Zu viel Limburger Käse gefuddert?


„Vo drei Daache hebb i(s)ch in eunä Dammstädtä Eisdiel eun Buddhist gedroffe“, babbelte i(s)ch während de Filosooferund in de Kneip, „un i(s)ch daht mi(s)ch mittäm oagerä(s)cht unnähoalte.“
„So? Hebbdä ei(s)ch iwä die Brobläme, die wo Indje piesacke, aasgeloasse?“ wollte Klausi, unsä Scheff-Filosoof wisse.
„De Moann waor koan Indä, aach koan Schinees   orrä Thai“, oantworddete i(s)ch, „ä woar eun goans normoal aas..sehendä Deitschä, wie du un i(s)ch.“
„Werkli(s)ch?“ daht Lena oazweifle, „unnä Deitsche duhts doch so gut wie koane Buddhiste gewwe.“
„Schtimmt net“, schiddelte i(s)ch de Kopp, „noa joa, Milljoone seuns groad net, awä dreihunnerd..dausend solls doch seun.“
„Awä du host mi(s)ch unnäbroche“, kridisierte i(s)ch, „also, des Geschprä(s)ch mittäm välief so: So newwebaa hoddä gesoat, ä wär eun Buddhist un de Buddhismus wär die dierfreindlichsde Religjoon, die wo iwähaapt  äksisdiern duht.

Hebb i(s)ch aach schun geheert, nickte i(s)ch, awä woas Anneres duht mi(s)ch jedds indressiern, babbelte i(s)ch zuäm waatä, die Buddha-Skulpdurn duhn alleweil, orrä zuminnest sä oft, eune Pasoon zei(s)che, die wo net groad

schloank is, sunnern ehä dick, moan(s)chmoal schun fedd. Woar de  Siddharda Gautama,  so hieß doch Buddha zuerst, werkli(s)ch eun puddsi(s)ch  Dickä(s)che?“
„Leit, die wo deriwwä hisdori(s)che Forschunge gedähdi(s)cht häm, häm des beschdähdi(s)cht“, musste meun Geschprä(s)chspaddnä zugewwe, „allädings is diesä Waashaatslerä  des erst geworn, alsä seune Woanderunge dor(s)ch Indje begoanne hodd.
Alleweil dahte ihn euni(s)che Jingärinne un Jingä begleide, die wo doann heifi(s)ch aach dickli(s)ch geworn seun.“
„Wieso denn des? Hobbe die zu viel gegesse un gedrunke?“ froate i(s)ch.
„Joa un noa“, oanworddete de Moann, „also, des woar so. die musste joa fer Esse sor(s)che. Ohne woas zu fuddern, koann mä de Leit koa Läwenswaashaate väklickern. Die Grupp hodde zur Väflä(s)chung maastens eun bis draa Kieh debaa, die wo se awä net geschla(s)chtet häm, sunnern nur gemolke.
Die Mil(s)ch häm se gedrunke, daalwaas aach väkaaft, awä de Siddharda hodd deraas aach eun Kees hägeschdellt, dän wo ä jede Daach in greeßerä Meng gemoampft hodd.
Des Brodukt woar ein goans uumenschli(s)chä Schdinkekäs, noch schlimmä als unsä bekoannte Limbor(s)chä Kees.

Buddha benoannte dän Kees net so, ä koannte diesän Noam iwähaapt net. Un diesä Kees dahtän dickä wern loasse, waalä devun viel zu viel gefuddert hodd, moan(s)chmoal sogoar zwaa Pund oan nur eunäm Daach.
Fer seune Gefolgschaft baa de Woanderunge woar diesä grässli(s)che Geruch schwä zu ädraache, sie dahte gewehnli(s)ch maasdens drei Metä voräm laafe, se soate dezu des seu dä Älei(s)chtungsoabschtoand.
Siddharda Gautama machte awä kloar, eunä orrä eune, die/dä wo däm schdändi(s)che Leid des Läwens entgehe will un die Älei(s)chtung ärei(s)che me(s)cht, muss des ädraache kenne.
Erst, wenn mä dän Geschtoank nemmä als uuoagenähm empfinde duht, joa sogoar deriwwä lache duht, is mä reif fer die Älei(s)chtung.
Un moan(s)che seunä Jingärinne un Jingä folgte seunäm Baaschpiel, begoanne ewwefalls vämäht diesän Kees zu schtoppe, worde allädings aach dickä devun.“
„Glaabsde werkli(s)ch oan diese Geschi(s)cht?“ grinste i(s)ch.
„Ich braach net deroa zu glaabe“, moantä, „i(s)ch waaß des.
Diesä Lebensmittel, wie beraats gesoat: väglei(s)chbaa mit Limbor(s)chä , is aach de Grund, wieso in Indje de Buddhismus net dän Hinduismus vädrängt hodd. Des dahte hoalt doch fast alle Mensche dordd als zu oabaddi(s)ch emfinne.
Un in annern Lännä, Thailoand, Vietnoam, Schina un so waatä woars so: Niemoand hodd des dordd mit däm Schtinkekees iwänumme. Se wusste aach nix iwä diese Volieb des Siddharda Gautama.“
Klausi moante grinsend: „Dolle Geschi(s)cht, Schor(s)chi“.
Ä daht noch reume:

Worte Lim.mp3 (806.6KB)
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„Siddharda woar doann eun Dickä(s)che
daht viel, viel Schdinkekees fuddern
musste deshalb oft dähdi(s)che eun Nickä(s)che.
Seune päseenli(s)ch Gefolgschaft hodds iwänumme,
desweje aach Älei(s)chtung bekumme.“


Übersetzung: „Vor drei Tagen traf ich in einer Darmstädter Eisdiele einen Buddhisten“, schwätzte ich während der Filosofenrunde in der Kneipe, „und ich unterhielt mich angeregt mit ihm.“
„So? Habt ihr euch über die Probleme, die Indien piesacken, ausgelassen?“ wollte Klausi, unser Chef-Filosof, wissen.
„Der Mann war kein Inder, auch kein Chinese oder Thai“, antwortete ich, „er war ein ganz normal aussehender Deutscher, wie du und ich.“
„Wirklich?“ zweifelte Lena, „unter Deutschen gibt es doch so gut wie keine Buddhisten.“
„Stimmt nicht“, schüttelte ich den Kopf, „na ja, Millionen sind es gerade nicht, aber dreihunderttausend sollen es doch sein.“
„Aber du hast mich unterbrochen“, kritisierte ich, „also, das Gespräch mit ihm verlief so: So nebenbei sagte er, er wäre ein Buddhist und der Buddhismus wäre die tierfreundlichste Relgion, die überhaupt existiert.

Hab ich auch schon gehört, nickte ich, aber was Anderes interessiert mich jetzt, schwätzte ich mit ihm weiter, die Buddha-Skulpturen zeigen immer, oder zumindest sehr oft, eine Person, die nicht gerade schlank ist, sondern eher dick, manchmal sogar schon fett.
War der  Siddhartha Gautama,  so hieß doch Buddha zuerst, wirklich ein putziges Dickerchen?“
„Leute, die darüber historische Forschungen tätigten, bestätigten das“ musste mein Gesprächspartner zugeben, „allerdings ist dieser Weisheitslehrer das erst geworden, als er seine Wanderungen durch Indien begann.
Immer begleiteten ihn einige Jüngerinnen und Jünger, welche dann häufig auch dicklich wurden.“
„Wieso denn das? Hatten die zu viel gegessen und getrunken?“ fragte ich.
„Ja und nein“, antwortete der Mann, „also, das war so: Die mussten ja für Essen sorgen. Ohne was zu futtern, kann man den Leuten keine Lebensweisheiten erklären. Die Gruppe hatte meistens ein bis drei Kühe zur Verfügung mit dabei, die sie aber nicht geschlachtet haben, sondern nur gemolken.
Die Milch tranken sie, teilweise verkauften sie die auch, aber der Siddhartha stellte daraus auch einen Käse her, den er jeden Tag in größerer Menge mampfte.
Dieses Produkt war ein ganz unmenschlicher Stinkekäse, noch schlimmer als unser bekannter Limburger Käse.
Buddha benannte den Käse nicht so, er kannte diesen Namen überhaupt nicht. Und dieser Käse ließ ihn dicker werden, weil er davon zu viel futterte, manchmal sogar zwei Pfund an nur einem Tag.

Für seine Gefolgschaft bei den Wanderungen war dieser grässliche Geruch schwer zu ertragen, sie gingen gewöhnlich meistens drei Meter vor ihm. Sie sagten dazu, das sei der Erleuchtungsabstand.
Siddhartha Gautama machte aber klar, einer oder eine, die/ der dem ständigen Leid des Lebens entgehen will und die Erleuchtungen erreichen möchte, muss das ertragen können. Erst, wenn man den Gestank nicht mehr als unangenehm empfindet, ja sogar darüber lacht, ist man reif für die Erleuchtung.
Und manche seiner Jüngerinnen und Jünger folgten seinem Beispiel, begannen ebenfalls vermehrt diesen Käse zu stopfen, wurden allerdings auch dicker davon.“
„Glaubst du wirklich an diese Geschichte?“ grinste ich.
„Ich brauch nicht daran zu glauben“, meinte er, „ich weiß das.
Dieses Lebensmittel, wie bereits gesagt: vergleichbar mit Limburger, ist auch der Grund, weshalb in Indien der Buddhismus nicht den Hinduismus verdrängte. Dieses Milchprodukt empfanden halt doch fast alle Menschen dort als zu abartig.     Und in anderen Ländern, Thailand, China, Vietnam und so weiter war es so: Niemand hatte das dort mit dem Stinkekäse übernommen. Sie wussten auch nichts über diese Vorliebe des Siddhartha Gautama.“
Klausi meinte grinsend: „Tolle Geschichte, Schorschi.“
Er reimte noch:
„Siddhartha war dann ein Dickerchen
tat viel, viel Stinkekäse futtern
musste deshalb oft machen ein Nickerchen.
Seine persönlich` Gefolgschaft hat`s übernommen
deswegen auch Erleuchtung bekommen.“