Sauberer Garten vom sauberen Wolfgang 

I(s)ch daht mit moanä Hindin Trud(s)che un meunäm De(s)chter(s)che Marie(s)che die Stroß entloang laafe, doa stie(s)ch vonnäm Vogaade aas oan sä uuoangenehmä Geruch in die Noas.Dort wor de saubere Wolfgoang dehoam un guckte aasäm Fenstä uf die Stroß, vämutli(s)ch in de

Hoffnung Sensazjone mitzukrieje.

De Moann hieß Wolfgoang Putzmoann. Mit däm wor i(s)ch net  per du wie mit de maaste vom Ordd.

„Des duht hier werkli(s)ch sä ei(s)chenaddi(s)ch rie(s)che, um net zu soage stinke“, bemerkte i(s)ch laat, doamit die Ohrn vom Sauwämoann des aach mitheern konnte.

„I(s)ch waaß“, dahtä zugewwe, „des lie(s)cht doaroan, waal i(s)ch wirrämoal de goanze Gadde eugespritzt hebb. Defier seun hier nemmä  Leis un Zecke .“

Unsi(s)chä aach koa Käfä un koa Schmetterlingsraupe. Die hobbe se glaa mit geteetet.“

„Woas soll i(s)ch mit däm Uugeziefä?“ moantä, „die bringe nur Dreck.“

„Un Veehel fliehe hier aach net rim un suche ihr Fuddä“, waff i(s)chäm vo, „die dähte si(s)ch in ihräm Sauwägadde nur vägifte.“

„Mi(s)ch duhn diese Vie(s)chä rei(s)chli(s)ch nerve, besunners im Friehsummä“, babbelte Hä

Putzmoann,„schun mor(s)chens zwitschern die bekloppte Diern rim , als wollte se mi(s)ch mit Oabsi(s)cht er(s)chern.  In meunäm Gadde seun die gliggli(s)chäwaas nemmä, awä noch in Noachboargerte. Also mi tdenne Noachboarn krigg i(s)ch noch moal Zoores, i(s)ch hebb schließli(s)ch Oaspruch uf  Ruh.“

„Vehelgezwitschä seun doch schee“, piepste Marie(s)che. Uf diese Eunwoand dahtä nix antwodde.

„Des Gift, des se väspritze seun doch bestimmt uugesund fer Hunne un Katze“, kritisierte i(s)ch.

„Koann seun“, soatä uugeriehrt, „woas soll i(s)ch mit so oan kleffende Ketä? Däm däht i(s)ch niemoals seu babbi(s)ch Fell strei(s)chle.Un Katze, die so lautlos hinnähälti(s)ch rimtigern, gefalle mä aach net.“

Also,jetzt loangt mä deu bleed Gebabbel, dacht i(s)ch briskiert, unsäKatz Berta un die Hindin

Trudeseun koa babbi(s)ch, nur geduld, Diern, sunnern liewe Familjemitgliedä.

„ Kinnä hobbe se nadierli(s)ch aach net, die mache so viel Dreck un seun laat“, schrie i(s)chäm zu, in de Gewisshaat eunäm egoisti(s)che Zaatgenoss die Woahrhaat in die Visaa(s)ch geschleidert zu hobbe.

Sofodd entfernte mä uns.  Marie(s)che soate noch: „Des seun koan liewä Moann, awä oan Bleedmoann. Wie koann mä nur Hunne un Katze net strei(s)chle wolle.“

I(s)ch daht net wirräspre(s)che.  

Übersetzung:Ich ging mit meiner Hündin Trudchen und meinem Töchterchen Mariechen die

Straße entlang, die stieg von einem Vorgarten aus ein unangehmer Geruch in die Nase.

Dort war der saubere Wolfgang daheim und guckte aus dem Fenster auf die Straße, vermutlich in der Hoffnung Sensationen mit zu kriegen.

Der Mann hieß Wofgang Putzmann. Mit dem war ich nicht per du wie mit den meisten vom Ort.

„Das riecht hier wirklich sehr eigenartig, um nicht zu sagen es stinkt“,bemerkte ich laut, damit der Saubermann dies auch zu Gehör bekam.

„Ich waaß“, gab er zu, „das liegt daran, dass ich wieder mal den ganzen Garten eingespritzt habe.

Dafür sind hier keine Läuse und Zecken mehr.“

Und sicher auch keine Käfer und keine  Schmetterlings-raupen. Die haben Sie gleich mit getötet.“

„Was soll ich mit dem Ungeziefer?“ meinte er, „die bringen nur Dreck.“

„Und Vögel fliegen hier auch nicht rum, um Futter zu suchen“, warf ich ihm vor, „die würden sich in Ihrem Saubergarten nur vergiften.“

„Mich nerven dieser Viecher reichlich, besonders im Frühsommer“,quasselte Herr Putzmann,

„schon morgens zwitschern die bekloppten Tiere rum, als wollten sie mich mit Absicht  ärgern. In meinem Garten trillern die glücklicherweise nicht mehr, aber noch in Nachbargärten.  Also, mit denen Nachbarn kriege ich noch mal Streit, ich habe schließlich einen Anspruch auf Ruhe.“

„Vogelgezwitscher ist doch schön“, piepste Mariechen. Auf diesen Einwand antwortete er nichts.

„Das Gift, welches Sie verspritzen ist doch bestimmt ungesund für Hunde und Katzen“, kritisierte ich.

„Kann sein“, sagte er ungerührt, „was soll ich mit so einem kleffenden Köter? Dem würde ich niemals sein schmutziges Fell streicheln. Und Katzen, die so lautlos hinterhältig rumtigern, gefallen mir auch nicht.“

Also, jetzt langt mir dein blödes Gebabbel, dachte ich brüskiert, unsre Katze Berta und die Hündin Trude sind keine dreckigen, nur geduldeten Tiere, sondern liebe Familien-mitglieder.

„Kinder haben Sie natürlich auch nicht. Die machen so viel Dreck und sind laut“, schrie ich ihm zu, in der Gewissheit einem egoistischen Zeitgenossen die Wahrheit in die Visage (Gesicht) geschleudert zu haben.

Sofort entfernten wir uns.

Mariechen sagte noch: „Das ist kein lieber Mann, aber ein Blödmann. Wie kann man nur Hunde und Katzen nicht streicheln wollen.“

Ich widersprach nicht.