Weihnachtsanekdoten

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Weihnachten ein Friedensfest,   Weihnachten,das Fest der Liebe

Familiengespräch in der Vorweihnachtszeit

Mä hockte all in de Wohnschtubb, knabberte Keks un droanke Kaffee orrä Kakau.

„In draa Woche seun beraats Weuhnoachte“, begoann i(s)ch zu babble, „wenn`s noach mir ging, dähte mä dies Joahr Weuhnoachte aasfalle losse.“

„`S geht awä net nur noach dä“, wirräsproach mä Lisett(s)che, ma Fraa, „mä wolle all beschenkt

wern.“

„De kienstli(s)ch Plasticktoannebaam kenne mä joa schmicke un baa Schummäli(s)cht in diesä Schtubb gemiedli(s)ch hocke“, schluu(s)ch i(s)ch vo, „un i(s)ch duh euni(s)che Weuhnoachtliedä singe, obwohl de Tekstinhoalt maastens net meu Oasi(s)chte vädräre duht. Awä wenn i(s)ch meunä Familje doamit äh Freid bescheern koann, duh i(s)ch`s gern.“

„Fer uns is des awä koa Freid, sunnern äh Drohung“, moante meu bessä Helft entsetzt. Aach die Kinnä guckte ängstli(s)ch.

„Guut, doann loss i(s)ch`s halt“, daht i(s)ch eulenke, „wennä wollt, kenntä joa owends in die Ker(s)ch laafe, doa seun noch viele annern Leit.“

„In die Ker(s)ch will i(s)ch net“, babbelte Macko, unsä zwelfjähri(s)chä Sohn, „de Rolfi hodd mi(s)ch ufgekläät. Alleweil ufstehe, doann wirrä hiehocke. Un des mämoals. Doann wern noach loangwaali(s)che Liedä gesunge orrä gebrummt. Un de Parrä Himmels..schtorm duht minuteloang

babble; die maaste heern goar net ri(s)chdi(s)ch zu, se gucke nur ernst un bescheiert aas de Wäsch.“

„I(s)ch will aach net in die Ker(s)ch“, beruhi(s)chte i(s)ch de Bu, „de Parrä Himmels..schtorm duht doa nur werres Zei(s)chs babble.“

„Duht`s doa Geschenke gewwe?“ froate Marie(s)che, unsä seksjähri(s)ch Dechtä(s)che.

„Noa.“ I(s)ch schiddelte väneunend de Kopp.

„Duht`s wäni(s)chtens Kekse un Kakau dordd gewwe?“

„Aach des net.“

„Doann will i(s)ch aach net in die Ker(s)ch“, soate des Mäd(s)che beschtimmt.

„Uf Toannebaam, Schummäli(s)cht un Ker(s)ch kenne mä ruhi(s)ch väzi(s)chte“, moante Macko, „awä net uf  besunnere, deire Geschenke. Des eloa seun wi(s)chdi(s)ch“

„Un wer soll des bezoahle, meu Seehn(s)che? Wä hobbe Schulde un nur ebbes Geld.“

„Des seun doch koa Problem“, äwirrerte de Bu bessäwissärisch, „in de Schul hodd meu Lärärin, Fraa Allesweiß, uns Kinnä väkläät, woas ähn Boankkredit seun. Sowoas mussde halt aach in Oaschpruch nämme, Schor(s)chi-Babba, euni(s)che dausende Eiro duhn joa schun loange.“



Meu Bagaa(s)ch will uubedingt deire Geschenke

un duht oan nix anneres mä denke.

Übersetzung: Wir saßen alle im Wohnzimmer, knabberten Kekse und tranken Kaffee oder Kakao.

„In drei Wochen ist bereits Weihnachten“, begann ich zu reden, „wenn`s nach mir ginge, würde ich Weihnachten dieses Jahr ausfallen lassen.“

„Es geht aber nicht nur nach dir“, widersprach mir Lisettchen, meine Frau, „wir wollen alle beschenkt werden.“

„Den künstlichen Plastiktannenbaum können wir ja schmücken und bei Schummerlicht in diesem

Zimmer gemütlich sitzen“, schlug ich vor, „und ich singe einige Weihnachtslieder, obwohl deren

Text meistens nicht meine Ansichten vertritt. Aber wenn ich damit meiner Familie eine Freude bescheren kann, tu ich`s gerne.“

„Für uns ist das aber keune Freude, sondern eine Drohung“, meinte meine bessere Hälfte entsetzt.

Auch die Kinder guckten ängstlich.

„Gut, dann lass ich`s halt“, lenkte ich ein, „wenn ihr wollt, könnt ihr ja abends in die Kirche gehen, da sind noch viele andere Leute.“

„In die Kirche will ich nicht“, sagte Marko, unser 12jähriger Sohn, „der Rolfi hat mich aufgeklärt.Immer aufstehen, wieder hinsetzen. Und das mehrmals. Dann werden noch langweilige Lieder gesungen oder gebrummt. Und der Pfarrer Himmelssturm schwätzt minutenlang; die meisten

hören gar nicht richtig zu, sie gucken nur ernst und bescheuert aus der Wäsche.“

„Ich will auch nicht in die Kirche“, beruhigte ich den Bub, „der Pfarrer Himmelsturm redet da nur wirres Zeug.“

„Gibt es da Geschenke?“ fragte Mariechen, unsä 6jähriges Töchterchen.

Nein“. Ich schüttelte verneinend den Kopf

„Gibt es dort wenigstens Kekse und Kakao?“

„Auch das nicht.“

„Dann will ich auch nicht in die Kirche“, sagte das Mädchen bestimmt.

„Auf Tannenbaum, Schummerlicht und Kirche können wir ruhig verzichten“, meinte Marko, „aber nicht auf besondere, teure Geschenke. Das allein ist wichtig.“

„Und wer soll das bezahlen, mein Söhnchen? Wir haben Schulden und nur wenig Geld.“

„Das ist doch kein Problem“, erwiderte der Bub besserwisserisch, „in der Schule hat meine Lehrerin, Frau Allesweiß, uns Kindern erklärt, was ein Bankkredit ist. Sowas musst du halt auch in Anspruch nehmen, Schorschi-Papa, einige tausend Euro langen ja schon.“                                      

Meine Bagage will unbedingt teure Geschenke   (Bagage: hier Familie)und tut an nichts anderes mehr denken.

Weihnachten und Krippenspiel

In de Schul froate die Lehrärin Fraa Allesweiß: „Kinder, wisst ihr, weshalb Weihnachten gefeiert wird?“

„Joa, des waaß i(s)ch“, antworddete Sabienn(s)che, „doa seun des Jesuskinn geborn worn.“

„Also, des västeh i(s)ch net“, daht de Macko euwänne, „wie koann mä nur so äh Gedehns um äh kloa Bobbel(s)che mache.“

„Die Christen meinen“, väklärte Fraa Allesweiß, „es ist ein ganz besonderes Kind. Und Babies sind doch so süß. Marko, sicher kannst du dich noch erinnern als dein liebes kleines Schwesterchen das Licht der Welt erblickte.“

Ebbes devun waaß i(s)ch noch, awä nix Guutes un aach nix Sießes. Des Marie(s)che konnt iwähaapt nix, nur viel geschisse hodd`s in so ähn Hees(s)chewindel. Un wenn`s Hungä un Dorscht väschpierte, hodd`s gebrillt als däht de

Weltunnägoang kimme. Meu Eldern schteerte des net, die worn goanz värickt uf des kwengli(s)che Kinn.

Bestimmt wor des baa däm Jesusbobbel(s)che aach net anners, `s hodd in die Kripp geschisse un gebrunst, gebabbelt hodd`s nix, `s wor viel zu bleed defier. Awä schlucke konnt`s schun, wenn aach koa Bier, sunnern Mil(s)ch aas de dick Brust vun de Maria.“

„I(s)ch kenne dezu aach noch woas“, meldete si(s)ch Susoann(s)che zu Wort, „moan Unkel, de Klausi seun joa hier in unserm Ort de Dorfdi(s)chtä, wie viellaa(s)cht moan(s)che wisse, vun däm hebb i(s)ch ähn scheene Reum gelernt. Ä laatet:



Als des Jesuskinn geborn woar,

hodd`s äh Gladds,

koa eunzi(s)ch Hoar,

´s konnt net laafe wie äh Hobbel(s)che

`s woar halt nur äh gewehnli(s)ch Bobbel(s)che.“

Das ist aber nicht schön“, ämoahnte die Lärärin des Mäd(s)che, „lustig machen, braucht man sich

wirklich nicht.“

Deruf wollt orrä konnt koa Kinn antwordde.

„Mä sollt äh Krippeschpiel euiebe“, schluuch de Rennee vo, „i(s)ch kennt des naggi(s)che Jesuskinn spiele, doann koann i(s)ch aach ins Stroh scheiße.“

Gelä(s)chtä wor die Folg. „Un sie, Fraa Allesweiß, spiele die Mama Maria,“ brillte de Fillip dezwische.

„Des sollt äh Mäd(s)che aas unsä Klass mache“, moante dezu Sabien(s)che, „mä wolle schließli(s)ch oan de Uffiehrung aach bedaali(s)cht seun.“

„Des geht net“, Fillip schiddelte de Kopp, „du koannst mit deunä Brust noch koa Mil(s)ch däm Jesuskinn gewwe

 




Übersetzung: In der Schule fragte die Lehrerin Frau Allesweiß: „Kinder, wisst ihr weshalb Weih-

nachten gefeiert wird?“

„Ja, das weiß ich“, antwortete Sabinchen, „da ist das Jesuskind geboren worden.“

„Also, das verstehe ich nicht“, wandt Marko ein, „wie kann man nur so ein Gedöhns um ein kleines Baby machen?“

„Die Christen glauben“, erklärte Frau Allesweiß, „es ist ein ganz besonderes Kind. Und Babies sind doch so süß. Marko, sicher kannst du dich noch erinnern als dein liebes kleines Schwesterchen das Licht der Welt erblickte.“

„Etwas davon weiß ich noch, aber nichts Gutes und nichts Süßes. Das Mariechen konnte überhaupt nichts, nur viel geschissen hatte es in so ein Windelhöschen. Und wenn es Hunger und Durst verspürte, hatte es gebrüllt als würde der Weltuntergang kommen. Meinen Eltern störte dies nicht, sie waren ganz verrückt auf des quenglige Kind.

Bestimmt war das bei dem Jesuskind auch nicht anders, ´s hatte in die Krippe geschissen und gebrunst, geredet hatte es nicht, `s war viel zu blöd dafür. Aber schlucken konnte es schon, wenn auch nicht Bier, sondern Milch aus der dicken Brust von der Maria.“

„Ich kenne dazu auch noch was“, meldete sich Susannchen zu Wort, „mein Onkel, der Klausi, ist ja hier in unserem Ort der Dorfdichter, wie vielleicht manche wissen, von dem habe ich einen schönen Reim gelernt. Er lautet:

                                                                      

Als das Jesuskind geboren war

hat`s ne Glatze, kein einzig Haar,

`s konnt nicht laufen wie ein Hoppelchen (Häschen)

`s war halt nur ein gewöhnlich Bobbelchen.     (Baby)

„Das ist aber nicht schön“, ermahnte die Lehrerin das Mädchen, „lustig machen, braucht man sich

wirklich nicht.“

Darauf wollte oder konnte kein Kind antworten.

„Wir sollten ein Krippenspiel einüben“, schlug der Rennee vor, „ich könnte das nackte Jesuskind spielen, dann kann ich auch ins Stroh scheißen.“

Gelächter war die Folge. „Und sie, Frau Allesweiß, spielen die Mama Maria“, brüllte der Fillip dazwischen.

Das sollte ein Mädchen aus unserer Klasse machen“, meinte dazu Sabinchen, „wir wollen an der

Aufführung schließlich auch beteiligt sein.“

Das geht nicht“, Fillip schüttelte den Kopf, „du kannst mit deiner Brust dem Jesuskind noch keine Milch geben.“

Weihnachtsfeier und die Filosofenrunde

Wä finf Stoammfilosofe hockte wirrämoal zusoamme in de Kneip  Zim weise Mondmoann.

„In draa Woche seun Weuhnaachte. Mä sollte in diesä Wertschaft ne Weuhnoachtsfeiä mache“, schluug Babett(s)che vo un droank doann ähn Schluck Bier aasäm Gloas, „net nur fer uns Finf, sunnern fer alle Gäst hier in diesä Kneip.“

„Bloß des net“, wehrte Klausi, unsä Schäff-Filosof, oab, „i(s)ch seun froh, doass i(s)ch`s endli(s)ch

äraa(s)cht hebb, wäni(s)chtens in meunä Familje Weuhnoachte eufach aasfalle zu losse.“

„Ouh, doa hosde joa aasgerä(s)chnet die scheenste

Momente des Joahres oabgeschafft“, moante Ludwi(s)ch, de Moann vum Babett(s)che, „woas Gliggli(s)chäres duhts goar net gewwe als genießli(s)ch Gliehweu drinke, gemietli(s)ch im Kraas de Liebe baa Schummäli(s)cht hocke und geschpoannt lausche, wenn de Weuhnoachtsmoann äh riehrseeli(s)ch Geschi(s)cht vodraache duht.“

„Fer di(s)ch viellaa(s)cht“, antworddete Klausi, „i(s)ch kennt mä hee(s)chtens voschtelle, baa sol(s)che Gelä(s)chenhaate iwä Sinn un Unsinn vun mä orrä wäni(s)chä bleedsinni(s)che Rituoale zu babble.“ Doann, zu mä gewoandt: „Schor(s)chi, woas moanst du denn dezu?“

Nadierli(s)ch wusst i(s)ch sofordd, woarim ä aasgere(s)chnet mi(s)ch zuerst froagte, ä glaabte beschtimmt baa mä Unnäschtieddsung zu finne fer seu Oasi(s)chte.

I(s)ch wie(s)chte moan Kopp iwälä(s)chend hie un hä. „Des koann jedä mache, wie ä will. Loss die ruhi(s)ch ihr Weuhnoachtsfeiä mache, se kenne unnä Gliehweuheufluss un Schummäli(s)cht riehrseeli(s)ch greune un schluchze. Wenn wä Zwa, also du Klausi un i(s)ch, des Gefiehl äloange, jedds seun mä genung mit drauri(s)ch orrä nur halbfrehli(s)ch Gesielz iwäschidd worn, vädricke mä uns halt in die Newweschtubb vun dieser Kneip un gucke ähn mitgebroachte Film, awä koan so ähn werrä, geisdi(s)ch beschaadenä Äktschen- orrä Bleedelfilm, sunnern eun oaspruchsvolles Filmkunstdokument.

I(s)ch waaß aach schun woas, de Film Aaßäerdische vun de Adromedagoalaxis beherrsche die Mensche.

„Seun des net nur äh goanz gewehnli(s)ch Seinsfiktschen-Episod?“ froate de Klausi.

Noa, iwähaapt net“, informierte i(s)ch, „na ja...zu gegewwe, mit Seinsfiktschen hodd des schun zu duhn, awä eißerst schpoannend un sä, sä tiefgrindi(s)ch.  Die Aaßäerdische schaffe die menschli(s)ch Zivlisazjon oab, koa Technik mä, koa Industrie, koa Schule. Die Mensche wern vun de Fremde väsor(s)cht un misse denne als Knä(s)chte un Hirte diene. Eune vollschtänni(s)ch Unnäwerfung väloange die Andromedawäse. Als Zei(s)che des oabsolute Gehorsoams werd äwadd, doass ihre Dienä un Skloave si(s)ch mindestens äh Boa orrä Oarm oabhacke losse.“

„Doann seun sol(s)che Mensche joa Krippel un kenne nemmä ri(s)chdi(s)ch schaffe un Vieh hiete“, daht Klausi euwenne.

I(s)ch schiddelte de Kopp. „Noa, des is net die Folg devun, die Mensche kriehe defier Prothese un

seun sogoar schporddli(s)chä als vohä. Se kenne zim Baaspiel zwoanzi(s)ch Metä waat miehelos

hippe. Iwri(s)chens: Im Summä laafe die Mensche naggi(s)ch rim, Klaadä duhts nemmä gewwe

un bei Kält wern die Leit mit wärmendä Schutzkreem eugesprieht, vun de Aaßäerdische nadierli(s)ch. Moan(s)che Mensche väsuche zu rebelliern. Un doann.....“

Jetz loangst“, unnäbroach mi(s)ch de Ludwi(s)ch, „dän Film, mä orrä wäni(s)chä bleed, konnsde ähn annämoal väzähle. Wä misse jetz die Weuhnoachtfeiä organisiern.“

Zu gern hädd i(s)ch noch mä devun väzählt, ließ awä Ludwi(s)ch un Babett(s)che ihrn Schpass.

„Mä braache hier Gliehweu“, begoann Babett(s)che, „Hä Wert, Mosjö Mondmoann, koansst du defier sor(s)che?“

Mosjö Mondmoann nickte: „Koann i(s)ch.“

„Konnsde aach oan jänem Owend di(s)ch als Weuhnoachtsmoann väklaade? Gliehweu aasschenke un aasäm Sack Geschenke vädaale?“

„Nadierli(s)ch koann i(s)ch des“, daht de Wert antworde, „`s kimmt druf oa wieviel Eiro ihr mä zur Väfie(s)chung stelle wollt.“

„So hämmä uns des net vogestellt“, kridisierte Ludwi(s)ch, „du koannst uns aach moal ebbes schpendiern. Weuhnoachte seun schließli(s)ch des Fest dä Liewe un du koannst uns deu Lieb zu uns Gäst moal zei(s)che.“

„I(s)ch duh meu Gäst aach liewe“, behaaptete Mosjö Mondmoann, „awä i(s)ch hebb ähebli(s)che Uukoste un rei(s)ch seun i(s)ch net, meu Wertschaft is koa Goldgrub.“

Iwä die Geldsumm, die noach Meunung des Kneipewerts wä Filosofe zur Väfie(s)chung schtelle misste, dahts doann äh loang Diskussion gewwe. Mosjö Mondmoanns Voschtellunge dahte mä als Diebstahl emfinne. Eune Euni(s)chung iwä die Hee(s)ch de Geldsumm wor net zu äkenne.

Des Thema dahte mä deshalb väschiebe.

Klausi reumte noch zim Oabschluss:



Weuhnoachte seun fer moan(s)ch Leit des Fest dä Liebe,

Geschäftsleit, Kneipewert vähoalte si(s)ch doann wie Diebe.“

Übersetzung: Wir fünf Stammfilosofen saßen wieder einmal zusammen in der Kneipe Zum weisen Mondmann.

„In drei Wochen ist Weihnachten, wir sollten in dieser Wirtschaft eine Feihnachtsfeier veranstalten“,

schlug Babettchen vor und trank einen Schluck aus dem Glas, „nicht nur für uns Fünf, sondern für alle Gäste in dieser Kneipe.“

„Bloß das nicht“, wehrte Klausi, unser Chef-Filosof, ab, „ich bin froh, dass ich endlich erreicht habe wenigstens in meiner Familie einfach Weihnachten ausfallen zu lassen.“

„Oh, da hast du ausgerechnet die schönsten Momente des Jahres abgeschafft“, meinte Ludwig, der Mann von Babettchen, „was Glücklicheres gibt`s gar nicht als genüsslich Glühwein trinken, gemütLich bei Schummerlicht im Kreise der Lieben zu sitzen und gespannt lauschen, wenn der Weihnachtsmann eine rührseelige Geschichte vorträgt.“

„Für dich vielleicht“, antwortete Klausi, „ich könnte mir höchstens vorstellen, bei solchen Gelegenheiten über den Sinn und Unsinn von mehr oder weniger blödsinnigen Ritualen zu sprechen.“

Dann, zu mir gewand: „Schorschi, was meinst du denn dazu?“

Natürlich wusste ich sofort, warum er ausgerechnet mich zuerst fragte, er glaubte bestimmt bei mir

Unterstützung zu finden für seine Ansichten.

Ich wiegte meinen Kopf überlegend hin und her. „Das kann jeder machen wie er will. Lass die ruhig ihre Weihnachtsfeier machen, sie können unter Glühweineinfluss rührseelig weinen und schluchzen. Wenn wir Zwei, also du Klausi und ich, das Gefühl erlangen, jetzt sind wir genug mit traurigem

oder halbfröhlichem Gesülz überschüttet worden, verdrücken wir uns halt in den Nebengastraum dieser Kneipe und gucken einen mitgebrachten Film, aber kein so wirrer. geistig bescheidener Action- oder Blödelfilm, sondern ein anspruchsvolles Filmkunstdokument.         Ich weiß auch schon Was, der Film  Außerirdische der Andromedagalaxis beherrschen die Menschen.“

„Ist das nicht nur eine ganz gewöhnliche Sciencefiction-Episode?“ fragte der Klausi.

„Nein, überhaupt nicht“, informierte ich, „naja...zugegeben, mit Sciencefiction hat das schon zu tun, aber äußerst spannend und sehr, sehr tiefgründig. Die Außerirdischen schaffen die menschliche Zivilisation ab, keine Technik mehr, keine Industrie, keine Schulen. Die Menschen werden von den Fremden versorgt und müssen denen als Knechte und Hirten dienen. Eine vollständige Unterwerfung verlangen die Andromedawesen. Als Zeichen des absoluten Gehorsams wird erwartet, dass ihre Diener und Sklaven sich mindestens ein Bein oder Arm abhacken lassen.“

„Dann sind solche Menschen ja Krüppel und können nicht mehr richtig arbeiten und Vieh hüten“, wand Klausi ein.

Ich schüttelte den Kopf „Nein, das ist nicht die Folge davon, die Menschen kriegen dafür Prothesen und sind sogar sportlicher als vorher. Sie können zum Beispiel zwanzig Meter weit mühelos springen. Übrigens: Im Sommer laufen die Menschen nackt rum, Kleider gibt`s nicht mehr und bei

Kälte werden die Leute mit wärmender Schutzkreme eingesprüht, von den Außerirdischen natürlich.

Manche Menschen versuchen zu rebellieren. Und dann.....“

„Jetzt langt`s“, unterbrach mich der Ludwig, „den Film, mehr oder weniger blöd, kannst du ein anderes mal erzählen. Wir müssen jetzt die Weihnachtsfeier organisieren.“

Zu gern hätte ich mehr davon erzählt, ließ aber Babettchen und Ludwig ihren Spaß.

Wir brauchen hier Glühwein“, begann Babettchen, „Herr Wirt, Mosieur Mondmann, kannst du dafür sorgen?“

Mosieur Mondmann nickte. „Kann ich“.

„Kannst du dich auch an jenem Abend als Weinachtsmann verkleiden? Glühwein ausschenken und

aus einem Sack Geschenke verteilen?“

„Selbstverständlich kann ich das“, antwortete der Wirt, „`s kommt darauf an wie viel Euro ihr mir zur Verfügung stellen wollt.“

„So haben wir uns das nicht vorgestellt“, kritisierte Ludwig, „du kannst uns auch mal etwas spendieren. Weihnachten ist schließlich das Fest der Liebe und du kannst uns deine Liebe zu uns Gästen mal zeigen.“

„Ich liebe auch meine Gäste“, behauptete er, „aber ich habe erhebliche Unkosten und reich bin ich nicht. Meine Wirtschaft ist keine Goldgrube.“

Über die Geldsumme, die wir Filosofen nach Meinung des Kneipenwirtes zur Verfügung stellen müssten, gab es dann eine lange Diskussion. Mosieur Mondmanns Vorstellungen empfanden wir als Diebstahl. Eine Einigung über die Höhe der Geldsumme zeichnete sich nicht ab. Dieses Thema verschoben wir deshalb. Klausi reimte noch zum Abschluss:

Weihnachten ist für manche Leute das Fest der Liebe,

Geschäftsleute, Kneipenwirte verhalten sich dann wie Diebe.“

 

 

 

 

 

Weihnachten, ein Friedensfest

 

Jergi, Feiäwämoann, un Kristof, Bolizist, hockte mit Svenni, Läwenskienstlä, zusoamme mit Gläsä Gerstesaft in de Kneip Zim weise Mondmoan.

„Duht moal soage, ihr Zwaa“, begoann Svenni zu babble, „ seun des vägongene Weuhnoachte friedli(s)ch välaafe? Ihr als Experte, die oan de Feiädaache Dienst hobbe mache misse, misst doch fachmännisch Aaskunft gewwe kenne.“

Kristof, de Bolizist, daht iwälä(s)che, doann: „Wenn mä großziegi(s)ch is, kennt mä soage: Joa, Weuhnoachte daht in diesäm Joahr ohne uuiebli(s)che Vokommnisse välaafe. Mordd, schwärä Eubruch un schlimme Uufäll mit Doode bliewe in unserm Ordd fern. Allädings musst i(s)ch mit meun

Kollä(s)ch mämoals aasricke un Familjestreiti(s)chkaate schli(s)chte. Zim Baaspiel de Robbert Schtoarkmoan, de hodd seu Fraa uf die Noas geboxt, doass des Bluud raasfloss. Awä des Äei(s)chnis kenntä si(s)chä schun. Doa woar noch die Christien, se hodd ihrn Läwenspartnä die

Broatpann iwern Kopp gehaache, waalä wirrämoal net pariern wollt.“

„So?“ neigieri(s)ch guckte Svenni däm Kristof ins Gesi(s)cht, um waatere Sensazjone zu entlocke, „woarim dahtä dä Christien net gehor(s)che?“

„So genaa wisse mä des net, woahrschaanli(s)ch solltä de Mill raasdraache un in die Tonn schidde.

Ä wollt awä liewä ähn Schläf(s)che uffen Sofa dähdische.   Oaschtatt zu schlowe musstä doann ins

Kroankehaas seu Platzwund nähe losse.     Doann wor doa noch die Aaseunandäsetzung in der Familje Laasmillä, die Noachbarn häm uns Boliziste weje wirräholtä Ruheschteerung gerufe, waal oadauernd er(s)chendwelche vun denne laatschtack rim brillte un sogoar Gejeständ, wie Dellä un Dippe aasäm Fenstä floge.“

„Des seun doch schlimm“, moante de Läwenskienstlä, „draa fer(s)chdäli(s)che Schtreiti(s)chkaate in wäni(s)che Daache in unserm kloa Dorff.“

Normoaläwaas schun“, daht de Bolizist zugewwe, „awä fer Weuhnoachte wor des nix besunneres. Doa hocke die Leit eng baaeunannä un misse si(s)ch ädraache. In friehere Johrn hämmä schun schreckli(s)chere Aaseunannäsetzunge äläwe misse. Eunmoal hodd si(s)ch äh Pär(s)che foast dood geschloage. Des wär aach bassiert, wenn wä Boliziste net eugegriffe hädde. Mä häm dän zwaa Schtreitlistlinge deitli(s)ch gesoat, Weuhnoachte seun des Fest des Friedens un doa

häm sol(s)ch, fast kriegsähnli(s)che, Hoandlunge gefälli(s)cht zu unnäbleiwe.“

„Aha, jetz waaß i(s)ch aach“, babbelte Svenni, „woarim die Leit soage Weuhnoachte seun des Friedensfest. Die Boliziste un annern Ordnungskräft misse groad oan sol(s)ch Daache vämäht sor(s)che, doass alles friedli(s)ch bleiwe duht.“

„Du hosdes väschtoanne“, nickte Kristof un daht si(s)ch ähn grooße Schluck aasäm Biergloas genähmi(s)che.

„Un? Woarn die Weuhnoachtsdaache fer ei(s)ch Feiäwäleit aach ähn Friedensfest?“ woandt si(s)ch Svenni zu Jergi.

„Zwamoal musste wä aasricke un Bränd lesche. Des erste moal broannte die Gardine, Tapete un Sessel vun de Wohnschtubb.“ 

Wieso denn sowoas? Hodde die ähn Tannebaam mit brennende Kerze un net kienstli(s)che Gliehkerze?“

„Die hodde koa brennende Kerze, awä die Kinnä häm mit Wunnäkerze rim gespielt un doa musses bassiert seun. Mä seun awä noch rä(s)chtzaati(s)ch äschiene, bevo die Floamme uf annern Reim iwägriff. Sofort hämmä die Wohnschtubb unnä Wassä gesetzt. Nadierli(s)ch kenne die Leit

dordd de Raam un die Mebel voleifi(s)ch nemmä nuddse.“

„I(s)ch väschteh“, behaaptete unsä Läwenskienstlä, „die Feiäwä hodd vähinnerd, doass de Weuhnoachtsfriede ar(s)ch geschteert worn seun un nur äh Schtubb broannte un net des goanze Haas.“

„So isses“, beschtädi(s)chte Jergi, „Svenni du bist oan Blitzdenkä. Besunners oan Weuhnoachte

bassiern sol(s)che Wohnungsbränd. Wä vun de Feiäwä sor(s)che defier, doass de Friede gewahrd

bleiwe duht.“

Übersetzung: Jörgi, Feuerwhrmann, un Kristof, Polizist, saßen mit Svenni, Lebenskünstler, zu-

sammen mit Gläser Gerstensaft in der Kneipe Zum weisen Mondmann.

„Sagt mal, ihr Zwei“, begann Svenni zu reden, „ist das vergangene Weihnachtsfest friedlich ver-

laufen? Ihr als Experten, die an den Feiertagen Dienst mussten machen, müsst doch fachmännisch

Auskunft geben können.“

Kristof, der Polizist, überlegte, dann: „Wenn man großzügig ist, könnte man sagen: Ja, Weihnachten verlief dieses Jahr ohne unübliche Vorkommnisse. Mord, schwere Einbrüche, Unfälle mit Todesfolge blieben fern von unserm Ort. Allerdings musste ich mit meinen Kollegen mehrmals ausrücken, um Familienstreitigkeiten zu schlichten. Zum Beispiel der Robert Starkmann, der hat seiner Frau auf die Nase geboxt, dass das Blut rausfloss. Aber jenes Ereignis kennt ihr sicher schon. Da war noch die Christine, sie hatte ihrem Lebenspartner eine Bratpfanne übern Kopf gehauen, weil er wieder mal nicht parieren wollte.“

„So?“ neugierig guckte Svenni dem Kristof ins Gesicht, um weitere Sensationen zu entlocken, „warum gehorchte er nicht der Christine?“

„So genau wissen wir das nicht, wahrscheinlich sollte er den Müll raustragen und in die Tonne schütten. Er wollte aber lieber ein Schläfchen auf dem Sofa machen. Anstatt zu schlafen musste er dann aber im Krankenhaus seine Platzwunde nähen lassen. Dann war da noch die Auseinandesetzung in der Familie Leisemüller. Die Nachbarn haben uns Polizisten wegen wiederholter Ruhestörung gerufen, weil andauernd irgendwelche von denen lautstark rumbrüllten und sogar Gegenstände, wie Teller und Töpfe aus dem Fenster flogen.“

Das ist doch schlimm“, meinte der Lebenskünstler, „drei fürchterliche Streitigkeiten in wenigen Tagen in unserem kleinen Dorf.“

„Normalerweise schon“, gab der Polizist zu, „aber für Weihnachten war das nichts besonderes. Da sitzen die Leute eng beieinander und müssen sich ertragen. In früheren Jahren hatten wir da schon schlimmere Auseinander-setzungen erleben müssen. Einmal hatte sich ein Pärchen fast tod geschlagen. Das wäre auch passiert, wenn wir Polizisten nicht eingegriffen hätten. Wir hatten den beiden Streitlüstlingen deutlich gesagt, Weihnachten ist das Fest des Friedens und da haben solche, fast kriegsähnliche Handlungen, gefälligst zu unterbleiben.“

„Aha, jetz weiß ich auch“, sagte Svenni, „warum die Leute sagen Weihnachten ist das Friedensfest. Die Polizisten und andere Ordnungskräfte müssen gerade an solchen Tagen dafür sorgen, dass alles friedlich bleibt.“

„Du hast es verstanden“, nickte Kristof und genehmigte sich einen großen Schluck aus dem Bierglas.

„Und? Waren die Weihnachtstage für euch Feuerwehrleute auch ein Friedensfest?“ wandt sich Svenni zu Jörgi.

„Zweimal mussten wir ausrücken und Brände löschen. Das erste mal brannte die Gardine, Wandtapete und die Sessel des Wohnzimmers.“

„Wieso denn sowas? Hatten die einen Tannenbaum mit brennenden Kerzen und nicht künstlichen Glühkerzen?“

„Die hatten keine brennenden Kerzen, aber die Kinder hatten vermutlich mit Wunderkerzen rumgespielt und da muss es passiert sein. Wir sind aber noch rechtzeitig erschienen, bevor die Flammen auf andere Räume übergriff. Sofort setzten wir das Wohnzimmer unter Wasser. Natürlich können die Leute dort den Raum und die Möbel vorläufig nicht mehr nutzen.“

„Ich verstehe“, behauptete unser Lebenskünstler, „die Feuerwehr verhinderte, dass der Weih-nachtsfrieden nicht arg gestört wurde, nur ein Zimmer brannte und nicht das ganze Haus.“

„So ist es“, bestätigte Jörgi, „Svenni, du bist ein Blitzdenker. Besonders an Weihnachten passiern

solche Wohnungsbrände. Wir von der Feuerwehr sorgen dafür, dass der Frieden gewahrt bleibt.“    


Weihnachten, das Fest der Liebe

Weuhnoachte wor vobaa un Anton daht si(s)ch mit Jakob in de Kneip Zim weise Mondmoann dreffe.

„Glickli(s)chäwaas seun Weuhnoachte jetz vobaa“, seifzte älaa(s)chtert Anton, „de reunste Terror daht i(s)ch wirrä moal äläwe misse.“

„Wieso? Des Fest dä Liewe koann moan(s)chmoal aach sä schee seun. Obwohl“, daht Jakob zugewwe, „diese Schenkerei un die entteischte Blicke denaach seun heifi(s)ch werkli(s)ch ar(s)ch oastrengend, joa mitunnä nervzäraaßend. I(s)ch kennt meu Bagaa(s)ch sä oft waat fordd winsche un meu Lieb zu denne werd uf ne sä hadd Prob gestellt.“

„Des konnsde laat soage“, daht Anton baapfli(s)chte, „iwri(s)chens, hosde schun vänumme„de jung Robbert hodd seu Fraa oam erste Weuhnoachtsdaach die Noas bluudi(s)ch geschloage.“

Jakob nickte. „I(s)ch hebb aach devun geheert, des hädd i(s)ch däm Robbert net zugedraat. Soviel i(s)ch waaß, soll die jung Fraa ihrn Moann ar(s)ch brovoziert hobbe. Se soll de Robbert oagebrillt häm Du host koa Geschpier wel(s)ch Bederffnisse i(s)ch braach. Des sieht mä oan de bleed Geschenke, diede mä gekaaft hosd... ähn Kochdibbe un ähn Schtaabsaagä. Euns soag i(s)ch dä, du Dabbes, i(s)ch seun net deu bleed Bix, die di(s)ch vorn un hinne bedient. Wennde di(s)ch net ännerst, wersde        mi(s)ch kenne lerne. Doann konnsde deu Fresse eloa zusoamme poansche un im Mill äschticke.“

„Soloang de Schtreit nur in hammlose Wordde aasgedraache werd, seun`s joa net so schlimm“, moante de Anton, „allädings, sol(s)ch Sätz seun schun hefdi(s)ch.“

„Joa, schun. Awä des wor erst de Oafoang. Spätä fiele aach Wordde wie dumm Bu, Hannebambel, Uhrumpel un doann besunners uuväschämt, aach noch uf hochdeitsch  Jetzt bin ich aber echt sauer! Un zim Middaachesse bekoam de Robbert  Flaaschworscht ohne Senf vogesetzt. Des mussde dä moal vostelle: Flaaschworst ohne Senf. Un owends hodd`s zim Brot koa Hoankees gewwe, die Fraa hodd vägesse des vohä euzukaafe.  Koa Wunnä, doass de Robbert noach sol(s)ch Entbährunge aasgeflippt seun.“

Trotzdäm“, wirräsproach Anton, „oam Fest dä Liewe duht mä net seu Fraa schloage. Doamit häddä joa noch zwa Daache wadde kenne.“

Übersetzung: Weihnachten war vorbei und Anton traf sich mit Jakob in der Kneipe Zum weisen Mondmann.

„Glücklicherweise ist Weuhnachten jetzt vorrüber“, seufzte erleichtert Anton, „den reinsten Terror musste ich wieder erleben.“

„Wieso? Das Fest der Liebe kann doch auch sehr schön sein. Obwohl“, gab Jakob zu, „diese Schenkerei und die enttäuschten Blick danach sind häufig wirklich arg anstrengend, mitunter nervzerreißend. Ich könnte meine Bagage (hier: Familie) sehr oft weit fort wünschen und meine Liebe zu denen wird auf eine sehr harte Probe gestellt.“

„Das kannst du laut sagen“, pflichtete Anton ihm bei, „übrigens, hast du schon vernommen, der junge Robert hatte seiner Frau am ersten Weihnachtstag die Nase blutig geschlagen.“

Jakob nickte. „Ich habe davon gehört, dies hätte ich dem Robert nicht zugetraut. Soviel ich weiß, soll die Frau ihren Mann sehr provoziert haben. Sie soll den Robert angebrüllt haben: Du hast absolut kein Gespür, welche Bedürfmisse ich habe. Das sieht man an den Geschenken, die du mir gekaufthast.......einen Kochtopf und einen Staubsauger. Eines sage ich dir...du Dummbatz, ich bin nicht deine blöde Tussi, die dich vorne und hinten bedient. Wenn du dich nicht änderst, wirst du michkennen lernen. Dann kannst du dein Fressen alleine zusammen panschen und im Müll ersticken.“

„Solang der Streit nur mit harmlosen Worten ausgetragen wird, ist das nicht weiter schlimm“, meinteder Anton, „solche Sätze sind aber schon heftig.“

„Ja, schon. Aber das war nur der Anfang. Später fielen auch Worte wie Blödjunge, Feigling, Trampel und dann, besonders unverschämt, auch noch auf hochdeutsch: Jetzt bin ich aber sauer!

Und zum Mittagessen bekam der Robert Fleischwurst ohne Senf. Und abends hat zum Brot keinen

Handkäse gegeben, die Frau hatte vergessen das vorher einzukaufen. Kein Wunder, dass der Robert

nach solchen Entbehrungen ausgeflippt ist.“

Trotzdem“, widersprach Anton, „am Fest der Liebe schlägt man nicht seine Frau. Damit hätte er noch zwei Tage warten können.“