Oska(s)che, kimm schun. De Weltunnägoang duht heit net stattfinne. (Oskarchen, komm.  Der Weltuntergang findet heute nichtstatt)

 

 

Weltuntergang 

Mä hockte wirrämoal in de Wertschaft Zim weise Mondmoann baasomme, wusste awä net iwä

woas wä baa unsrä Filosoferund babble sollte.

Iwä de Weltunnägoang hobbtä noch nie gesproche“, klärte uns de Wert, Mosjö Mondmoann, uf, des seun doch ähn indressont Thema.“

Kennte mä mache“, moante Klausi, unsä Schäff-Filosof, „allädings Weltunnägoang im Sinn eunä

global Iwäschwemmung, also eunä Sintflut, des is Bleedsinn. Sowoas hodds vämutli(s)ch nie gewwe un werds aach nie gewwe. Soviel Wassä uf eunmoal, wo soll des bloß häkimme?“

Woarim duhts awä in viele Kuldurn Geschichte iwä Sintflute gewwe?“ froate Babett(s)che.

Naja, des woar so“, antworddete Klausi zegäli(s)ch, mä merkte, des woar koa Thema mit däm ä glänze konnt,  

waal seu Wisse deribä zu derffdi(s)ch woar, „vämutli(s)ch woar in friehere Joahrdausende Iwäschwemmunge des Schlimmste woas Mensche si(s)ch iwähaapt vostelle konnte. Iwä annern Katasstrofe wie  Supävilkoanaas-bri(s)ch, Gammablitz orrä Metoriteeuschläg wusste die Leit noch nix. Doaribä koann unsä Expert fer nadurwisseschaftli(s)ch Froage, i(s)ch moan hier

unsern Schor(s)chi Schnabbelschnut,“ ä deitete nickend uf mi(s)ch, „bestens Aaskunft gewwe.“  

Ähn Expert deribä seun i(s)ch aach net“, wehrte i(s)ch oab, „koanä waaß, ob wä Mensche sol(s)che Sache iwäläwe. Un wenn, viellaacht nur zeh Prozent vo uns. `S kennt awä aach seun, doass die Menschhaat velli(s)ch aasterwe duht.“

Oh,  wenn hier niemoand genaueres Wisse hodd, doann seun mä in de Loag uuvoeugenumme, awä tiefgrindi(s)ch un weise dies Thema aaszulei(s)chte“, moante Klausi, „des seun bestimmt sä reizvoll.“

`S misse net uubedingt sol(s)che Katastrofe seun, die mittäm Weltunnägoang zu väglei(s)che seun“, waff Ludwi(s)ch eu.

Woas moansde denn?“ froate de Heunä.

Wenn zim Baaspiel eun Erdbebe kimmt“, väklickerte Ludwi(s)ch, „kloanere hodds ja aach schun in Deitsch- loand gewwe  und die doampfende Kloß mit nä leckeren Flaaschsoß rutsche vom Disch genaa in so ne Erdspalt, joa des is doch wie ähn Weltunnägoang.“

Fer di(s)ch viellaacht. Awä du werst des iwäläwe“, klärte i(s)ch de Sachvähalt, „so ähn Gammablitz net, wennä in de Näh vo unserm Planetsystem stattfinne duht.“

Doa seun mä oabsolut moachtlos“, bestädi(s)chte Klausi, „wä kenne nur soage:

                                       Mä seun nur hilflos Deppe

                                       un duhn elend värecke.

Noach diesäm Spruch hodde mä Filosofe äh stunneloang bleedsinni(s)che Diskussion.

Statt elend värecke“,moante de Heunä, unsä Koampfdrinkä,  „soag i(s)ch frehli(s)ch värecke.“

Wä annern Filosofe worn net diesä Uffassung. Doch Heunä daht baa seunä Iwäzei(s)chung bleiwe, ä begrindete se aasschweifend mit Bierdrinke.

Ewwesogut kenne mä aach vägnie(s)cht värecke reume“, ägänzte i(s)ch, woas Schlaueres fiel mä net eu.

Die Kreenung des Owends wor doann ähn fer(s)chdä-li(s)chä Gestoank noach Vädauungsgoase. Jedä rimpfte die Noas, awä keunä wollts zugewwe.

Naja, net uf jedä Filosoferund wern die Problem de Menschhaat geleest, dacht i(s)ch mä. Wä merkte erst spät, als de Wert, Mosjö Mondmoann, uns ufforderte die Zech zu bezoahle, doass mä wirräh oam musste un die Forzkuhl wadde daht. Klausi soate noch zim Schluss:

 

Ob elend, frehli(s)ch orrä vägnie(s)cht,

obs oagenehm duftet orrä stinki(s)ch rie(s)cht,

des alles is worscht däm Mosjö Moandmoann,

haaptsach de Gast zoahlt wie ähn Bleedmoann.“

 

  Übersetzung:Wir saßen wieder einmal in der Kneipe Zum weisen Mondmann beisammen, wussten aber nicht was wir bei unsrer Filosofenrunde bereden sollten.

Über den Weltuntergang habt ihr noch nie gesprochen“, klärte uns der Wirt, Monsieur Mondmann auf, „das ist doch ein interessantes Thema.“

Könnten wir machen“, meinte Klausi, unser Chef-Filosof, „allerdings Weltuntergang im Sinne einer globalen Überschwemmung, also einer Sintflut, das ist Blödsinn. Sowas hat es vermutlich nie gegeben und wird`s auch nie geben. Soviel Wasser auf einmal, wo soll das bloß herkommen?“

Warum gibt`s aber in vielen Kulturen Geschichten über Sintfluten?“ fragte Babettchen.

 „Naja, das war so“, antwortete Klausi zögerlich, man merkte, das war kein Thema mit dem er glänzen konnte, weil sein Wissen darüber zu dürftig war, „vermutlich waren Überschwemmungen in früheren Jahrtausenden das Schlimmste, was Menschen sich überhaupt vorstellen konnten. Über andere Katasstrophen wie wie Super-vulkanausbrüche, Gammablitze und Meteoritenein- schläge wussten die Leute noch nichts. Darüber kann unser Experte für naturwissenschaftliche Fragen, ich meine hiern unsern  Schorschi Schnabbel-schnut“, erdeutete nickend auf mich, „bestens Auskunft geben.“

Ein Experte darüber bin ich auch nicht“, wehrte ich ab, „keiner weiß, ob wir Menschen solche Sachen überleben. Und wenn, dann vielleicht nur 10% von uns. Es könnte aber auch sein, dass die Menschheit völlig ausstirbt.“

Oh ,wenn hier niemand von uns ein genaueres Wissen hat, dann sind wir in der Lage unvoreingenommen, aber tiefgründig und weise  dieses Thema auszuleuchten“, meinte Klausi, „dies ist bestimmt sehr reizvoll.“

`S müssen nicht unbedingt solche Katastrophen sein, die mit einem Weltuntergang zu vergleichen sind“,warf Ludwig ein.

Was meinst du damit?“ fragte der Heiner.

Wenn zum Beispiel ein Erdbeben kommt“, erklärte Ludwig, „kleinere hat`s ja auch schon in Deutschland gegeben und die dampfenden Klöße mit einer leckeren Fleischsoße rutschen vom Tisch genau in so eine Erdspalte, das ist doch wie ein Weltuntergang.“

Für dich vielleicht. Aber du wirst das überleben“, klärte ich den Sachverhalt, „so einen Gammablitz nicht, wenn er in der Nähe von unserm Planetensystem stattfindet.“

Da sind wir absolut machtlos“, bestätigte Klausi, „wir können nur sagen:

                                Wir sind nur hilflose Deppen

                                und werden elend verrecken.“

Nach diesem Spruch hatten wir Filosofen eine stundenlange, blödsinnige Diskussion.

Statt elend verrecken“, sagte der Heiner, unser Kampftrinker, „sage ich fröhlich verrecken.“

Wir anderen Filosofen waren nicht dieser Auffassung. Doch Heiner blieb bei seiner Überzeugung,

er begründete sie ausschweifend mit Biertrinken.

Ebensogut könnte man auch vergnügt verecken reimen“, ergänzte ich, was Schlaueres fiel mir nicht ein.

Die Krönung des Abends war dann ein fürchterlicher Gestank nach Verdauungsgasen. Jeder rümpfte die Nase, aber keiner wollt`s zugeben.

Naja, nicht auf jeder Filosofenrunde werden die Probleme der Menschheit gelöst, dachte ich mir.

Wir merkten erst spät, als der Wirt, Mosieur Mondmann, uns aufforderte die Zeche zu bezahlen, dass wir wieder nach Hause mussten und das Bett wartete. Klausi reimte noch zum Abschluss:

Ob elend, fröhlich oder vergnügt

obs angenehm duftet oder stinkig riecht,

das alles ist Wurst dem Monsieur Mondmann,

 hauptsache der Gast zahlt wie ein Blödmann.“