch, gell !?“

„Zwaafelsohn“, daht se beschdähdi(s)che, „bishä is mä des noch goar net ufgefalle. Des muss i(s)ch baam näksde Dreffe dä   Fufes   als Thema voschlaache.“
„Woas seun des fer Leit, Fufes?“ wollt i(s)ch wisse.
„Fufes is die Oabkärddsung fer Fundoamendoalisdi(s)che Feminisdinne.“
So waat des Dreffe mit Walli. Baa de Filosooferund in de Kneip   Zim weise Mondmoann  väzählte i(s)ch dän Vofall de annern.
Klausi, unsä Scheff-Filosoof moante: „Oh, doa hosde dä Fraa eun Forz ins Ohr gebloase.“
Ä reumte:

Worte Walli 1.mp3 (192.02KB)
Worte Walli 1.mp3 (192.02KB)





Walli fiehlt si(s)ch wie annern Feminisd*inne.
Werd jedds soage Mensch*in un Mensch*inne.
Egoal ob drauße orrä drinne.“

„Woas moansde konkret mit drauße orrä drinne?“
„Des is symboli(s)ch zu deite“, daht Klausi väklärn, „drauße hoalt in de Effentli(s)chkaat un drinne im privoate Berei(s)ch.
Heit bisde ebbes begriffs..schduddsi(s)ch, Schor(s)chi.

Worte 2_1.mp3 (126.94KB)
Worte 2_1.mp3 (126.94KB)





Du bist koan Schenie,
nur eun gewehnli(s)ch Rindvieh.“

        Hintergrundmusik: Limitless -Elektronomia (NCS)


Übersetzung: Im kleinen Dorfpark von Jugenheim setzte sich eines Tages wieder mal die fundmentalistische Feministin Walli neben mir auf der Bank.
„Na, du Macho“, begrüßte se mich, „tust du immer noch deine liebe Frau, Lisettchen, unterdrücken oder sogar quälen?“
„So was hab ich noch nie gemacht“, antwortete ich entrüstet, „im Gegenteil, schon häufiger dichtete ich extra für sie romantische Zweizeiler oder habe mir inhaltsschwere Säddse ausgedacht.
Zum Beispiel: Andauernd muss ich in dein schönes Antlitz schauen, es gleicht einer knospenden Lotusblüte im gedämpften Morgenlicht.“
„Ob das bereits wirklich schon Dichtung ist, will ich jetzt nicht näher beleuchten“, kommentierte Walli mein dichterisches Kunstwerk.
„Walli, ich nehme an, du setzt dich für eine gendergerechte Sprache ein, gell?“
„Aber natürlich“, nickte die Frau.
„Sag mal, wie drückst du dich über Mensch und Menschen aus? Unterscheidest du da Frauen und Männer?“ fragte ich.
„Wieso denn das? Eine Frau ist doch auch ein Mensch und eine Gruppe von Frauen sind ebenfalls Menschen“, meinte Walli.
„Streite ich nicht ab. Aber es heißt der Mensch und nicht die Mensch. Dies müssten wir doch berücksichtigen. Bei einer Frau müsste also gesagt werden: Menschin oder Mensch*in und die Mehrzahl dann Mensch*innen. Is doch logisch, gell !?“

„Zweifelsohne“, bestätigte sie, „bisher ist mir das bisher noch gar nicht aufgefallen. Das muss ich unbedingt beim nächsten Treffen der Fufes  als Thema vorschlagen.“
„Was sind das für Leute, Fufes?“ wollte ich wissen.
„Fufes ist die Abkürzung für Fundamentalistische Feministinnen.“
So weit das Treffen mit Walli. Bei der Filosofenrunde in der Kneipe  Zum weisen Mondman erzählte ich diesen Vorfall den anderen.
Klausi, unser Chef-Filosof, meinte; „Oh, da hast du Frau einen Furz ins Ohr geblasen.“
Er reimte:
Walli fühlt sich wie andere Femist*innen
wird jetzt sagen Mensch*in und Mensch*innen
egal ob draußen oder drinnen.“

„Was meinst du konkret mit draußen und drinnen?“
„Das ist symbolisch zu deuten“, erklärte Klausi, „draußen ist halt in der Öffentlichkeit und drinnen im privaten Bereich.
Heute bist du etwas begriffsstutzig, Schorschi.
Du bist kein Genie,
nur ein gewöhnliches Rindvieh.