Internetrecherche 

Im Internet duht mä aach net alles finne, woas mä sucht“, soate i(s)ch mittäm kridi(s)che Unnäton zim Sven Hintäfroagä.

„Konnsde mä ähn Baaspiel gewwe?“

„Net nur euns, viele!“ daht i(s)ch schimpe, „letztens hebb i(s)ch in die Suchmoaschin woas eugetippt,des ei(s)chentlich goanz geleifi(s)ch seun, awä nix Gescheites hebb i(s)ch gefunne.“

„So? Woas doann?“

„ Iwä Forze in Schina wollt i(s)ch ebbes äfohrn. Die Suchmoaschin hodd zwaa viel oagezei(s)cht,

awä nix Genaueres. Nix iwä die Geschicht vum Forze in Schina, nix ob des geleifi(s)che Praxis in de Gesellschaft seun, ob nur bestimmte Schichte des aach effentli(s)ch mache unsowaatä. Eunäsaats äfuhr i(s)ch, doass Forze dort nix Schlimmes seun un selbst baam Esse si(s)ch deriwä niemoand ufrä(s)cht, annäsaats worn doa Addikel zuläse, doass des goar net stimmt un Zurickhoaltung net väkehrt is.Nur owäflä(s)chli(s)ch Gebabbel vun er(s)chendwel(s)che Spießä,nix Wissenschaftli(s)ches.“

„Wome(s)chli(s)ch duhts net viele Wisseschaftlä gewwe, die des Thema indressiert:“

„Des koann i(s)ch mä net vostelle“, äwirrerte i(s)ch, „Schina seun ähn Loand mit iwä oankommadrei Milljarde Mensche. Un doa seun doch oan Thema iwä sol(s)ch menschli(s)che Vähaltensweise vun allerhee(s)chster, wi(s)chdi(s)chä Bedeitung.“

„Hhm,des västeh i(s)ch aach net“, musste Sven zugewwe.

„Doann wollt i(s)ch noch wisse wie seun`s mit Forze in Indje“, babbelte i(s)ch waatä, „doa foand i(s)ch noch wäni(s)chä, nur wie ähn indisches Koamel forzt un ähnli(s)chä Bleedsinn. Fer Indien is des  vun werkli(s)ch aktuellä Wi(s)chdi(s)chkaat, in Indien hocke iwäoankommazwaa Milljarde Leit un uf oan Kwadroatkilometä wohne fast vierhundert Mensche, baa uns in Deitschloand nur ebbes iwä zwaahunnerd.“

Sven schiddelte äschtaunt de Kopp. „I(s)ch hobb moal woas gesucht iwä des Noachtläwe in Fronkford. Des

is zwaa net so bedeitend wie deune bolitische Theme, Schor(s)chi, awä i(s)ch hebb sensaddsjonelle Neii(s)chkaate äfohrn.“

„Joa,joa, so isses“, bestädi(s)chte i(s)ch moan Freind,


 

 

     „net alle neie, oagäbli(s)che Sensazjone

  seun aach wi(s)chdi(s)che Informazjone.“

 

 

 

Übersetzung:„Im Internet findet man auch nicht alles, was man sucht“, sagte ich mit einem kritischen Unterton zum Sven Hinterfrager.

„Kannst du mir ein Beispiel geben?“

„Nicht nur eins, viele!“ schimpfte ich, „letztens habe ich was in die Suchmaschine eingetippt, was

eigentlich ganz geläufig ist, aber nichts Gescheites habe ich gefunden.“

„So? Was dann?“

„Über Furzen in China wollte ich etwas erfahren. Die Suchmaschine hatte zwar vieles angezeigt,

aber nichts Genaueres. Nichts über die Geschichte von Furzen in China, nichts ob das eine geläufige Praxis in der Gesellschaft ist, ob das nur bestimmte Schichten auch öffentlich machen undsoweiter.Einerseits erfuhr ich, dass Furzen dort nichts Schlimmes ist und selbst beim Essen sich

darüber niemand aufregt, andrerseits war da ein Artikel zu lesen, dass dies gar nicht stimme und

Zurückhaltung nicht verkehrt sei, nur oberflächliches Geschwätz von irgendwelchen Spießern, nichts Wissenschaftliches.“

„Womöglich gibt es nicht viele Wissenschaftler, die dieses Thema interessiert.“

 

„Das kann ich mir nicht vorstellen“, erwiderte ich, „China ist ein Land mit über eiskommadrei Milliarden Menschen. Und da ist doch ein Thema über solche menschlichen Verhaltensweisen von allerhöchster, wichtiger Bedeutung.“

„Hhm,das versteh ich auch nicht“, musste Sven zugeben.

„Dann wollte ich noch wissen wie ist es mit Furzen in Indien“, redete ich weiter, „da fand ich noch weniger, nur wie ein indisches Kamel furzt und ähnlichen Blödsinn.Für Indien ist das wirklich von aktueller Wichtigkeit, in Indien leben über einskommazwei Milliarden Menschen und auf einem Quadratkilometer wohnen fast vierhundert Leute, bei uns in Deutschland nur etwas über zweihundert.“

Sven schüttelte erstaunt den Kopf. „Ich hab mal was gesucht über das Nachtleben in Frankfurt Das ist zwar nicht so bedeutend wie deine politischen Themen, Schorschi,aber ich habe sensationelle Neuigkeiten erfahren.“

„Ja,ja, so ist es“, bestätigte ich meinen Freund,

 

 „nicht alle neuen, angeblichen Sensationen

 sind auch wichtige Informationen.“