auf dieser Seite sind 7 Anekdoten:  Schulden und Zinsen,  Schuldenblase oder Schuldenberg,   Wachstum der Wirtschaft,   Ökologischer Fußabdruck,

Bodenversiegelung,     Verschwendung I,     Verschwendung II

 

Schulden und Zinsen

 „Die Schulde vun Deitschloand un annern Lännä schtei(s)che un schtei(s)che“, babbelte Klausi, unsä Schäff-Filosof in de Filosoferund, „wo soll des all nur noch hiefiehrn?“

„Baa meunäm Nachba hebb i(s)ch aach Schulde“, informierte Ludwi(s)ch, unsä rei(s)chä Edelhä.

Woas hodd deun Nachba mit de Staatsschulde zu duhn?“  froate i(s)ch, „du hosd doch werkli(s)ch genug Eiro uf deun Konto. Wieso hosde von däm woas geliehe?“

Ludwi(s)ch schiddelte de Wersching. „So is des net, koa Geldschulde, Arweidsschulde. De Max hodd mä im Gadde geholfe un zwaa Woche schpätä sollt i(s)chäm defier helfe seun Kellä ufzuraame. Iwä zwoanzi(s)ch leere Kiste Bier häm dordd geloagert. Die Flasche worn noch drin, ohne des Bier. Trotzdäm woarn die goanz schee schwä. Die musste raas gedraache wern, weni(s)chstens eun Daal devun. Des hebb i(s)ch aach gedahn.Gestern hoddä gesoat, i(s)ch misst ihm noch draa bis vier moal zur Hoand gehe, des wär i(s)chäm schuldi(s)ch.        Uf meun Euwoand,des wär doch ebbes zuviel, moantä nur, i(s)ch misst aach noch Arweidszinse gewwe.“

„Des seun awä uuväschämt“,daht i(s)ch entristet bemerke, „Zinse zu väloange.“

„Baa de Schtaatsschulde seun des net annersdä“, ägänste Klausi, „gewisse Leit un Boanke schtrei(s)che uuschäniert Zinse eu. Die Boankmensche lache si(s)ch ins Feist(s)che, wenn se wirrä die Bedrää(s)ch vun de äneite Schulde äfohrn un klatsche si(s)ch wiehernd uf die Schenkel.“

„Wie soll des gehe?“ froate Heunä“, „ins Feist(s)che lache un glei(s)chzeidi(s)ch uf die Schenkel klobbe?“

„Ach“, Klausi winkte uuwersch oab, „nadierli(s)ch geht des. Mit de eune Hoand lache se si(s)ch ins Feist(s)che un mit de annern klobbe se si(s)ch begaastert uf die Boa. Un mit de Fies duhn se noch wie Geisteskroanke vo Gligg uf de Boode dramble.  Un doamit se desweje net vo laudä freidi(s)chä Ärä(s)chung vum Stehl(s)che falle, hocke se alleweil in Spezjoalsessel.        Awä zu dä, Ludwi(s)ch“, ä daht si(s)ch zuäm wenne, „soag däm Max.....i(s)ch koann nemmä fer di(s)ch schaffe un deu leere Bierkäste hochdraache, also koa Zinse mä gewwe, mache mä halt eun Schuldeschnitt.“

„Des werd nix niddse“,moante zwaafelnd unsä Ludwi(s)ch, „i(s)ch hodd schun vogeschlaache, die Gedränkferma sollt die Kiste hoole, awä de Depp hodd nur gesoat …..fer woas hebb i(s)ch ähn Nachba.“

 

 

     Immä greeßä wern die Schulde

     leidvoll misse mä die ädulde.

     Annern Leit duhn lache, die Zinse gieri(s)ch raffe

     mä degeje seun die väuhzte, debbe Affe.

 

 Übersetzung: „Die Schulden von Deutschland und anderen Ländern steigen und steigen“, sprach Klausi, unser Chef-Filosof in der Filosofenrunde, „wo soll das nur noch hinführen?“

„Bei meinem Nachbarn habe ich auch Schulden“, informierte Ludwig, unser reicher Edelherr.

„Was hat dein Nachbar mit den Staatsschulden zu tun?“ fragte ich, „du hast doch wirklich genug Geld auf deinem Konto. Wieso hast du von dem was geliehen?“

Ludwig schüttelte den Kopf. „So ist das nicht, keine Geldschulden,  Arbeitsschulden. Der Max hatte mir im Garten geholfen und zwei Wochen später sollte ich ihm dafür helfen seinen Keller aufzuräumen. Über zwanzig leere Bierkästen hatten dort gelagert. Die Flaschen waren noch drin,  ohne das Bier.Trotzdem waren die ganz schön schwer. Die mussten raus getragen werden, wenigstens ein Teil  

davon.Das habe ich auch gemacht. Gestern hatte er gesagt, ich müsste ihm noch drei bis viermal zur Hand gehen, das wäre ich ihm schuldig.    Auf meinen Einwand, das wäre doch etwas zu viel, meinte er nur, ich müsste ihm noch Arbeitszinsen geben.“

„Das ist aber unverschämt“, bemerkte ich entrüstet, „Zinsen zu verlangen.“

„Bei den Staatsschulden ist das nicht anders“, ergänzte Klausi, „gewisse Leute und Banken streichen ungeniert Zinsen ein.  Die Bankmenschen lachen sich ins Fäustchen wenn sie wieder die Beträge von der erneuten Verschuldung erfahren und klatschen sich wiehernd auf die Schenkel“.

„Wie soll das gehen?“ fragte Heiner, „ ins Fäustchen lachen und gleichzeitig auf die Schenkel klopfen?“

Ach“, Klausi winkte unwirsch ab, „natürlich geht das. Mit der einen Hand lachen sie sich ins Fäustchen, mit der anderen  klopfen sie sich begeistert auf ihre Beine. Und mit den Füßen trampeln sie noch wie Geisteskranke vor Glück auf den Boden. Und damit sie deswegen nicht vor lauter freudiger Erregung vom Stühlchen fallen, sitzen sie immer in Spezialsessel.       Aber zu dir, Ludwig“, er wandte sich zu ihm,„sag dem Max.....ich kann nicht mehr für dich arbeiten, also keine Zinsen mehr geben. Machen wir halt einen Schuldenschnitt.“

Immer größer werden die Schulden

leidvoll müssen wir die erdulden.

Andere Leute tun lachen, die Zinsen gierig raffen

wir dagegen sind die veruhzten (veralberten), deppen Affen.  

 

Schuldenblase oder Schuldenberg

 

Mä worn wirrä moal baa de Filosoferund in de Kneip Zim weise Moandmoann.

„Unsre Schulde woakse un woakse“, jammerte Klausi, in seunä Visaa(s)ch woar seu Leide als Dauäzuschtoand eugraviert.   

„Des hosde letzt Woch aach schun gesoat“, kridisierte i(s)ch, „loss dämoal woas neies eufalle.“

„S` hodd si(s)ch awä nix geännert, Hä Schor(s)chi Schnabbelschnut“, daht si(s)ch unsä Schäff-Filosof vädeidi(s)che un daht ähn grooße Schluck Bier kippe, „de Schuldeberg duht wie äh Steulawien iwä uns schterze un eunes Daachs goans begrabe.“

„Also, ich hebb doa koa Oangst“, winkte Ludwi(s)ch oab, seu Fraa, des Babett(s)che, niggte dezu, ;“na und?!  Die Schuldebloas werd halt noch waatä ufgebläht wie oan Luft-

ballong. Un wenn halt zu viel Druck in de Bloas seun, duht se blatze un die Schulde seun eufach väschwunne.“

„So is des awä net,Ludwi(s)ch“, äwirrerte i(s)ch seu bleed Bemerkunge, „des Wordd Schuldebloas is hier bleedsinni(s)ch, ri(s)chdi(s)ch degeje seun de Väglaa(s)ch middäm Ber(s)ch.“

„Wieso?“  froate unsä Edelhä naiv, „woas koann doa schun Schlimmes bassiern? Notzaate kimme halt moal zwischedor(s)ch, se laafe aach wirrä fordd.“

Uf diese dolle Äkenntnisse hin,musste mä Filosofe erst moal ä nei Rund Gedränke baam Wert Mosjö Mondmoann bestelle.

„Jede Meng Katasdroofe kenne uf uns Mensche zu- un euschterze“, begoann Klausi wirrä des Gespräch, „du konnst laa(s)cht beruhi(s)chendes Gebabbel aas deunäm Meil(s)che fließe losse, di(s)ch Ludwi(s)ch, als rei(s)chä Edelhä, duht des all net ri(s)chdi(s(ch beloaste. Awä fer die annern Normoalber(s)chä kenne Notzaate zim Dauäzustoand wern,

hee(s)chere Steiern, die uns ädricke, kumme. Dofier werd vom Schtoat uns nix mä geboote.

Selwst fer eufache Schuule misse die Eldern Eiro berappe, Gesundhaat werd ähn Luxus fer Rei(s)che unoaschtatt äh kinstli(s)ch Zoahnbrotees“, unsä Schäff-Filosof dahtseu Meil(s)che effne, ums Gebiss blitze zu losse, „misse viele vun uns zoahnlos rim laafe. Vun Audos un Heis(s)che, Urlaub unsowaatä will i(s)ch goar net redde.“  

„Net nur des, aach unsreFilosoferund kenne mä nemmä wechentli(s)ch väoaschtoalte“, ägänste i(s)ch, de Wert guckte ebbes bescheiert, „viellaa(s)cht nur eunmoal im Monat, waal die Bierpreise aach net schtehe bleiwe.“

Klausi niggte nur un reumte noch:

          De Schuldeber(s)ch duht uns ädricke

          un unsä kuldurell Läwe ästicke.“

Übersetzung: Wir waren wieder mal bei der Filosofenrunde in der Kneipe Zum weisen Mondmann.

„Unsere Schulden wachsen und wachsen“, jammerte Klausi, in seinem Gesicht war dies Leiden als Dauerzustand eingraviert.

„Das hast du letzte Woche auch schon gesagt“, kritisierte ich, „lass dir mal was neues einfallen.“

„S` hat sich aber nichts geändert, Herr Schorschi Schnabbelschnut“, verteidigte sich unser Chef-Filosof und kippte einen großen Schluck Bier, „der Schuldenberg stürzt über uns ein wie eine Steinlawine und wird uns eines Tages ganz begraben.“

„Also, ich hab da keine Angst“, winkte Ludwig ab, seine Frau, das Babettchen, nickte dazu,„na und?! Die Schuldenblase wird halt noch weiter aufgebläht wie ein Luftballon. Und wenn halt zu viel Druck in der Blase ist, platzt sie und die Schulden sind einfach verschwunden.“

„So ist das aber nicht,Ludwig“, erwiderte ich seine blöden Bemerkungen, „das Wort Schuldenblase ist hier blödsinnig, richtig dagegen ist der Vergleich mit einem Berg.“

„Wieso?“ fragte Ludwig naiv,„was kann da schon schlimmes passieren? Notzeiten kommen halt mal zwischendurch, sie laufen auch wieder fort.“

Auf diese tollen Erkenntnisse hin, mussten wir erst mal eine neue Runde Getränke beim Wirt, Mosieur Mondmann, bestellen.

„Jede Menge Katasstrophen können auf uns Menschen zu- und einstürzen“, begann Klausi wieder das Gespräch, „du kannst leicht beruhigendes Geschwätz aus deinem Mäul-

chen fließen lassen. Dich Ludwig, als reicher Edelherr,  

belastet dich alles nicht richtig. Aber für die anderen Normalbürger können Notzeiten zum Dauerszustand werden, höhere Steuern, die uns erdrücken, kommen. Dafür wird uns vom Staat nichts mehr geboten. Selbst für einfachste Schulen müssen die Eltern Euros berappen, Gesundheit wird ein Luxus für Reiche und anstatt mit einer künstlichen Zahnprothese“, unser Chef-Filosof öffnete sein Mäulchen. Um sein Gebiss blitzen zu lassen, „müssen viele von uns zahnlos rum laufen. Von Autos und Häuschen, Urlaub und so weiter will ich gar nicht reden.“

„Nicht nur das, auch unsere Filosofenrunde können wir nicht mehr wöchentlich veranstalten“,ergänzte ich, der Wirt guckte etwas bescheuert „vielleicht nur einmal im Monat, weil der Bierpreis auch nicht stehen bleibt.“

Klausi nickte nur und reimte noch:

                  „Der Schuldenberg tut uns erdrücken

                   und unser Kulturleben ersticken.“  

 

 

Wachstum der Wirtschaft

 

Uf de Filosoferund in de Kneip Zim weise Mondmoann woar emoal die Fraa Leena Bescheide baa uns zu Gast.

Im Dorff fiel se uf, waal se alleweil nur middäm Foahroad rim tigerte.

„Des werd nochemoal äh schlimm End nemme mit de Wertschaft, wenn die waatähie wachse un wachse duht“, begoann se zu babble, noachdäm se ähn grooße Schluck Bier gekippt hodde.

„Wieso denn des?“ froate Heunä, „des seun doch net schlimm, wenn die Wertschaft hier, also die Kneip si(s)ch vägreeßern werd.“

„Sowoas moan i(s)ch net“, schiddelte Leena ihrn Wersching, „mit Wertschaft moan i(s)ch die broduzierend Ferme un all die Organisazjoone mit beschäfdi(s)chte Leit.“

„Dor(s)ch Wakstum wern awä doch Arweidsplätz geschaffe un Wohlstoand “,woandt Babett(s)che eu.

„So oafach seun des net“, informierte unsä Gast, „die Arweid misst halt annersdä ufgedaalt wern un von denne viele Sache un Geräte,die mä schtänni(s)ch kaafe, seun viel Mill un velli(s)ch iwäflissi(s)ch.“

„Also,i(s)ch me(s)cht net uf die viele nietzli(s)che Dinge väzi(s)chte“, moante Ludwi(s)ch, „uf die scheene Klamodde, uf meu älese Bettwäsch, uf denne hälli(s)chste Motive vun Palme oam Tropestroand zu gucke seun.“

Leena iwäging so(s)che Äkenntnisse. „Schtänni(s)chä Wachstum werd die Menschhaat friehä orrä schpätä nemmä dor(s)chfiehrn kenne. Wä läwe halt in einä Welt mit begrenzte Räsurrse un die kenne mä net uubegrenzt nutze. Doa werd friehä orrä schpätä Schluss demit seun,des werd, wenn si(s)ch nix ännert, kimme, so si(s)chä wie meun Forz vorm Klogoang. Goanz zu schwei(s)che, doass unsre Umwelt un Nadur fär(s)chdäli(s)ch drunnä leide duht.“

„Haaßt des etwa, i(s)ch soll uf meu Luxuslimmusien, des edel SchmuckstickWLX 2020, väzi(s)chte?“ froate Ludwi(s)ch änsetzt.

„Des däht eun sä guude Oafoang fer di(s)ch bedeite“, pfli(s)chtete Klausi, unsä Schäff-Filosof, däm Edelhernn baa, „i(s)ch duh mä aach schun iwälä(s)che, ob i(s)ch iwähaapt noch ähn Audo braache duh. Un wenn doch......notfalls koann de Schor(s)chi mä moal seu oald Scherb aasleihe.“  

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn die Wertschaft alleweil stänni(s)ch wachse duht

stei(s)cht in mä hoch de Zorn un aach die Wut.

Stei(s)che werd des Klima un die Umweltväschmutzung

aach die Gerimpelhalde un uugebremst die Nadur-nutzung.

Wä misse unsä Läwe un Wertschaftsweise ännern

sunst kenne mä nur noch iwä Millber(s)ch schlennern.

  Übersetzung:Auf der Filosofenrunde in der Kneipe Zum weisen Mondmann war einmal die Frau Lena Bescheiden bei uns zu Gast. Im Dorf fiel sie auf, weil sie immer nur mit dem Fahrrad rum tigerte.

„Das wird noch einmal ein schlimmes Ende nehmen mit der Wirtschaft, wenn die weiterhin wächst und wächst“, begann sie zu reden, nachdem sie einen großen Schluck Bier gekippt hatte.

„Wieso denn das?“ fragte Heiner, „das ist doch nicht schlimm, wenn die Wirtschaft hier, also die Kneipe, sich vergrößern wird.“

„So was mein ich nicht“, schüttelte Lena ihren Kopf, „mit Wirtschaft meine ich das produzierende Gewerbe und all die Organisationen mit beschäftigten Leuten.“

„Durch Wachstum werden aber doch Arbeitsplätze geschaffen und Wohlstand“,wandte Babettchen ein.

„So einfach ist das nicht“, informierte unser Gast, „die Arbeit müsste halt anders aufgeteilt werden und von den vielen Sachen und Geräten, die wir ständig kaufen, ist viel Müll dabei und völlig überflüssig.“  

„Also, ich möchte nicht auf die vielen nützliche Dinge verzichten“,meinte Ludwig, „auf die schönen Kleider, auf meine erlesene Bettwäsche, auf denen herrlichste Motive von Palmen am Tropenstrand zu sehen sind.“

Lena überging solche Erkenntnisse. „Ständigen Wachstum wird die Menschheit früher oder später nicht mehr durchführen können. Wir leben nun mal in einer Welt mit begrenzten Ressourcen  und die können wir nicht unbegrenzt nutzen. Damit wird früher oder später Schluss sein, das wird, wenn sich nichts ändert, kommen......so sicher wie mein Furz vor dem Klogang. Ganz zu schweigen, dass unsere Umwelt und Natur fürchterlich drunter leidet.“

„Heißt das etwa, ich soll auf meine Luxuslimousine, das edle Schmuckstück WLX 2020, verzichten?“ fragte Ludwig entsetzt.

„Das würde ein sehr guter Anfang für dich bedeuten“, pflichtete Klausi, unser Chef-Filosof, dem Edelherrn bei, „ich überlege mir auch schon, ob ich überhaupt noch ein Auto brauche. Und wenn doch.....notfalls kann mir der Schorschi mal seine alte Scherbe ausleihen.“

 

Wenn die Wirtschaft immer ständig wächst

steigt in mir hoch der Zorn und die Wut.      (auf hessisch reimt es sich)

Steigen wird das Klima und die Umweltverschmutzung

auch die Gerümpelhalden und ungebremst die Naturnutzung.

Wir müssen unser Leben und die Wirtschaftsweise ändern

sonst können wir noch über Müllberge schlendern.

Ökologischer Fußabdruck

 

„I(s)ch hobb moal meun ekologisch Fuußoabdrugg bere(s)chnet“, soate Leena Bescheide, „un debaa festgestellt, doassä net grooß seun, sogoar unnä zwaa Hekta. Doamit koann i(s)ch zufriede seun.“

„Woas? Ekologisch Fuußoabdrugg ? Seun des äh Poss, die du dä groad aasgedenkt host?“ froate Heunä, „zwaa Hekta seun joa fer(s)chdäli(s)ch riesi(s)ch. Moan Fuuß hodd nur euni(s)che Kwodrotzennimetä, vielaa(s)cht hunnerd-fuffzi(s)ch, orrä aach zwaahundertfuffzi(s)ch. Awä deun Fuuß seun doch aach net grooß,sogoar  kloanä als meune Fieß.“

„Du host des net väschtonne ,Heunä“, kridisierte Klausi, unsä Schäff-Filosof, ,fer sol(s)che Froage seun unsä Hä Schor(s)chi Schnabbelschnut zustänni(s)ch. Also, Schor(s)chi,“ ä daht  seun Wersching zu mä wenne, „väklickä des moal unserm Koampfdrinkä Heunä.“

Ebbes välä(s)che guckte i(s)ch in die Rund. Im Prinzip wusste i(s)ch schun, um woasses si(s)ch doa hoandle duht, awä Bere(s)chnunge orrä ebbes in dä Oart konnt i(s)ch net bresendiern.   

Joa, des seun so“, i(s)ch musst erst moal ähn Schluck Bier drinke, um moan Välä(s)chenhaatsknoote im Hals zu leese orrä zumindest uf zu wei(s)che, „also.... de ekologisch Fuußoabdruck duht bedeite....wieviel Flä(s)ch mä braache, doamit all die Räsursse, die mä beneedi(s)che, zur Väfie(s)chung gestellt werde. Doamit seun net nur Esse un Drinke gemoant, sunnern aach de Millmeng, die mä broduziern un die Räsurrse fer all die Geräte wie Fernsehä, Kompjutä, Audo un so waatä. Un nadierli(s)ch aach die Energiemeng, die mä väbraache, väschwenne um zu heize, um Audo zu foahrn un all die Geräte un Klamodde zu broduziern, die mä nuddse.“

„Des hosde schee gesoat, Hä Schor(s)chi Schnabbelschnut“, lobte Klausi. Wenn ä mi(s)ch so oaredde daht, wusst i(s)ch allädings nie so genaa, ob ä mi(s)ch nur väuhze wollt.

„I(s)ch glaab, des hobb i(s)ch väschtonne“, niggte Heunä, „wie seun des ei(s)chentli(s)ch mit unsrä Filosoferund hier? Duhn mä dor(s)ch unsre Dreffe de Fuußoabdruck vägreeßern ?“ 

Des glaab i(s)ch net“,beruhi(s)chde Leena unsern Koampfdrinkä, „mä seun joa all zu Fuuß in diese Kneip gelaafe un duhn aach schpätä wirrä zu Fuuß hoamlaafe. Doann gucke mä koan Fernsehe hier, spiele aach net mit Hendis orrä annern Krembel, braache also net viel elektrisch Schtrom.Nur ebbes fer des Li(s)cht in diesä Wertschaft ….un des seun net so deiä.

Un unsä Drinke seun werkli(s)ch umweltschonend, des Bier musst net aas ferne Lännä hie hä droansbordiert wern, sunnern kimmt aas Siedhessse.“

„Oh, des heer i(s)ch gern“,daht Heunä ufoatme, „doann sollte mä sol(s)che Filosoferunde net nur eunmoal in de Woch väoastalte, sunnern mämoals. Doamit duhn mä also dän Umweltschutz ferddern.“

Koanä wirräsproach däm, alle dahte niggend zustimme.

„Ferren Dor(s)chschittsdeitsche duht des laadä net gelte“, hoolte uns Leena doann in die grausoam Werkli(s)chkaat zurick, „seun Fuußoabdruck is dobbelt un mä so grooß, wie ä nur seun derft, doamit unsä Globus net Schoade äleide duht. Des haaßt mit de Riesefieß duhn die Deitsche uf unserm geschundene Planet wie iwägrooße Uhrumbel fer(s)chdäli(s)ch un gnoadelos rim dramble.“   

Mit Konsum misse mä uns gewaldi(s)ch euschränke

sunst duhn mä die läwensnotwenni(s)ch Nadur net nur kränke

wä duhn de Planete kwäle, uffen droamble, zästeern

Drim liewe Leit duht endli(s)ch moal zuheern:

Mä seun aach ohn dän iwäflissi(s)ch Mill sä gliggli(s)ch

misse awä drotzdäm noch seun rä(s)cht friedli(s)ch.   

Übersetzung: „Ich habe mal meinen ökologischen Fußabdruck berechnet“, sagte Lena Bescheiden, „und dabei festgestellt, dass er nicht groß ist, sogar unter 2 Hektar. Damit kann ich zufrieden sein.“

„Was? Ökologischer Fußabdruck? Ist das eine Posse, die du dir gerade ausgedacht hast?“ fragte Heiner, „2 Hektar ist ja fürchterlich riesig. Mein Fuß hat nur einige Quadratzen-timeter, vielleicht 150, oder auch 250. Aber dein Fuß ist doch auch nicht groß, sogar kleiner als meine Füße.“

„Du hast das nicht verstanden,Heiner“, kritisierte Klausi, unser Chef-Filosof, „für solche Fragen ist unser Herr Schorschi Schnabbelschnut zuständig. Also,Schorschi“, er drehte seinen Kopf zu mir, „erklär das mal unserem Kampftrinker Heiner.“

Etwas verlegen guckte ich in die Runde. Im Prinzip wusste ich schon, um was es sich da handelt, aber Berechnungen oder so was in der Art konnte ich nicht präsentieren.

„Ja, das ist so“, ich musste erstmal einen Schluck Bier trinken, um meinen Verlegenheitsknoten im Hals zu lösen oder zumindest auf zu weichen, „also.....der ökologische  

Fußabdruck bedeutet......wie viel Fläche man braucht, damit alle Ressourchen, die wir benötigen, zur Verfügung gestellt werden. Damit ist nicht nur Essen und Trinken gemeint, sondern auch die Müllmenge, die wir produzieren für alle Geräte wie Fernseher. Auto, Computer und so weiter. Und natürlich auch die Energiemenge,die wir verbrauchen,

verschwenden, um zu heizen, um Auto zu fahren und um alle die Geräte und Kleider zu produzieren, die wir nutzen.“

„Das hast du schön gesagt, Herr Schorschi Schnabbel-schnut“, lobte Klausi. Wenn er mich so anredete, wusste ich allerdings nie so genau, ob er mich nur veruhzen(veralbern) wollte.

„Ich glaub, das hab ich verstanden“, nickte Heiner, „wie ist das eigentlich mit unserer Filosofenrunde hier? Vergrößern wir durch unsre Treffen den Fußabdruck?“

„Das glaub ich nicht“, beruhigte Lena unseren Kampftrinker, „wir sind ja alle zu Fuß in diese Kneipe gegangen und werden später auch zu Fuß wieder nach hause gehen. Dann gucken wir hier kein Fernsehen, spielen auch nicht mit Handies oder anderem Krempel, verbrauchen also nicht viel elektrischen Strom. Nur etwas für das Licht in dieser Wirtschaft …..und das ist nicht so teuer.Und unser Trinken ist wirklich umweltschonend, das Bier muss nicht aus fernen Ländern hier her transportiert werden, sondern kommt aus Südhessen.“

„Oh, das hör ich gern“,atmete Heiner auf, „dann sollten wir solche Filosofenrunden nicht nur einmal die Woche veranstalten, sondern mehrmals. Damit fördern wir den Umweltschutz.“

Keiner widersprach dem, alle nickten zustimmend.

Für einen Durchschnittsdeutschen gilt dies leider nicht“, holte uns Lena dann in die grausame Wirklichkeit zurück, „sein Fußabdruck ist doppelt und mehr so groß wie er nur sein dürfte, damit unser Globus nicht Schaden erleidet. Das heißt: Mit den Riesenfüßen trampeln die Deutschen auf unsere geschundenen Planeten wie übergroße,ungehobelte Trottel fürchterlich und gnadenlos drauf rum.

Mit Konsum müssen wir uns gewaltig einschränken

sonst werden wir die lebensnotwendige Natur nicht nur kränken

wir tun den Planeten quälen,, auf ihm trampeln, zerstören.

Drum liebe Leute tut endlich mal zuhören:

Wir sind auch ohne den überflüssigen Müll sehr glücklich

müssen aber trotzdem noch sein recht friedlich.

 (Ich weiß: Im Deutschen klingt der häufige Gebrauch von tun holprig, nicht nicht aber im Hessischen)

 

Bodenversiegelung

 „In Deitschloand wern jedes Joahr uugefäh hunnerd Kwadroatkilometä Boode väsiegelt“, informierte uns Leena Bescheide uf de Filosoferund,„sowoas seun doch fer(s)chdäli(s)ch. Doa sollte wä woas unnänemme:“

„Woas denn?“ froate unsä rei(s)chä Edelhä Ludwi(s)ch, „Schtroaße misse halt gebaut wern un Heisä, Fabrike, bedonierte Gewerbbflä(s)che aach.“

„Mit de Stroaße kennte mä oafange“, äwirrerte Leena, „zim Baaspiel mit de Audoboahne. Moan(s)che Schtrecke misste mä oafach schtilllä(s)che, de Asfalt ufklobbe un de Nadur iwälosse.“

„Vämutli(s)ch seun unsre Gesellschaft fer sol(s)che Aksjoone noch net reif defier“,daht i(s)ch zu Bedenke gewwe, „awä im Kloane baa uns kennte mä beraats schun woas duhn. Wenn i(s)ch mä die Rieseprotzterrass vum Ludwi(s)ch un Babett(s)che oagucke duh“, i(s)ch linste zu de Zwaa vowuffsvoll ribbä, „un doann noch die asfaldiert Eufoahrt zu eurä Riesegaraa(s)ch......doann kimme mä sofodd die Gedoanke.....woas fer eune uuväninfdi(s)che Bodeväschwennung. De ekologisch Fuußoabdruck vun denne Zwa“, i(s)ch deitet uf Ludwi(s)ch un Babett(s)che, „seun supägrooß.“

Vädutzt un, wie i(s)ch glaabte, ebbes schuldbewusst gloddsde Baade aas de Wäsch. „Des kenne mä laadä net ännern“, behaaptete Ludwi(s)ch, „die grooß Terras braache mä. Wennä im Summä wirrä zu mä kimme duht, misse mä aach Liehestiehl hiestelle.“

I(s)ch winkte oab. „Die Liehestiehl kenne aach uf Groas orrä Wildkreitä schtehe“, äwirrerte i(s)ch, „dezu braacht mä koa Schteuplatte.I(s)ch mach ei(s)ch oan Voschlaach. Unsä Filosoferund duht di(s)ch moal besuche un wä inschpiziern deu Oawäse. Ihr werd sehe, doa kenne mä noch viele annern Dinge väbessern. Zim Baaspiel deu Protzgaraa(s)ch.....doa kennte mä des Dach bepfloanze mit Fetthenn un Mauäpeffä. Un doann de Asfalt uf de Eufoahrt. Des seun werkli(s)ch net needi(s)ch.“

Musses doch“, behadde Babett(s)che, „wenns rejne duht, doann däht si(s)ch dordd Schloamm bilde un unsä Audo, de Foandasdische WLX2020, däht eugeschmutzt wern, zumindest die Reife.“

„Hahaha“,lachte doa Klausi, unsä Schäff-Filosof, „wenns rejent, duhtä halt eiä Edellimmusien in de Garaa(s)ch losse un duht wadde bis wirrä die Sunn scheunt.“

„Jawoll“,pfli(s)chte i(s)ch bei, „ihr schont doamit noch die Umwelt un wä väzähle im Dorff: Die Edelleit Ludwi(s)ch un Babett(s)che wolle oafoange, ekologisch korrekt zu läwe. Liewe Leit....nemmt ei(s)ch ähn Baaspiel oan denne Zwaa.“

Nadierli(s)ch merkte die Beide, doass i(s)ch se ebbes väuhze wollt. Unsre zwaa Edelleit woarn zwoar geisdi(s)ch beschränkt, awä net total bleed.

„Deu Grundstick misse mä awä aach begehe“, moante Ludwi(s)ch, „doa duhts aach euni(s)ches gewwe, woas mä ekologisch väbessern kennt.“

„So?“ froate i(s)ch iwärascht, bishä woar i(s)ch dä Uffassung, meun Gadde seun vobildli(s)ch, „woas denn?“

Doa musste Ludwi(s)ch erst iwälä(s)che, seu Fraa, Babett(s)che konnt aach nix eißern.

Doann fieläm awä doch noch woas eu. „Newwä de Rejetonn seun aach Steuplatte, fast zwa Kwadroatmetä Boode hosde dordd väsiehelt. Des muss doch werkli(s)ch net seun.“

„Oh,doa hosde mi(s)ch ädabbt“, musst i(s)ch zugewwe, „gut, du hosd rä(s)cht, i(s)ch werd die Platte entferne un nur eune Kloane dort liehe losse. Oan de freie Stelle werd i(s)ch doann Maiglegg(s)chä orrä annern Wildblumme woakse losse.“

Wieso willsde eune Platt noch lieje losse?“ froate Heunä, unsä Koampfdrinkä, „wennde schun de Nadur eun Flegg(s)che zurick schenke willst, doann ri(s)chdi(s)ch.“

„Des duht laadä net gehe“, daht i(s)ch zu Bedenke gewwe, „eune Platt muss bleiwe. Des seun nämli(s)ch so: I(s)ch muss doa schtehe kenne, doamit i(s)ch mit de Gießkoann Wassä raas scheppe koann un ohne Platt däht i(s)ch doann uf de nasse Erd, die wo laa(s)cht schloammi(s)ch werd, aasrutsche, hiefalle un mi(s)ch womee(s)chlich bittäbees väleddse. Moan ekologisch Fuußoabdruck werd doann nur greeßä dor(s)ch Kroankehaasufenthalt, Medikamenteväbraach un sowaatä.“  

 

 

 Boodeväsieglung muss väboode wern

des soat mä meu vänienfdi(s)ch Hern.

Koa Wassä duht dordd mä oabfließe

koa Blumme dunhn dordd mä sprieße.

 

Nur wenn`s oabsolut net annersd geht

noch nettemoal iwri(s)ch bleiwt äh Blummebeet

derffe mä uf äh winzi(s)ch Flegg(s)che väzi(s)chte

also werkli(s)ch nur eune Miniflä(s)ch oabdi(s)chte.

Defier Stroaße, Plätz de Nadur zurick schenke,

nur des seun ekologisch ri(s)chdisch Denke.   

 

Übersetzung:„In Deutschloand werden jedes Jahr ungefähr 100 Km² Boden versiegelt“, informierte uns Lena Bescheiden auf der Filoosfenrunde, „so was ist doch fürchterlich. Da sollten wir was unternehmen.“

„Was denn?“ unser reicher Edelherr Ludwig, „Straßen müssen halt gebaut werden und Häuser, Fabriken, betonierte Gewerbeflächen auch.“

„Mit den Straßen könnten wir anfangen“, erwiderte Lena, „zum Beispiel mit den Autobahnen.

Manche Strecken müsste man einfach stlllegen, den Asphalt aufklopfen und der Natur überlassen.“

„vermutlich ist unsere Gesellschaft für solche Aktionen noch nicht reif dafür“,gab ich zu Bedenken, „aber im Kleinen bei uns könnte man bereits schon was tun.

Wenn ich mir die Riesenprotzterrasse vom Ludwig und Babettchen anschaue“,ich linste zu den Zwei vorwurfsvoll rüber, „und dann noch die asphaltierte Einfahrt zu eurer Riesengarage......dann kommen mir sofort die Gedanken....was für eine unvernünftige Bodenver- schwendung. Der ökologische Fußabdruck von diesen Zwei“,ich deutete auf Ludwig und Babettchen, „ist supergroß“.

Verdutzt und, wie ich glaubte, etwas schuldbewusst glotzten Beide aus der Wäsche. „Das können wir leider nicht ändern“, behauptete Ludwig, „die große Terrasse brauchen wir. Wenn ihr im Sommer wieder zu mir kommt, müssen wir auch Liegestühle hinstellen.“

Ich winkte ab. „Die Liegestühle können auch auf Gras und Wildkräuter stehen“, erwiderte ich, „dazu braucht man keine Steinplatten.  Ich mache euch einen Vorschlag: Unsere Filosofenrunde besucht dich mal und inspiziert dein  

Anwesen. Ihr werdet sehen, da können wir noch viele andere Dinge verbessern. Zum Beispiel deine Protzgarage....da könnte man das Dach bepflanzen mit Fetthenne und Mauerpfeffer. Und dann der Asphalt auf der Einfahrt. Das ist wirklich nicht nötig.“

„Muss es doch“, beharrte Babettchen,“wenn`s regnet, dann würde sich dort Schlamm bilden und unser Auto, das phantastische WLX 2020, würde eingeschmutz werden, zumindest die Reifen.“

„Hahaha“,lachte da gequält Klausi, unser Chef-Filosof, „wenn`s regnet lässt ihr halt eure Edellimousine in der Garage und wartet bis wieder die Sonne scheint.“

„Jawoll“, pflichtete ich bei, „ihr schont damit noch die Umwelt und wir erzählen im Dorf: Die Edelleute Ludwig und Babettchen wollen anfangen ökologisch korrekt zu leben. Liebe Leute....nehmt euch ein Beispiel an diesen Zwei.“

Natürlich merkten die Beiden, dass ich sie etwas veruhzen (veralbern)wollte. Unsere Edelleute waren zwar geistisch beschränkt, aber nicht total blöd.

„Dein Grundstück müssen wir aber auch begehen“, meinte Ludwig, „dort gibt`s auch einiges, was man ökologisch verbessern könnte.“

„So?“ fragte ich überrascht, bisher war ich der Auffassung , mein Garten wäre vorbildlich, „was denn?“

Da musste Ludwig erst überlegen, seine Frau Babettchen konnte auch nichts äußern.

Dann fiel ihm aber doch noch was ein. „Neben der Regentonne sind auch Steinplatten, fast 2 m² Boden hast du dort versiegelt. Das muss doch wirklich nicht sein.“

„Oh,das hast du mich ertappt“, musste ich zugeben, „gut, du hast recht, ich werde die Platten entfernen und nur eine Kleine dort liegen lassen.  An den freien Stellen werde ich dann Maiglöckchen oder andere Wildblumen wachsen lassen.“

„Wieso willst du eine Platte noch liegen lassen?“ fragte Heiner, unser Kampftrinker, „wenn du schon der Natur ein Fleckchen zurück schenken willst, dann richtig.“

„Das geht leider nicht“, gab ich zu Bedenken, „eine Platte muss bleiben. Das ist nämlich so: Ich muss da stehen können, damit ich mit der Gießkanne Wasser raus schöpfen kann und ohne Steinplatte würde ich auf der nassen Erde, die leicht schlammig wird, ausrutschen, hinfallen und mich womöglich bitterbös verletzen. Mein ökologischer Fußabdruck wird dann nur größer durch Kranken-hausaufenthalt, Medikamentenverbrauch und so weiter.“

Bodenversiegelung muss verboten werden

das sagt mir mein vernünftiges Hirn.

Kein Wasser würde dort mehr abfließen

keine Blume dort mehr sprießen.

 

Nur wenn`s absolut nicht anders geht

noch nicht mal übrigbleibt ein Blumenbeet

dürfen wir auf ein winzig Fleckchen verzichten

also wirklich nur eine Minifläche abdichten.

Dafür Straßen, Plätze der Natur zurück schenken,

nur das ist ökologisches richtiges Denken.  

 

Verschwendung I

 

Meune Familje daht oam Friehsticksdisch hocke.

„Gestern Owend hodde mä in de Filosoferund iwä Väschwennung gesproche“,babbelte i(s)ch zu meunä Bagaa(s)ch, „devun duhts viel zu viel gewwe un de ekologisch Fuußoabdruck werd doador(s)ch nur greeßä.Un....“

„Jetz duh uns awä mit deune dolle Äkenntnisse väschoone“, fuhr mä Lisett(s)che ins Wordd, „des konnsde mä eun annämoal väklickern. Unsre zwaa Kinnä duht des werkli(s)ch net indresiern.“

Sofordd daht i(s)ch schweige. Ma Fraa hodde rä(s)cht, Marie(s)che un Macko hädde des si(s)chä aach net västonne.

Oan Baaspiel fer Väschwennung daht doann de Macko uubeoabsichdi(s)cht liffern.

„I(s)ch hebb Hungä wie ähn Bä“, babbelte unsä Bu, „jetz muss i(s)ch mä Broote schmiern mit Buddä un dick Erdnussbuddä druf.“ Ä soate des net nur, ä daht des glaa in die Daht umsetze un zwa Minute spätä woarn zwa Scheibe devun uf seunäm Dellä.

„Woarim hosde denn erst net nur eune geschmiert?“ froate i(s)chen ,“die zwaate seun doann womee(s)chlich iwäflissi(s)ch. Koanä vun uns will die doann esse un se duht, wenn se eugedrocknet seun, viellaa(s)cht nur im Mill loande.

Schtell dä vo, Macko, in de Welt duhts Lännä gewwe, dordd wo die Kinnä hungern un du duhst hier gnoadelos Väschwennung pur dreiwe.“

Deruf wusste unsä Sehn(s)che  nix zu oantwordde un begoann zu fuddern. Awä doann, meu geeißert Befer(s)chtung daht si(s)ch als ri(s)chdi(s)ch äweise, des Kinn konnt nur eune Scheib esse.

„I(s)ch hobbs doch gewusst“, kridisierte i(s)ch, „awä du wollst net heern.“

„Des seun doch net schlimm“, väsuchte de Bu mi(s)ch zu beruhi(s)che,„mä kenne joa die net  gegessene Brotscheibe in Alufolje euwickle un soammle un se doann in die Lännä schicke, dordd wo die Kinnä hungern.“

Väneunend schiddelte i(s)ch de Wersching. „Sowoas is koa guut Idee. Alufolje bedeitet Resurrse-Väschwennung, doann muss des gekiehlt wern, waal`s sunst väderbe dähte. Un des haaßt wirrä elektrisch Strom muss mä eusetze. Un die Woare misst oaschließend mit Flugzeige in die ferne Lännä droansbortiert wern un des bedeitet wirrärim: Kerosin, also des Flugzeigbenzin werd väbraacht.“

Bessäwissäri(s)ch niggte i(s)ch un droank ähn Schluck Kaffee.

„Wenn du net so oachtlos die Erdnussbuddä väschwänne dähtest un viellaa(s)cht noch annä deitsche Kinnä, soage mä moal finfhunnerddausend orrä sogoar eune Milljon si(s)ch ebbes zusoammereiße, doann hädde des äh schee Folg.“

„So? Wel(s)che?“

„Heer moal zu, meu Bu“, babbelte i(s)ch, „die Erdnussbuddä duht aas Amerikoa kumme. Die Erdniss woachse dordd uf Äckä, zim Baaspiel inTexas. Wenn die Kinnä un aach die Äwoachsene hier in Deitschloand un Eiropa wäni(s)cher Erdnussbuddä väbraache dähte, wenn se net so ne maaßlos Väschwennung dreiwe dähte, doann kennte dordd die Bauern moanche Äckä, bestimmt euni(s)che Hekta, de Nadur zurick schenke. Des haaßt, neie Prärieflecke ziern wirrä die Loandschaft un Präriehunne buddle Erdbaute in de Boode.“  

„Woas? Hunne groabe Le(s)chä in die Erd?“

„Die haaße nur Präriehunne, s`seun awä Noagediern“, väkläte i(s)ch,„ aaßädäm die putzi(s)che Korzschnoabelsteppehiehnä dähte si(s)ch dordd aach wirrä aasbreite.“  

 

Übersetzung:Meine Familie saß am Frühstückstisch.

„Gestern Abend hatten wir in der Filosofenrunde über Verschwendung gesprochen“, sprach ich zu meinem Anhang, „davon gibt es viel zuviel und der ökologische Fußabdruck wird dadurch nur größer.Und....“

„Jetzt verschon uns aber mit deinen tollen Erkenntnissen“, fuhr mir Lisettchen ins Wort, „das kannst du mir ein andermal erzählen. Unsere 2 Kinder interessiert das wirklich nicht.“

Sofort schwieg ich. Meine Frau hatte recht, Mariechen und Marko hätten das sicher auch nicht verstanden.

EinBeispiel für Verschwendung lieferte dann unabsichtlich Marko.

„Ich habe Hunger wie ein Bär“, schwätzte der Bub, „jetzt muss ich mir Brote schmieren mit Butter und dick Erdnussbutter drauf“.

Er sagte das nicht nur, er setzte das gleich in die Tat um und zwei Minuten später waren 2 Scheiben davon auf seinem Teller.

„Warum hast du denn erst nicht nur eine geschmiert?“ fragte ich ihn, „die zweite ist dann womöglich überflüssig. Keiner von uns will die dann essen und wird, wenn sie eingetrocknet ist, vielleicht nur im Müll landen.

Stell dir vor, Marko, in der Welt gibt es Länder, in denen die Kinder hungern und du betreibst hier gnadenlos Verschwendung pur.“

Darauf wusste unser Söhnchen nichts zu antworten und begann zu futtern.Aber dann, meine geäußerte Befürchtung erwies sich als richtig, das Kind konnte nur eine Scheibe essen.

„Ich hab`s doch gewusst“, kritisierte ich, „aber du wolltest nicht hören.“

„Das ist doch nicht schlimm“, versuchte der Bub mich zu beruhigen, „wir können ja die nicht gegessenen Brotscheiben in Alufolie einwickeln und sammeln und sie dann in Länder schicken, wo die Kinder hungern.“

Verneinend schüttelte ich den Kopf. „So was ist keine gute Idee. Alufolie bedeutet Ressourcenverschwendung, dann muss das gekühlt werden,weil`s sonst verderben würde. Und das heißt wieder elektrischer Strom muss man einsetzen. Und die Ware müsste anschließend mit Flugzeugen in die fernen Länder transportiert werden und das bedeutet wiederum: Kerosin, also das Flugzeugbenzin, wird verbraucht.“

Besserwisserisch nickte ich und trank einen Schluck Kaffee.

„Wenn du nicht so achtlos die Erdnussbutter verschwenden würdest und vielleicht noch andere deutsche Kinder, sagen wir mal 500 000 oder sogar eine Million sich etwas zusammen reißen, dann hätte das eine schöne Folge.“

„So? Welche?“

„Hör mal zu, mein Bub!“ schwätzte ich, „die Erdnussbutter kommt aus Amerika. Die Erdnüsse wachsen dort auf Äcker, zum Beispiel in Texas. Wenn die Kinder und auch die Erwachsenen hier in Deutschland und Europa weniger Erdnussbutter verbrauchen würden, wenn sie nicht so eine maßlose Verschwendung treiben würden, dann könnten dort die Bauern manche Acker, bestimmt einige Hektar der Natur zurück schenken.   Das heißt, neue Prärieflecken zieren wieder die Landschaft und Präriehunde buddeln Erdbauten in den Boden.“

„Was? Hunde graben Löcher in die Erde?“

„Die heißen nur Präriehunde, es sind aber Nagetiere“, erklärte ich, „außerdem die putzigen Kurzschnabel-Steppenhühner würden sich dort auch wieder ausbreiten.“   

 

Verschwendung II

 

Noachäm Friehstick väschwoande unsre zwa Kinnä er(s)chendwo im Haas, wä Eldern dahte noch oam Disch hocke.

„Schor(s)chi,i(s)ch duh in deunäm Gesi(s)cht oabläse, deun ärä(s)chtes Hern werd glaa vo uubändi(s)chäm Mitdaalungsbederfnis wie äh Seifebloas blatze, wenn de des net sofodd befriedi(s)che konnst. Also, woas hobbtä gestern owend in eiä Stoammdischrund iwä Väschwennung gefoaselt“, Lisett(s)che guckte mi(s)ch beraatswilli(s)ch oa in Äwaddung hoffentli(s)ch tiefgriendi(s)chä Gesprä(s)ch.

I(s)ch wollt schun los schwätze, awä ma Fraa koam mä zuvo. „Iwä de ekologisch Fußoabdruck braachsde mä nix zu väzähle, in de letzte zwa Woche hosde diese Werdd(s)che schun iksmoal aas deunäm Meil(s)che gespuckt un mä beraats euni(s)che moale aasfiehrli(s)ch väklät.

Awä loss mi(s)ch roate: De Koampfdrinkä Heunä hodd gesoat, seu Bierglos net vollschtänni(s)ch zu leern orrä sogoar nur halb aasdrinke....des däht eune uuväoantworddli(s)che Väschwennung bedeite.“

„Schtimmt,Lisett)s)che“, niggte i(s)ch, „de Heunä hodd des dahtsä(s)chli(s)ch gesoat.“

„Un de Ludwi(s)ch moante“, fuhr ma bessä Helft fordd, „fer Ebbelwoi gilt des glaa(s)che un des dumm Babett(s)che daht des beschtädi(s)che.“

„Schtimmt aach.“

Un woas du, Schor(s)chi, oan tiefgriendi(s)che Äkenntnisse in de Kneiperaam geschleidert hosd, koann i(s)ch mä aach denke. Mä misste heifi(s)chä im Woald scheiße als dehoam uffen Klo.“

„Schtimmt“,daht i(s)ch zugewwe, „unsä ekologisch Fuußoabdruck werd doador(s)ch kloanä. Bedenk nur Lisett(s)che, woas wä alles schpoarn kennt, net nur Klobabier...nadierli(s)ch benuddse mä Baamblättä zim Baaspiel vum Ahorn....die seun schee grooß.... aach de Wassäväbraach werd deitli(s)ch geringä  und die Kläwerke braache nemmä so Riesemenge oan Oabwassä väarweide, wenn des noch mä Leit mache dähte. Un des seun werkli(s)ch schee im Woald seu Geschäft zu väri(s)chte. Mä kennt debaa aach noch äh Lied singe, zim Baaspiel Der Mai is gekumme  orrä Weuhnoachtli(s)ch glänzet de Woald. Un wä net singe koann, dä duht halt äh frehli(s)ch Lied peife.  

Awä soag moal, wie bisde nur druf gekumme, doass i(s)ch so woas gesoat hebb?“

Lisett(s)che lachte. „I(s)ch kenn doch moan Männleun.

 

 

 Moan Männleun muss im Woalde gliggli(s)ch scheiße

un will dezu äh frehli(s)ch Lied schee peife.“

 

Übersetzung:Nach dem Frühstück verschwanden unsere 2 Kinder irgendwo im Haus, wir Eltern saßen noch am Tisch.

„Schorschi,ich lese in deinem Gesicht, dein erregtes Gehirn wird gleich vor unbändigem Mitteilungsbedürfnis wie eine Seifenblase platzen, wenn du das nicht sofort befriedigen kannst. Also, was habt ihr gestern Abend in eurer Stammtischrunde über Verschwendung gefaselt?“Lisettchen guckte mich bereitwilligst an, in Erwartung hoffentlich tiefgründiger Gespräche.

Ich wollte schon los schwätzen, aber meine Frau kam mir zuvor. „Über den ökologischen Fußabdruck brauchst du mir nichts zu erzählen, in den letzten 2 Wochen hast du diese Wörtchen schon x-mal aus deinem Mäulchen gespuckt und mir bereits einige male ausführlich erklärt.      

Aber lass mich raten: Der Kampftrinker Heiner hat gesagt, sein Bierglas nicht vollständig zu leeren oder sogar nur halb auszutrinken …..das würde eine unverantwortliche Verschwendung bedeuten.“

„Stimmt,Lisettchen“, nickte ich, „der Heiner hat das tatsächlich gesagt.“

„Und der Ludwig meinte“, fuhr meine bessere Hälfte fort, „für Apfelwein gilt das gleiche und das dumme Babbettchen bestätigte es.“

„Stimmt auch.“

Und was du, Schorschi, an tiefgründigen Erkenntnissen in den Kneipenraum geschleudert hast, kann ich mir auch denken. Man müsste häufiger im Wald scheißen als daheim auf dem Klo.“

„Stimmt“,gab ich zu, „unser ökologischer Fußabdruck wird dadurch kleiner.Bedenke doch, Lisettchen, was wir alles sparen könnten, nicht nur Klopapier....natürlich benutzen wir dann Baumblätter, zum Beispiel vom Ahorn....die sind schön groß....auch der Wasserverbrauch wird deutlich geringer und die Klärwerke brauchen nicht mehr so Riesenmengen an Abwasser verarbeiten, wenn das noch mehr Leute machen würden.     Und das ist wirklich schön im Wald sein Geschäft zu verrichten. Man könnte dabei auch noch ein Lied singen, zum Beispiel Der Mai ist gekommen oder  Weihnachtlich glänzet der Wald. Und wer nicht singen kann, der pfeift halt ein fröhliches Lied.

Aber sag mal, wie bist du darauf gekommen,dass ich so was gesagt habe?“

Lisettchen lachte. „Ich kenne doch mein Männlein.

        Mein Männlein muss im Wald glücklich scheißen

       und will dazu ein fröhliches Lied pfeifen.“